Verbotene Geschichte
Apropos Schuhsohlen. Wie die sowjetische Zeitung Smena 1961 berichtete, fand eine sowjetisch-chinesische Expedition unter Leitung von Dr. Chow Ming Chen im Jahre 1959 in der Wüste Gobi sogar Abdrücke von Schuhwerk mit gerippter Sohle, bei dem sogar die Naht des Schuhs erkennbar war – in einer Sandsteinformation, die vor zwei Millionen Jahren entstanden sein soll.
• Und noch einmal anderthalb Millionen Jahre älter sind möglicherweise Fußstapfen, die 1979 im tansanischen Laetoli auffielen. Entdeckt wurden sie von Peter Jones und Philip Leakey, den beiden Söhnen der Paläontologin Mary Laekey, die die Spuren für Abdrücke von Füßen hielt, die der Form nach von den unsrigen nicht zu unterscheiden
waren. Nur dass sie sich in einer Vulkanascheschicht befanden, die mithilfe des Kalium-Argon-Verfahrens auf 3,6 bis 3,8 Millionen Jahre datiert wurde.
• »Dann waren unsere Urväter Zeitgenossen der Dinosaurier«, resümierte K. Amannijazov, der Direktor des Institutes für geologische Forschung der Turkmenischen Akademie der Wissenschaften im Zusammenhang mit menschlichen Fußspuren, die vor 150 Millionen Jahren auf dem Gebiet des späteren Turkmenistan hinterlassen wurden.
• Merkwürdig vielleicht auch die Fußspuren von 28 Zentimetern Länge und zehn Zentimetern Breite, die 1816 am Westufer des Mississippi in der Nähe von St. Louis entdeckt wurden, und zwar in einer Kalksandsteinschicht, die vor 270 Millionen Jahren entstand. Der Geologe und Ethnologe Henry Schoolcraft bewertete die Abdrücke als »erstaunlich natürlich, mit deutlich ausgebildeten Muskelsträngen und den Krümmungen von Fersen und Zehen«.
• Ausgrabungen am Big Hill in den Cumberland Mountains in Jackson County förderten Mitte der 1990er-Jahre in einer 300 Millionen Jahre alten Felslage unter einer Kalksteinschicht Spuren von Tieren und zwei menschliche Fußabdrücke zutage, die als »wohlproportioniert, mit gespreizten Zehen, sehr deutlich gezeichnet« beschrieben wurden.
Es gäbe noch mehr solcher rätselhafter Funde zu reportieren, doch diese Beispiele sollten genügen. Was an ihnen auffällt, ist, dass die meisten dieser vermeintlich menschlichen
Fußabdrücke größer sind, als man es erwarten sollte. Manche haben gar »Riesen«-Dimensionen, speziell die vom Paluxy River, wie wir gesehen haben.
Wenn man angesichts der Vielzahl der gefundenen Fußspuren ausschließt, dass es sich dabei um Fake oder Fälschungen handelt, drängt sich der Verdacht auf, da könne tatsächlich eine Kraft am Werk gewesen sein, die wir noch nicht recht verstehen und die es gegebenenfalls erforderlich macht, unser Verständnis der Vor- und Frühgeschichte zu überdenken.
Während des Goldrauschs in Kalifornien Mitte des 19. Jahrhunderts kam es ebenfalls zu allerlei merkwürdigen Funden. So berichtete etwa die Londoner Times am 24. Dezember 1851 von einem verrosteten, ansonsten aber intakten Eisennagel, der unverhofft in einem Stück goldhaltigen Quarz zum Vorschein gekommen war.
Offenbar nur ein Vorfall unter anderen. Denn 1880 sah sich sogar die renommierte Harvard University veranlasst, eine Untersuchung solcher »kurioser« Entdeckungen in Auftrag zu geben (siehe The Auriferous Gravels of the Sierra Nevada of California (1880) von Professor J. D. Whitney, einem vom Bundesstaat Kalifornien bestellten Geologen). Berichte, Diskussionen und Vorträge schlossen sich an. Neun Jahre später widmete sich auch die Smithsonian Institution dem Thema – erwartungsgemäß skeptisch.
Doch die Funde, die von Bergleuten an verschiedenen Orten immer wieder gemacht wurden, sind in der Tat bemerkenswert – wofür auch immer sie sprechen mögen. Legendär wurde etwa der Table Mountain im kalifornischen
Tuolumne County. Goldsucher schlugen in der Region zum Teil Hunderte von Metern lange Tunnel in den Stein und stießen auf Löffel, Speerspitzen, Steinwerkzeug (zum Beispiel einen Mörser), aber auch auf menschliche Knochen. Selbst eine Art Schmuckstück war auf diese Weise 1853 ans Tageslicht gekommen: In 38 Metern Tiefe tauchten der Zahn eines Mastodons (eine ausgestorbene Rüsseltierart) sowie Marmorperlen von etwa vier Zentimetern Länge und einem Durchmesser von zweieinhalb Zentimetern auf – in 33 bis 55 Millionen Jahre altem Gestein unter einer Lavakuppe, wie Professor Whitney 1880 berichtete, der die Funde, wie er angab, auch selbst untersuchte.
1885 wurde in Österreich einem Kohleflöz aus dem Tertiär ein etwa 800 Gramm schwerer, fast perfekt
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