Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
Vom Netzwerk:
Wange. Ich löse sie mit der Fingerspitze von seiner Haut. Er hindert mich nicht daran, reagiert aber auch nicht darauf. Es ist, als wäre er wie betäubt.
    »Wünsch dir was«, sage ich und halte ihm die Wimper vor die Nase.
    Er blinzelt, während ein sanftes, aber distanziertes Lächeln auf seine Züge tritt, und pustet sie fort. Allmählich scheint er zu mir zurückzukehren, wenn auch nicht ganz.
    »Was hast du dir gewünscht?«, frage ich.
    »Das willst du lieber nicht wissen.« Das klingt nach Marc. Nach meinem Marc. Dem Marc, der am Vorabend auf meinen Balkon geklettert ist und mich verführt hat. Wenn auch nicht hundertprozentig.
    »Doch.«
    Er seufzt. »Ich habe mir gewünscht, dass du einige Dinge über mich nie erfahren wirst.«
    »Ich möchte aber alles über dich erfahren.«
    Er lacht. »Das sagst du jetzt. Aber glaub mir, Unwissenheit kann manchmal ein echter Segen sein.«
    Also habe ich ihn doch verloren. Zumindest für den Augenblick. Tiefe Traurigkeit überkommt mich.
    »Wann findet das Shooting statt?« Wie alles andere hat Marc auch diesen Termin arrangiert.
    »Um drei. Das Studio befindet sich an der Themse.«
    »Wieso machen wir es nicht hier?«
    »Ich fand die Vorstellung, die Öffentlichkeit sehen zu lassen, dass wir uns gemeinsam in einem Hotelzimmer aufhalten, nicht sonderlich gut. Es vermittelt nicht den richtigen Eindruck. Die Fotostrecke sollte geschmackvoll sein.«
    Er steht auf und streift sich die Boxerbriefs über. Trotz meines mulmigen Gefühls ist sein Anblick eine echte Augenweide. Mein Blick wandert über den Schwung seiner Gesäßbacken und seines Rückens, die perfekt geformten, maskulinen, betonharten Muskeln.
    »Ich bin nicht sicher, ob Sophia und geschmackvoll im selben Satz vorkommen können«, wende ich ein.
    Marc lächelt. »Sophia, Sophia. Alles an dir ist geschmackvoll. Du bist so authentisch. So natürlich. Und es ist dir noch nicht einmal bewusst, stimmt’s?«
    »Was soll ich anziehen?«
    »Was du willst, aber Perlen als Accessoire wären schön.«
    Ich lache. »Marc, ich würde wirklich gern mit dir über …«
    »Ich kann jetzt kein tiefschürfendes Gespräch führen, Sophia.« Marc öffnet einen Kleiderschrank und nimmt eine Anzughose und ein Hemd heraus.
    »Wie sind all deine Kleider hierhergekommen?«, frage ich beim Anblick der Anzüge.
    »Sind sie nicht. Ich habe den Concierge gebeten, ein paar Sachen zu besorgen, während wir das Interview gegeben haben. Für dich ist auch etwas dabei. Allerdings glaube ich nicht, dass die Sachen deinen Geschmack treffen.« Er sieht auf seine Uhr. »Ich muss mich mit jemandem treffen und bin spät dran.«
    Mit jemandem?
    »Mit wem? Mit der Frau, die in deinem Haus wohnt?« Wieder meldet sich diese leise Übelkeit zurück.
    Marc knöpft sein Hemd zu und beugt sich vor, um mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn zu drücken. Zu flüchtig, als wolle er mich abservieren. »Einfach nur mit jemandem, okay? Glaub mir, es ist besser, wenn du es für den Moment nicht weißt.«
    Er nimmt seine Cargohose, zieht eine burgunderrote Lederbrieftasche heraus und reicht mir eine goldene Kreditkarte. »Hier, nimm die. Die Pin-Nummer ist 1966. Die Old und New Bond Street sind direkt um die Ecke. Dort findest du eine Designer-Boutique an der anderen. Kauf dir alles, was du brauchst.«
    Nach kurzem Zögern legt er die Kreditkarte auf den Nachttisch. »Und, Sophia?« Ich höre die Unsicherheit in seiner Stimme.
    »Ja?« Ich setze mich aufrechter hin.
    Er schüttelt den Kopf. »Wir reden später, okay?«
    Ich nicke wie betäubt und spüre, wie er weiter von mir wegdriftet, zurück in sein Schneckenhaus.
    »Mit wem triffst du dich?«, höre ich mich fragen, auch wenn ich mich für den verzweifelten Unterton in meiner Stimme hasse.
    »Mit jemandem aus meiner Vergangenheit, von dem ich hoffe, dass er mir helfen kann, meine Zukunft auf die Reihe zu bekommen.«
    Ich wünschte, ich könnte seine Miene bei diesen Worten auffangen. Ich möchte sie auffangen, in eine Schachtel legen und für den Rest meines Lebens an meine Brust drücken. Denn als die Worte »meine Zukunft« über seine Lippen kommen, kann ich in seinen Augen lesen, was ich ihm bedeute. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann erlischt das Flackern wieder, und ich verliere Marc erneut an diese kühle Distanziertheit.
    »Ich veranlasse, dass dich jemand ins Studio bringt, okay?«, fährt er fort. »Sei um halb drei Uhr wieder hier. Bis dahin amüsier dich. Und kauf dir, was immer du haben

Weitere Kostenlose Bücher