Verbotene Gefühle - prickelnd wie Champagner
Fahrt und blieb an einem Seitenweg stehen. Er stieg aus, öffnete ihr die Tür und wies auf den schmalen Pfad, der dicht von Bäumen gesäumt war. „Sie brauchen immer nur geradeaus zu gehen, Ma’am. Sie können den Weg gar nicht verfehlen.“ Und ehe Erica noch wusste, wie ihr geschah, war er wieder in den Wagen gestiegen und fuhr davon.
Verblüfft sah sie ihm hinterher. „Na, das ist ja reizend“, murmelte sie. „Was soll das? Was wird hier gespielt?“
Doch dann schlug sie den Pfad zu ihrer Linken ein, blieb aber plötzlich stehen und lauschte, als sie ein vertrautes Geräusch vernahm. Der Bach! Ihr Puls beschleunigte sich, und sie spürte, wie ihr Herz stärker zu klopfen anfing. Sollte das etwa …? Doch sie ging weiter, wich dabei tief hängenden Zweigen aus und gelangte schließlich auf eine Art Lichtung. Erstaunt blieb sie stehen. Unter einem Baum mit einer gewaltigen Krone war eine Decke ausgebreitet, und jetzt wusste sie, wo sie war. Dies war Christians Lieblingsplatz am Bach. Der Fahrer hatte sie auf einem anderen Weg hierhergefahren, deshalb hatte sie die Gegend auch nicht wiedererkannt.
Vorsichtig trat sie näher. Auf der Decke stand ein silberner Sektkühler mit einer Flasche Champagner. Daneben befand sich ein großer Picknickkorb, dessen Deckel halb geöffnet war. Ein langes Baguette ragte heraus. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse. Keiner war zu sehen. Doch dann hörte sie ein Rascheln, und der Atem stockte ihr, als Christian hinter einem Baum hervortrat.
„Was …?“, fing sie an, brachte aber kaum ein Wort heraus, weil ihr das Herz wie verrückt klopfte. Sie starrte ihn an, atmete dann tief durch und stieß leise hervor: „Was bedeutet das alles, Christian?“
„Erica …“ Seine Stimme klang weich – und so sexy! „… ich musste unbedingt mit dir sprechen. Und da dachte ich, dass wir hier am ehesten Ruhe haben. Außerdem liebe ich diesen Platz am Bach, wie du weißt. Unseren Platz …“
Er sagte, unser Platz, nicht mein Lieblingsplatz. Sollte das bedeuten …? Sie wagte kaum zu hoffen … Wer weiß, vielleicht hatte er sie nur hierherbringen lassen, um ihr auf eine stilvolle Art und Weise zu sagen, dass er sie nicht liebe und dass es für sie beide leider keine Zukunft geben könne. Vielleicht ging er davon aus, dass sie diese Absage besser ertragen konnte, wenn er der ganzen Sache einen formvollendeten Rahmen gab.
Deshalb musste sie ihm unbedingt zuvorkommen, und bevor er noch den Mund öffnen konnte, sagte sie hastig: „Es gibt einiges, was ich dir unbedingt sagen muss.“
Doch er trat nah an sie heran und schüttelte lächelnd den Kopf. In dem hellen Sonnenlicht glänzte das fast schwarze Haar. „Bitte, hör mich erst mal an, Erica.“
„Nein.“ Schnell machte sie einen Schritt zurück, um aus seiner verführerischen Nähe zu kommen. Denn sie wusste, sowie er sie berührte, hätte sie alles vergessen, was sie ihm gestehen wollte, und würde sich nur nach seinen Händen sehnen. „Ich muss dir unbedingt das sagen, was ich mir vorgenommen und den ganzen Weg hierher geübt habe.“
„Gut, dann sag es.“
Mit einer weit ausholenden Armbewegung wies sie auf das Picknick, das er so sorgfältig im Schatten des großen Baumes vorbereitet hatte. „Falls du all das hier arrangiert hast, um mir den Abschied zu versüßen, dann bist du leider auf dem Holzweg.“
„Abschied?“ Christian streckte den Arm aus, um ihre Hand zu fassen, aber sie wich ihm aus. Erstaunt runzelte er die Stirn. „Wer spricht denn von Abschied?“
Als habe sie ihn nicht gehört, fuhr sie fort: „Weil ich nämlich meinen Platz hier behaupten werde.“ Sie straffte sich und sah ihm direkt in die Augen. „Ich gehe nicht zurück nach San Francisco. Ich bleibe hier. Und so musst du mich jeden Tag sehen, musst sogar mit mir zusammenarbeiten, mit mir sprechen. Und jeden Tag werde ich dich daran erinnern, wie gut wir zusammenpassen. Dass ich dich liebe und dass wir gemeinsam ein wunderbares Leben führen könnten, wenn du dich nur richtig entschieden hättest. Und ich werde nicht aufhören, dir das schon durch meine bloße Gegenwart ins Gedächtnis zurückzurufen. So lange, bis ich dich davon überzeugt habe, dass wir zusammengehören. Und wenn es zwanzig Jahre dauert.“
Als er Tränen in ihren Augen sah, zerriss es ihm fast das Herz. „Nicht, Erica, nicht weinen.“
„Ich weine nicht“, sagte sie tapfer. „Ich kämpfe um mein Glück. Und das rührt mich an. Ist das ein
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