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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Ich habe dir nichts getan.«
    »Entschuldige mal, aber das stimmt ja wohl nicht ganz.« Sie trocknet sich die Hände ab. »Du wusstest ganz genau, dass ich Marc wollte. Ich sollte die Frau an seiner Seite sein. Wer bist du überhaupt? Eine lächerliche Göre aus der hintersten Provinz. Ich dagegen kann mich auf jedem Parkett bewegen. Mit mir würde er sich nirgendwo blamieren. Weil ich kein Mädchen bin, dem er erst beibringen muss, sich anständig anzuziehen.« Mit eisiger Miene beäugt sie mein Kleid. »Vermutlich hat er das auch für dich ausgesucht, was?«
    Verwirrt sehe ich an mir hinunter. Nicht Marc hat dieses Kleid ausgesucht, aber ich genauso wenig. Na ja, eigentlich doch, aber ohne Marcs Drängen hätte ich nie einen Fuß in Miss Westwoods Boutique gesetzt.
    »Du bist doch nur eifersüchtig«, murmle ich.
    »Was du getan hast, war total unfair«, fährt Cecile fort. »Du hast so getan, als hättest du kein Interesse an ihm, und kaum habe ich dir den Rücken zugekehrt, hattest du dich ihm auch schon an den Hals geworfen. Und jetzt bin ich an der Reihe. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um ihn für mich zu gewinnen. Und wenn das bedeutet, dass ich vor der ganzen Welt deinen wahren Charakter enthüllen muss, dann tue ich das eben. Am Ende wird er schon merken, wen er sich mit dir eingefangen hat.«
    »Im Gegensatz zu dir hatte ich all das nicht geplant, sondern es ist einfach …«
    »So sah es für mich aber nicht aus«, unterbricht Cecile. »Genauso wenig wie für die anderen. Du bist nur ein Niemand, die mit Marc ins Bett geht, um berühmt zu werden. Das denken alle. Die Zeitungen. Absolut alle. Die mussten mich nicht lange drängen, damit ich ihnen alles erzähle. Die Story war auch davor schon so gut wie geschrieben.«
    O Gott. Glauben das wirklich alle? Mit Tom und Tanya habe ich noch nicht geredet. Glauben sie etwa auch, was in den Zeitungen steht?
    »Du hast dir die Suppe eingebrockt«, sagt sie und geht zur Tür, »also musst du sie auch auslöffeln.«
    Fieberhaft durchforste ich mein Gehirn nach einer schlagfertigen Erwiderung, mit der ich sie in die Schranken weisen kann, doch leider fällt mir nichts ein. Bestimmt kommt es mir erst später in den Sinn, wenn ich diese hässliche Szene noch einmal Revue passieren lasse und mir wünsche, ich hätte etwas Kluges parat gehabt, um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen.
    Die Tür fällt hinter ihr ins Schloss, und ich stehe da, hilflos, wütend und mutterseelenallein.

❧ 31
    W utschnaubend stapfe ich in die Lobby des Verlagsgebäudes. Es ist nicht ganz einfach, mich in Rage zu versetzen, aber wenn es passiert, bin ich kaum noch fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Vor der Glastür sehe ich Marcs Limousine auf mich warten.
    Ich bin so wütend, dass ich die Gestalt in der Lobby erst bemerke, als sich eine Hand um meinen Ellbogen legt.
    »Sophia«, sagt eine Männerstimme.
    Ich wirble herum. O Gott.
    Es ist Giles Getty.
    Er ist größer, als es am Morgen vor dem Tor des Colleges den Anschein hatte, wenn auch nicht so groß wie Marc, und trägt den typischen Medienlook – schwarze Jeans, lässiges blaues Hemd und ein dunkles Sakko dazu.
    Eigentlich sieht er ganz normal aus, beinahe attraktiv. Doch in seinen leicht hervortretenden Augen liegt ein wilder, ungezügelter Ausdruck, der mir verrät, dass er Mühe hat, ruhig zu bleiben. Er ist fahrig und nervös, als würde er unter Strom stehen.
    Mein Blick fällt auf seine behaarten Finger, die sich noch immer um meinen Ellbogen schließen.
    »Bitte nehmen Sie Ihre Hand da weg«, sage ich mit so fester Stimme wie möglich, obwohl mir in Wahrheit reichlich mulmig zumute ist. Offen gestanden, dieser Mann hat etwas Furchteinflößendes an sich.
    »Ich wollte nur mit Ihnen reden, mehr nicht. Reden ist doch in Ordnung, oder?« Er spricht schnell. Zu schnell.
    Seine grauen Augen irren ruhelos umher.
    »Ich muss jetzt gehen.« Ich entziehe ihm meinen Arm. »Marc wartet draußen auf mich.«
    »Hey, warten Sie! Warten Sie doch.« Er versperrt mir den Weg und tänzelt vor mir herum wie ein Boxer vor dem Kampf – aufgestaute Energie, vermischt mit Wut. »Ich kenne Marc schon sehr lange. Jahre. Ich will nur die neue Frau in seinem Leben kennenlernen, das ist alles. Ist das so schlimm?«
    Er streckt die Unterlippe vor – vermutlich, weil er hofft, dadurch süß auszusehen, was aber nicht der Fall ist. Stattdessen scheinen seine Augen noch weiter aus den Höhlen zu quellen. »Wie wär’s mit einem

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