Verbotene Gefuehle
Zirkelherr begann: „Ich hoffe du hast dich gut erholt Anna. Du weißt sicher wie bedeutsam deine Verbindung mit meinem Sohn für uns alle ist. Deswegen bin ich auch persönlich gekommen. Ihr werdet natürlich für die menschliche Welt offiziell in einer Kirche und am Standesamt heiraten, was wegen der Wartezeiten noch einige Monate dauern wird. Aber eure Hexenhochzeit werde ich als Zirkelherr selbst vollziehen. Und in Anbetracht deiner Bindung an den heiligen Ort hier im Wald, halte ich es für angebracht dass wir die Zeremonie dort abhalten.“ Eine eisige Klaue legte sich um Annas Herz, die Vorstellung Joseph Namarra am Ort der Vision zu wissen, bei ihrem Baum, löste nacktes Grauen in ihr aus. Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, bloß von dort wegzubleiben. Sie würgte um den Impuls zu unterdrücken. „Die Idee scheint dir nicht zu gefallen?“, fragte er gedehnt. Anna riss sich zusammen und brachte heraus: „Aber nicht doch, ich bin nur überrascht, das ist alles.“ „Ich gebe zu für dich muss das alles sehr plötzlich kommen, was nicht deine Schuld ist.“ Dabei warf er ihren Eltern einen vorwurfsvollen Blick zu, sie biss die Zähne aufeinander, „Nimm dich bloß zusammen, du darfst ihn nicht misstrauisch machen“, sagte sie gedanklich zu sich selbst. Ein Klopfen an der Haustür entschärfte die Situation, da ihre Mutter die Gelegenheit nützte, um aufzuspringen und zur Tür zu eilen. Sie kam einige Minuten später mit David zurück. Joseph Namarra musterte seinen Sohn missbilligend, „du bist spät dran.“ David zuckte die Achseln, „ich hatte noch zu tun, was habe ich verpasst?“ „Dein Vater möchte die Hexenhochzeit am Baum stattfinden lassen“, setzte Anna ihn ins Bild. David, der die Spannung im Raum sichtlich spürte, kam zu ihr rüber, setzte sich neben sie, legte ihr den Arm locker um die Schultern und erwiderte ruhig: „Eine nette Idee, aber wir haben ja noch Zeit, der Mond steht erst in einem knappen Monat an der richtigen Position, die nötig ist, um das Ritual durchzuführen.“ „Sicher doch, aber ein solches Ritual bedarf einiger Vorbereitung, ich werde bis dahin hierbleiben und vor Ort alles vorbereiten. Dazu werde ich ein paar Mal zu dem Baum gehen. Ich wollte es Anna nur mitteilen, damit sie sich nicht übergangen fühlt.“ Davids Arm um ihre Schultern gab ihr etwas Halt, lies sie ruhiger werden, aber immer noch drückte die eisige Klaue ihr Herz zusammen, sie fragte angespannt: „Muss für eine Hexenhochzeit denn so viel vorbereitet werden? Und was hat der Mond damit zu tun?“ Wieder traf ein vorwurfsvoller Blick ihre Eltern, ehe der Zirkelherr sich milder ihr zuwandte: „Eine gewöhnliche Hexenhochzeit würde weder den Mond, noch viele Vorbereitungen erfordern. Aber da du das Erdenkind bist, wird die Hochzeit an diesem Ort nicht nur eure Leben zusammenführen, sondern auch David in deine Bindung mit dem Baum einbeziehen, und somit die Erfüllung der Prophezeiung möglich machen. Der Mond hat nicht nur auf die Wölfe, sondern auch auf manche Hexenrituale Einfluss.“ David enthob sie einer Antwort´, indem er es an ihrer Stelle tat, „ich nehme an, du wirst dann ohnehin sehr beschäftigt sein, ich werde mir erlauben dir meine zukünftige Braut zu entführen, mit deinem Einverständnis natürlich.“ Gönnerhaft bedeutete sein Vater ihnen mit einer Handbewegung dass sie gehen durften. Alleine Davids Arm, der sich, als sie aufstand bei ihr unterhackte, hatte sie es zu verdanken, dass sie langsam den Raum verlies, anstatt zu flüchten.
Draußen angekommen sah David sie ernst an und fragte: „Wohin kann ich dich bringen?“ Anna protestierte: „Ich kann dich doch nicht auch noch als Taxi missbrauchen, außerdem kann ich selbst fahren.“ „In deinem momentanen Zustand bezweifle ich das, und außerdem dürfte mein Vater erwarten, dass wir gemeinsam hier abfahren, also?“ Sie seufzte auf, „ich würde heute gerne Jess besuchen, mal wirklich zur Abwechslung.“ Er machte ihr schweigend die Autotür auf und stieg dann auf seiner Seite ein.“Hör mal, du kannst mich auch um die nächste Biegung absetzten.“ Er sah sie nur streng an und dachte nicht daran stehen zu bleiben. „David jetzt hör mal zu...“, „nein, du hörst mir jetzt mal zu Anna, du weißt ich bete dich an, und ich respektiere deine Wünsche, aber im Moment ist es gefährlich für dich. Und ob du willst oder nicht, solange mein Vater hier ist, werde ich dich beschützen so gut ich kann, also hör auf
Weitere Kostenlose Bücher