Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
die Geduld und schimpfte dann. Henry wollte gar nicht mit Zoey spielen oder mit ihr reden. Er schickte sie immer weg und brüllte wütend los, wenn Zoey gegen den Tisch stieß und seinen Kaffee umwarf oder auf seine Zeitung malte. Daddy dagegen war albern und lieb. Anfangs hatte sie Angst gehabt, bei ihm zu bleiben, weil Daddy immer etwas komisch gewesen war, wenn er sie gesehen hatte. Doch jetzt hatte sie keine Angst mehr. Sie hatte Daddy lieb und war gerne bei ihm. Bei ihm war es immer lustig.
Heute waren sie auf Duprees Geburtstagparty gewesen. Zoey mochte Dupree sehr. Mit ihm spielte sie am liebsten. Und weil sie ihn so gerne hatte, hatte sie ihm ein Geburtstagslied vorgesungen und ein Bild gemalt, auf dem sie zusammen mit ihren Ponys gespielt hatten. Daddy hatte einen Rahmen für das Bild gekauft, damit Dupree es aufhängen konnte. Das hatte ihm gefallen.
Zwar war sie jetzt sehr müde, aber sie hörte, wie Daddy ihr eine Liebkosung ins Ohr murmelte und sie behutsam in den Arm nahm, um sie in die Wohnung zu tragen. Morgen musste Daddy arbeiten, aber übermorgen wollte er mit ihr in den Zirkus gehen. Das würde bestimmt toll werden, dachte Zoey begeistert.
„Sie muss tierisch müde sein“, Erins Stimme war ein Flüstern neben ihrem Ohr. Zoey lächelte schlaftrunken. Sie hatte Erin furchtbar lieb, weil Erin auch nie schimpfte, sondern immer ganz besonders nett zu ihr war. Wenn Zoey vor etwas Angst hatte, fand Erin das gar nicht schlimm, sondern tröstete sie und nahm sie in den Arm. Mit Erin zu schmusen war einfach toll.
„Ich lege sie sofort ins Bett. Durch die ganze Toberei mit Dupree scheint sie völlig erschöpft zu sein.“
„Armes Baby.“
Zoey spürte einen Kuss auf ihrer Stirn und lehnte ihre Wange glücklich gegen den warmen Pullover ihres Daddys. Kurz flatterten ihre Lider und sie sah, wie Daddy Erin einen Kuss auf den Mund gab. Zufrieden schloss sie wieder die Augen.
Vor ein paar Tagen hatte sie gesehen, wie Daddy und Erin sich geküsst hatten , als sie in der Küche gekocht hatten. Genauso küssten sich auch Jilians Mami und Daddy. Das hatte Zoey gesehen, als sie bei Jilian spielte. Jilian hatte eine richtige Familie. Sie wohnten alle zusammen und saßen morgens zusammen beim Frühstück. Jilian hatte ihr erzählt, dass sie manchmal in einem Bett mit ihrer Mami und ihrem Daddy schlief. Außerdem bekam Jilian bald eine kleine Schwester oder einen kleinen Bruder. Zoey, Daddy und Erin wohnten nicht zusammen, aber manchmal aßen sie zusammen zu Mittag und zu Abend. Das fand Zoey immer sehr schön. Sie fände es noch schöner, wenn sie auch eine richtige Familie wären – so wie Jilians Familie.
Zoey hatte intensiv darüber nachgedacht. Sie hatte ein eigenes Bett bei ihrem Daddy und bei ihrer Mami. Seit Henry so oft bei ihnen zu Besuch war, hatte Mami ihr verboten, in ihr Schlafzimmer zu kommen. Auch davor hatte sie Zoey immer in ihr Bett zurückgebracht, wenn sie nachts zu ihr gegangen war, weil sie Alpträume gehabt hatte. Daddy schlief auch allein, aber Zoey durfte in sein Bett kommen, wenn sie etwas Böses geträumt hatte. Wenn er nun Erin genauso küsste, wie das Jilians Mami und Daddy taten, könnte Erin auch bei Daddy schlafen und Zoey könnte zu ihnen ins Bett krabbeln, wenn sie Alpträume hatte. Dann würden sie alle zusammenwohnen und wären eine richtige Familie.
18. Kapitel
„Du hattest ihr versprochen, morgen mit ihr in den Zirkus zu gehen“, Erin lugte ins Wohnzimmer, wo Zoey auf dem Teppich saß und in einem Bilderbuch blätterte.
„Das habe ich auch vor“, erklang Toms amüsierte Stimme durch den Telefonhörer. „Pünktlich um zehn Uhr werde ich sie bei Jilian abholen. Das heißt ... ich habe John versprochen, Jilian mit in den Zirkus zu nehmen. Ich denke, die beiden Mädchen werden noch mehr Spaß haben, wenn sie sich das Spektakel zusammen anschauen können.“
Lächelnd lehnte sich Erin gegen den Kühlschrank, während sie darauf wartete, dass das Popcorn im Topf fertig wurde, das sie und Zoey als kleinen Nachmittagssnack verspeisen konnten, während sie einen Kinderfilm schauen wollten. Das heutige Wetter war leider etwas regnerisch, daher hatten sie eine Runde durch den Park auf Rollschuhen ausfallen lassen und sich für einen Kinderfilm entschieden.
„Bist du dir sicher, dass du mit zwei kleinen Mädchen in den Zirkus gehen willst?“ Erstaunt über so viel Mut grinste sie in den Hörer.
„Aber klar“, erwiderte er fröhlich. „Eigentlich halte ich das für
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