Verbotene Leidenschaft
Vorwarnung in den Sinn, und sie gefallen mir nicht. Ganz und gar nicht.
❧ 13
I ch höre Marcs gedämpfte Stimme, dann ein lautes: »Wann?«
Ich lausche eindringlich, höre jedoch nichts mehr.
Wann was?
In diesem Moment öffnet sich die Tür, und Marc betritt das Wohnzimmer. Er mustert mich, bemerkt, dass ich immer noch angezogen bin, und geht vor mir auf und ab.
Er sieht absolut umwerfend aus. Würde ich nicht bereits auf dem Sofa sitzen, gäben meine Knie jetzt bestimmt nach.
»Du bist immer noch angezogen«, sagt er ganz leise.
»Ja.«
Auf dem Korridor ertönt ein Läuten. Marc zögert kurz, dann durchquert er den Vorraum und öffnet die Tür, während ich versuche, einen Blick über seine Schulter zu erhaschen.
Ein Hotelpage steht mit einer riesigen Vase voll weißer Rosen im Türrahmen. Aber es sind nicht irgendwelche Rosen, sondern dieselben, wie ich sie in der Lobby gesehen habe – die üppigen Prachtrosen in derselben Glasvase.
»Sie sind zwar eine Stunde zu früh. Trotzdem freue ich mich darüber«, erklärt Marc und bedeutet dem Jungen einzutreten. »Stellen Sie sie auf dem Kaminsims ab. Danke.«
Der Page trägt die Vase herein, stellt sie ab und arrangiert die Blüten.
»Marc, die sind … einfach wunderbar«, stoße ich atemlos hervor.
Marc drückt dem Pagen eine Zehnpfundnote in die Hand, woraufhin der mit einem Diener den Rückzug antritt.
Staunend stehe ich vor den wunderschönen Blumen und sauge tief ihren herrlichen Duft ein.
»Wieso hast du die gekauft?«, frage ich.
»Ich dachte, du freust dich über ein bisschen Natur hier oben.«
Ein Lächeln breitet sich auf meinen Zügen aus. »Die sehen genauso aus wie die in der Lobby.«
»Das sind die Blumen aus der Lobby.«
»Machst du Witze? Wie hast du …?«
»Ich bin schon viele Jahre Stammgast hier. Gefallen sie dir?«
»Ich bin ganz verliebt in sie. Sieht man das nicht?« Manchmal muss ich vor Glück so strahlen, dass sich mein Gesicht anfühlt, als würde es in der Mitte auseinanderreißen. Jetzt, zum Beispiel.
Ich schlinge ihm die Arme um den Hals und bedecke seine Wangen mit Küssen.
»Danke! Ich fasse es nicht, dass du das für mich getan hast. Das ist so süß von dir. Ich fühle mich wie etwas ganz Besonderes.«
»Es ist schön zu sehen, dass man dir mit so einfachen Dingen eine Freude machen kann.«
»Einfache Dinge? Eine riesige Vase voller Rosen aus der Lobby des Carlo Hotel kann man wohl kaum als etwas Einfaches bezeichnen.« Behutsam streichle ich die Blüten. »Mir hat noch nie jemand Blumen geschenkt.«
»Niemand?«
»Früher hat mir mein Dad ab und zu Narzissen geschenkt, aber das zählt wohl nicht.«
»Keiner deiner Freunde hat dir Blumen gekauft?«
»Nein. Nie.«
»Was für Idioten.«
»Aber nein, sie waren keine Idioten. Sondern einfach noch jung. Wenn man jung ist, kauft man seiner Freundin keine Blumen.«
»Wollen Sie damit etwa andeuten, ich sei alt, Miss Rose?«
»Ja, Mr Blackwell. Sogar steinalt. Hat Ihnen das noch nie jemand gesagt?«
»Seltsamerweise nicht, nein.« Marc streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich freue mich, dass dir die Blumen gefallen.«
»Sie gefallen mir nicht nur, sondern ich liebe sie.«
»Aha?«
Ich nicke.
Er sieht mir tief in die Augen. »Ich werde die Tatsache, dass du dich nicht ausgezogen hast, ignorieren und trotzdem mit dir ins Schlafzimmer gehen. Aber du wirst ganz stillhalten, verstanden?«
»Ich soll ganz stillhalten?«
Er nickt knapp. »Genau. Und du wirst kein Wort sagen.«
»Was? Aber wieso?«
»Um deine Lust zu steigern. Und meine eigene.«
Er hebt mich unvermittelt auf die Arme und trägt mich ins Schlafzimmer, wo er mich auf die blütenweiße Tagesdecke fallen lässt. Vage nehme ich den Stoff mit Blümchenmuster wahr, mit dem das Kopfteil des Bettes bezogen ist, doch eigentlich habe ich nur Augen für Marc.
Er streift sich sein T-Shirt über den Kopf und hängt es über die Lehne eines antiken Sessels, ehe er ganz langsam das Bett umrundet, ohne mich eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Das hier ist keine Schauspieleinlage, sondern der echte Marc Blackwell. Und er ist unglaublich heiß.
Er tritt ans Bettende und nimmt meinen Fuß.
Ich spüre seine kräftigen Finger durch den Stoff meiner Turnschuhe hindurch und sehe, wie sich seine wohlgeformte Brust hebt und senkt.
Er löst die Schnürsenkel, streift mir vorsichtig den Schuh ab und lässt ihn zu Boden fallen, dann macht er sich am zweiten zu schaffen. Seine Bewegungen sind
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