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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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exotischer Früchte.
    »Hast du zufällig Hühnersuppe im Haus?«, frage ich Marc.
    Er tritt neben mich und späht über meine Schulter. »Rodney hat eingekauft, für den Fall, dass Annabel Hunger hat, aber ich bin mir nicht sicher, ob er auch an Hühnersuppe gedacht hat.«
    »Meinst du, du bekommst einen Teller herunter?«, frage ich Annabel.
    »Ich kann es versuchen.« Annabel lächelt Marc zu. »Sie ist wunderschön, Marc, wie du gesagt hast. Innerlich und äußerlich. Ich verstehe vollkommen, weshalb du sie so gernhast.«
    Insgeheim muss ich lächeln und sehe Marc an, dessen Miene jedoch nichts verrät. Ich fange an, die Schränke nach etwas Essbarem zu durchsuchen, nach etwas Herzhaftem, das von innen heraus wärmt, wie man es braucht, wenn man krank ist und sich zittrig auf den Beinen fühlt. Ich habe zwar keine Ahnung, was Annabel fehlt, aber Hühnersuppe hilft so ziemlich gegen alles.
    Doch außer Gourmetsaucen, exotischen Gewürzen, Spezialmehlen und warmem Champagner geben die Vorratsschränke nichts her.
    Im Kühlschrank finde ich ein Päckchen gebratene Hähnchenschenkel von Harrods und frischen Estragon, dazu ein bisschen Gemüse – Karotten mit Grünzeug, Wirsing und Kartoffeln.
    Ich nehme das Mehl aus dem Schrank, wobei mir auffällt, dass Marc mich lächelnd beobachtet.
    »Hühnersuppe«, erkläre ich und fange an, das Gemüse zu schnippeln. »Und dazu gibt es frisches Brot.«

❧ 35
    D ank Rodneys perfekter Ordnung finde ich mich in der Küche mühelos zurecht, und wenig später steht ein Topf Suppe auf dem Herd, und im Ofen backt ein Laib Brot, den ich mithilfe von Backsoda zusammengeknetet habe.
    Schließlich serviere ich Annabel einen Teller voll Suppe. Sie probiert einen Löffel davon und lächelt.
    »Hm«, schwärmt sie. »So etwas habe ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gegessen.« Sie sieht Marc an. »Und du garantiert auch nicht. Echte Hausmannskost.«
    »Irrtum«, widerspricht Marc. »Sophia hat erst vor ein paar Tagen für mich gekocht. Bei ihrem Vater zu Hause.«
    »Wenn es so lecker war wie das hier, bist du ein echter Glückspilz.«
    »Es war großartig.«
    Ich werde rot. Marc hat in den besten Restaurants der Welt gespeist, und trotzdem mochte er meine Küche.
    »Bekommst du auch noch eine Scheibe Brot herunter, was glaubst du?«, frage ich Annabel und nehme den kleinen Laib aus dem Ofen.
    »Es riecht so lecker. Ich würde gern eine Scheibe davon probieren.«
    Ich schneide ihr eine dünne Scheibe ab, verzichte aber darauf, sie mit Butter zu bestreichen – das könnte vielleicht zu viel für den Anfang sein –, die sie genüsslich in ihre Suppe einstippt.
    Mittlerweile haben ihre Wangen ein klein wenig Farbe bekommen, und sie wirkt schon viel lebhafter.
    »Was musst du nur für einen Eindruck von mir haben?« Sie schiebt sich die letzten Löffel in den Mund. »Ein absolutes Wrack.«
    Ich muss wieder daran denken, was Jen mir vor meinem Umzug nach London erzählt hat. Über die Drogenabhängigkeit von Marcs Schwester. Aber das ist mir egal. Ich maße mir kein Urteil über Menschen an, die ich nicht kenne. Allerdings frage ich mich, was Giles Getty mit all dem zu tun hat.
    »So etwas darfst du nicht sagen«, erwidere ich. »Denk an deinen Sohn. Was würde er sagen, wenn er seine Mutter so über sich selbst reden hören würde?«
    Tränen laufen Annabel über die Wangen. »Ich bin nicht mehr seine Mutter. Mein Sohn lebt bei Pflegeeltern.«
    »O Gott, du Ärmste. Das muss schrecklich für dich sein.«
    Annabel nickt schniefend. »Aber es war meine Entscheidung. Ich habe sie gebeten, ihn zu sich zu nehmen, bis ich es endlich schaffe, von diesem verdammten Zeug und seinem Vater loszukommen. Diesmal muss ich auf die Beine kommen, sonst behalten sie ihn für immer.«
    »Jetzt brauchst du erst mal Ruhe«, sagt Marc.
    »Du hast recht.« Annabel gleitet von ihrem Hocker. »Ich danke dir von ganzem Herzen, Sophia. Nicht nur für das Essen.« Sie sieht mich aus großen, ernsten Augen an. »Sondern auch dafür, dass du dich um mich kümmerst.«
    »Komm, ich helfe dir«, bietet Marc ihr an.
    »Nein, nein«, wiegelt sie ab. »Es ist mir schon peinlich genug, dass wir uns unter diesen Umständen kennenlernen. Bleib hier, ich komme schon klar.« Sie lächelt schwach. »Das weißt du doch, schließlich hast du es oft genug erlebt.«
    »Und ich bin jedes Mal wieder um dich besorgt.«
    »Das weiß ich.« Annabel schleppt sich zur Tür. »Und dafür liebe ich dich so.«
    »Wieso hast du es mir

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