Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
goldenen Schnallen sowie dem goldenen Chanel -Emblem verrieten mehr Geld als Geschmack. Abgesehen davon sah das Kleid aus gekreppter Seide mit der großen Schleife am Hals in der Farbe Rosa etwas lächerlich an einer erwachsenen Frau aus, fand Erin prompt.
„Hallo?“
„Ich würde gerne meine Tochter abholen“, die Frau lächelte unverbindlich und machte einen Schritt nach vorne.
Verwirrt starrte Erin sie an. „Bitte?“
„Ich möchte Zoey abholen.“
„Aber ..“
Die Frau rümpfte ein wenig die Nase. „Dürfte ich bitte reinkommen?“
Erin war viel zu perplex, um zu reagieren, sondern starrte Zoeys Mutter fassungslos an. Zoey sollte eigentlich erst in gut zwei Wochen abgeholt werden. Das wusste Erin ganz genau! Wie kam es, dass die Mutter jetzt schon vor der Tür stand? Wieso hatte Tom denn nicht s gesagt? Hatte er es überhaupt gewusst?
Zoeys Mutter schien keine große Geduld zu haben, da sie sich an ihr vorbeischob und die Wohnung betrat, in der sie sich neugierig umsah.
Wie betäubt schloss Erin schnell die Tür und folgte der Frau durch den Flur.
„Hallo“, flötete sie, als sie in der Tür zur Küche stehenblieb.
„Jennifer!“
Erin hörte Toms schockierte Stimme und war sich in diesem Moment sicher, dass er keine Ahnung gehabt hatte, dass Zoeys Mutter zwei Wochen zu früh auf der Matte stehen würde.
„Was tust du denn hier?“
„Ich möchte Zoey abholen. Hallo, Süße! Mami ist wieder da! Ich habe dich ja so vermisst!“
Erin streckte gerade rechtzeitig den Kopf in die Küche, um eine fast schon abstruse Situation mitzuerleben. Tom stand in einem dunkelgrünen Langarmshirt und Bluejeans in der Küche und starrte ebenso fassungslos wie Zoey auf Jennifer, die mit gespitzten Lippen Zoey ein Küsschen auf die Wange drückte. Dabei hielt sie jedoch einen erkennbaren Abstand zu Zoey, die stocksteif auf der Arbeitsplatte saß und ihre Mutter mit großen Augen ansah.
„Mami“, flüsterte Zoey unbeholfen. Die Apfelspalte befand sich noch in ihrer rechten Hand. Erin wusste nicht, woran Zoeys distanziertes Verhalten lag. Eigentlich hatte sie mit mehr Wiedersehensfreude gerechnet. Zoey war normalerweise nicht so schüchtern und zurückhaltend. Sie räusperte sich, weil Tom keine Anstalten machte, etwas zu sagen, sondern mit finsterer Miene auf den Boden sah.
Um das peinliche Schweigen zu unterbrechen, schlug sie fröhlich vor: „Zoey, willst du deine Mami nicht umarmen?“
Unbeholfen hob Zoey beide Arme, doch Jennifer schüttelte den Kopf und tätschelte Zoeys Wange. „Schon gut, Schatzi. Mamis Kleid soll keine Falten bekommen. Ist das Kleid nicht schön? Für dich habe ich genau das gleiche Kleid gekauft. Wie findest du das?“
„Schön“, flüsterte Zoey ohne Begeisterung.
Erin schnitt eine Grimasse, da Zoey keine rosafarbenen Kleider mochte, es ihrer Mutter anscheinend jedoch nicht sagen mochte.
„Henry und ich haben in Paris geheiratet, meine Süße. Es gab einen tolle Torte und viele weiße Tauben. Die Fotos werde ich dir später zeigen.“
Zoey starrte ihre Mutter mit einem düsteren Gesicht an, während sich Erin fragte, ob das hier Jennifers Ernst war. Sie hatte ihre vierjährige Tochter zwei Monate lang nicht gesehen oder gesprochen, nahm sie zur Begrüßung nicht einmal in den Arm und erzählte von ihrer Hochzeit, anstatt die Kleine zu fragen, wie es ihr ging und was sie in den letzten Wochen gemacht hatte.
„Schatzi, ich habe dich wirklich vermisst“, flötete Jennifer nun.
„Hast du deshalb so oft angerufen?“ Tom verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Ton troff vor Sarkasmus.
Sofort giftete Jennifer zurück und fauchte: „Du musst dich nicht so aufspielen! Du rufst so gut wie nie an!“
Erin zuckte zusammen und schaute sofort zu Zoey, die das Gesicht senkte und angestrengt auf den Boden starrte.
„Was dir doch ganz recht ist“, spottete Tom verächtlich. „Hättest du Zoey nicht wenigstens einmal anrufen können? Oder war dir dein Honeymoon wichtiger?“
„Wer bist du, dass du den Moralapostel herauskehrst?“
„Du lässt Zoey bei mir und hältst es nicht für nötig, dich zu erkundigen, ob es deiner Tochter gut geht.“
Das hübsche Gesicht der brünetten Frau verzog sich zu einer wütenden Fratze. „Du hättest mich im Hotel erreichen können ...“
„Es ist nicht meine Aufgabe, dir hinterher zu telefonieren, Jennifer!“
Langsam reichte es Erin und sie ging zu Zoey hinüber, um sie in ihr Kinderzimmer zu bringen, während sich ihre Eltern
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