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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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möchtest.«
    Er lässt den Zimmerschlüssel auf den Nachttisch fallen, dann ist er fort.

❧ 20
    M it wem trifft er sich? Ich mache mich völlig verrückt mit dieser Frage, weil ich dabei ständig an diese Unbekannte in seinem Haus denken muss. Ruhelos gehe ich auf und ab, durch den kleinen Vorraum ins Wohnzimmer und zurück ins Schlafzimmer, bis mir schwindlig ist.
    Nach endlosen Runden lasse ich mich auf das Sofa fallen und beschließe, Jen anzurufen.
    Das Display meines iPhones verrät mir, dass ich siebenunddreißig Anrufe versäumt habe. Sonst sind es nie mehr als drei. Ich scrolle die Nummern durch. Bei der Mehrzahl handelt es sich um Londoner Nummern, die ich nicht wiedererkenne, doch auch Jen, Tom, Tanya und mein Dad haben versucht, mich zu erreichen.
    Jen hebt beim ersten Läuten ab.
    »Soph? O mein Gott, ich habe ungefähr tausendmal bei dir angerufen? Wo steckst du?«
    »Im Carlo .«
    »Im Carlo ? Das Carlo Hotel in London? Direkt um die Ecke von der Queen?«
    »Äh … ja.«
    »Heilige Scheiße, wie kommst du denn dort hin? Oh. Moment. Blöde Frage. Natürlich bist du mit Marc Blackwell dort. Vermutlich seid ihr gerade dabei, die Laken zu zerwühlen.«
    »Ich war mit Marc Blackwell hier. Aber jetzt ist er weg. Um sich mit jemandem zu treffen. Allerdings weiß ich nicht, mit wem. Und vorhin hatten wir einen Interviewtermin mit Gossip .«
    »Mit Gossip ?«, quiekt Jen. »O Gott, du bist ja der reinste Medienstar. Habt ihr auch ein Shooting gemacht?«
    »Noch nicht. Aber später. Heute Nachmittag.«
    »Und was ziehst du an?«
    »Das weiß ich noch nicht. Marc hat mir seine Kreditkarte hiergelassen und vorgeschlagen, dass ich die Old und New Bond Street unsicher mache, also will er mich vermutlich in einem Designerfummel sehen.«
    »O mein Gott!«, kreischt sie. »Was machst du dann am Telefon? Los, geh schon. Raus mit der Kohle!«
    »Wird es halten, was meinst du? Das mit ihm und mir?«
    Einen Moment lang herrscht Stille in der Leitung. »Na ja, ihr stammt aus zwei unterschiedlichen Welten.«
    »Das stimmt. Unterschiedlicher könnten sie wohl kaum sein. Ich passe nicht hierher, Jen. Das bin nicht ich. Durch die Designer-Boutiquen zu ziehen, das bin einfach nicht ich.«
    »Hat er denn von dir verlangt, dass es etwas von einem Designer sein muss?«
    »Nein, nur dass die Läden um die Ecke sind.«
    »Hat es sich angehört, als wollte er, dass du hingehst?«
    Ich denke kurz darüber nach. »Nein. Aber vielleicht hat er gemeint … Ich habe einfach das Gefühl, dass er es so gemeint hat.«
    »Liebst du ihn?« Inzwischen ist Jen bierernst.
    »Ja«, antworte ich. »Zumindest …« Seine Worte von vorhin kommen mir wieder in den Sinn – darüber, dass ich lieber aufpassen soll, was ich mir wünsche, dass ich ihn erst besser kennenlernen soll, und über die Frau in seinem Haus. »Zumindest den Teil von ihm, den ich kenne. Aber vielleicht gibt es ja auch ein paar Dinge, die ich noch nicht kenne.«
    »Das ist doch mal ein Anfang«, meint sie. »Hey, soll ich dir helfen, etwas Passendes zu finden? Das wäre kein Problem, ich bin sowieso in London.«
    »Nein, nein, du musst doch arbeiten. Ich komme schon klar.«

❧ 21
    E s klingt zwar erbärmlich, aber ich muss all meinen Mut zusammennehmen, um das Hotelzimmer zu verlassen. Für Marc ist das Hotel wie ein zweites Zuhause, aber ich bin fremd hier und fühle mich absolut deplatziert.
    Einige Angestellte lächeln mir zu, als ich die Lobby durchquere. Ich ringe mir ein Lächeln ab und sage leise: »Hallo.« Die anderen Gäste ignorieren mich zwar geflissentlich, doch das erscheint mir unhöflich. Ich mag nicht aus reichem Hause stammen, habe aber von Kindesbeinen an gelernt, dass gute Manieren nichts kosten.
    Als ich die Stufen hinunterlaufe, wird mir plötzlich bewusst, dass ich keine Ahnung habe, wohin ich gehen soll. Neben der Drehtür steht ein grauhaariger Portier, den ich nach der Old Bond Street frage.
    »Direkt dort drüben«, antwortet er. Tiefe Grübchen erscheinen in seinen wettergegerbten Wangen. »Sie können sie gar nicht verfehlen.« Sein Akzent erinnert mich an meinen Großvater Jack.
    »Kommen Sie zufällig aus East London?«, frage ich lächelnd.
    Sein Gesicht verzieht sich zu einem breiten Strahlen. »Aus Highbury. Wieso? Kennen Sie die Gegend etwa?«
    »Früher war ich jedes Jahr zu Weihnachten in Walthamstow. Meine Großeltern haben dort gewohnt. Im Stadion von Highbury haben wir uns immer Fußballspiele angesehen.«
    »Na, sieh mal einer an.

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