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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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langer, zärtlicher Kuss, bei dem mir die Knie weich werden. Behutsam streicht seine Zunge über meine Lippen, schiebt sich zwischen sie, neckend und liebevoll zugleich. Augenblicklich drohe ich in einem Meer aus Empfindungen zu ertrinken. Seine Hände auf meinem Hinterteil, seine Brust an meiner, sein einzigartiger Geruch.
    Der Kuss ist von unendlicher Zartheit und so ganz anders als seine sonstigen Küsse, dennoch spüre ich sein Verlangen.
    Unvermittelt lässt er mich los, sodass ich einen Moment lang dastehe, verwirrt und orientierungslos wie ein albernes Schulmädchen. Dann legt er den Arm um mich, öffnet die Tür und schiebt mich in die weitläufige Diele.
    »Wofür war der Kuss?«, frage ich lächelnd.
    »Willst du dich etwa beschweren?«
    »Keineswegs.«
    »Sagen wir einfach, ich war überwältigt davon, wie ich innerhalb so kurzer Zeit ein Mädchen so sehr lieben kann.«
    Mein Lächeln wird breiter. »Ich liebe dich auch.«
    Mein Blick schweift über die vertrauten Architekturfotos an den Wänden und die mit dem roten Teppich ausgelegte Treppe.
    Aus der Küche dringt ein Klappern.
    »Marc?« Eine Frauenstimme. Hell und melodiös.

❧ 34
    I st das dein Besuch?«, frage ich, in der Hoffnung, dass meine Stimme nicht verrät, wie eifersüchtig ich bin.
    Marc nickt.
    »Wer ist sie?«
    Statt einer Antwort legt er den Arm um meine Taille und schiebt mich in die Küche. »Du bist auf. Ich dachte, du liegst noch im Bett.«
    Im Bett?
    Vor der Arbeitsplatte steht eine große, schlanke Frau in einem geblümten Kleid mit glattem, dunkelbraunem Haar, das ihr fast bis zur Taille reicht. Ihre Knie und Schultern sind so knochig, dass sie deutlich hervortreten.
    Tiefe Sorgenfalten haben sich in die Haut um ihre wässrigen, hellblauen Augen gegraben.
    Bei Marcs Anblick bricht sie in Tränen aus. Heftige Schluchzer erschüttern ihre mageren Schultern.
    »Marc. O Marc, es tut mir so leid. So leid.«
    Er tritt zu ihr. Sie wirft ihm die Arme um den Hals. »Ich habe ihnen verraten, wo du bist. Aber ich wollte es nicht. Sie haben angerufen und behauptet, sie wären vom College. Deshalb habe ich ihnen erzählt, wo du bist. Und wo du hinwillst.«
    Erst jetzt bemerkt sie mich.
    »Oh, du musst Sophia sein.« Sie ringt sich ein Lächeln ab. »Es tut mir so leid. Was für ein Chaos.«
    Marc wendet sich mir zu. »Sophia«, sagt er mit weicher Stimme, »das ist meine Schwester Annabel.«
    Ich muss an das Foto in seinem Schlafzimmer mit dem kleinen dunkelhaarigen Mädchen denken, das der jungen Frau wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Aber auf der Rückseite hatten die Namen Joan, Mike, Marc und Emily gestanden. Keine Annabel. Hat Marc noch eine zweite Schwester?
    Annabel löst sich aus der Umarmung und streicht sich das Haar aus dem Gesicht, wobei ein langer, rotviolett verfärbter Striemen an ihrer linken Gesichtshälfte zum Vorschein kommt.
    Marc legt die Hand um ihr Kinn und dreht ihren Kopf zur Seite.
    »Wenn das nicht bald verheilt, rufe ich den Arzt.«
    Sie wendet sich ab.
    »Du musst ihn verlassen. Endgültig«, sagt er. »Verstehst du? Du kannst nicht zu ihm zurückkehren. Auch wenn er steif und fest behauptet, er würde dich heiraten. Du musst an dein Kind denken.«
    »Das weiß ich doch, Marc.« Sie löst sich von ihm. »Es tut mir wahnsinnig leid, Sophia.« Ihre Beine sind so dünn, dass sie kaum ihr Gewicht zu tragen scheinen. »Ich wollte so gern gesund und auf dem Damm sein, wenn wir uns das erste Mal begegnen, aber ich bin wieder mal ein totales Wrack.«
    »Das macht doch nichts. Ehrlich.« Sie ist so zerbrechlich, dass ich sie am liebsten in den Arm nehmen und ihr eine anständige Mahlzeit kochen würde.
    Als sie auf mich zutritt, um mir die Hand zu schütteln, stürzt sie um ein Haar.
    Marc und ich machen zur selben Zeit einen Satz nach vorn und fangen sie auf.
    »Du musst dich ausruhen«, sagt er.
    »Und etwas essen«, bestätige ich und helfe ihr auf den Hocker. »Ich mache dir eine Suppe.«
    »Nein, bitte.« Annabel schüttelt den Kopf. »Was musst du von mir denken? Ich wollte doch unbedingt einen guten Eindruck machen.« Sie wirft Marc einen Blick zu und lächelt schwach. »Auf das Mädchen, in das sich mein Bruder Hals über Kopf verliebt hat.«
    »Trotzdem. Du musst etwas essen. Oder zumindest eine Tasse Tee trinken. Oder einen Teller Brühe.«
    Ich mache den Kühlschrank auf, der bis zum Rand mit Gourmet-Lebensmitteln gefüllt ist – Krabbeneintopf, Schinken und Räucherlachs. Außerdem gibt es einen Korb voll

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