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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Finger.
    Wutschnaubend stemme ich die Hände in die Hüften. »Hast du den Verstand verloren?«, schreie ich. »Dieses Pferd war völlig außer Kontrolle.«
    »Außer Kontrolle? Ganz im Gegenteil. Weil du das Ruder übernommen hast.«
    »Und was wäre gewesen, wenn ich das nicht getan hätte?« Tränen der Wut schießen mir in die Augen.
    »Dann hätte ich hiermit eingegriffen.« Er zieht eine schwarze Trillerpfeife aus der Tasche.
    »Damit?«
    »Ja, er ist darauf trainiert, stehen zu bleiben, sobald er sie hört.«
    »Aber … er ist direkt auf den Zaun zugaloppiert.«
    »Er ist erstklassig ausgebildet. Auch wenn er nicht so aussieht.«
    »Ich hatte nicht das Gefühl, dass er gleich stehen geblieben wäre.«
    »Glaub mir, er hätte es getan. Aber du hast es ganz allein hingekriegt. Ich habe dir zugesehen. Ganz genau sogar. Beim kleinsten Anzeichen, dass du aus dem Sattel fällst, hätte ich gepfiffen.«
    Ich starre ihn immer noch an, während mir das Herz bis zum Hals schlägt, lasse jedoch die Hände sinken. »Du meinst … ich hatte ihn in Wahrheit gar nicht unter Kontrolle?«
    »Doch. Nur hattest du eben ein Sicherheitsnetz, von dem du nichts wusstest. Wie geht es dir jetzt?«
    »Ich bin stinkwütend.«
    »Du siehst aber aus, als würdest du dich wunderbar fühlen.«
    »Ein bisschen vielleicht.« Ich lege die Hand auf meine hämmernde Brust.
    »Du hast deine Sache sehr gut gemacht«, sagt Marc und legt den Kopf schief. »Extrem gut sogar. Aber jetzt musst du zur Probe. Hast du verstanden, was der Sinn dieses kleinen Abenteuers war?«
    »Ich … ja. Ich denke es zumindest. Ich meine, ich verstehe, worauf du hinauswolltest. Du hast mich gezwungen, die Kontrolle zu übernehmen. Weil ich dadurch mehr Selbstbewusstsein entwickle. Und die Sicherheit, eine schwierige Situation in den Griff zu bekommen.«
    Marc steckt die Pfeife wieder ein. »Ich habe mir überlegt, dass es dir guttäte, auch an Denises Unterricht wieder teilzunehmen.«
    »Das geht nicht. Die Proben dauern den ganzen Tag.«
    »Du hast mich nicht zu Ende sprechen lassen.« Marc runzelt die Stirn. »Ich weiß, wie lange die Proben dauern. Deshalb habe ich mit Denise vereinbart, dass du abends bei ihr Einzelunterricht bekommst.«
    Ich starre auf den Betonfußboden. »Ich weiß, dass ich mit Denise üben sollte. Aber, Marc … vielleicht bin ich im Singen einfach nicht gut genug.«
    »Absoluter Blödsinn«, herrscht Marc mich an. »Wenn du dir einredest, nicht gut genug zu sein, bist du es auch nicht. Du bekommst Abendunterricht bei Denise.«
    »Marc …«
    »Keine Widerrede. Wenn du meine Hilfe willst, musst du auch tun, was ich sage.«
    Ich lasse die Zügel zwischen meinen Fingern hindurchgleiten. »Diese Tour also schon wieder?«, frage ich. »Du erteilst die Anweisungen, und ich gehorche?«
    »Du hast doch selbst gesagt, dass du gern von mir unterrichtet werden willst.« Marc tritt einen Schritt näher. Ein Schatten liegt über seinen leuchtend blauen Augen.
    O Gott. Wie kann er immer noch diese Wirkung auf mich haben? Ich habe mich gerade erst wieder gefangen, und jetzt hämmert mein Herz erneut wie verrückt.
    »Zeig mir deine Hände.«
    »Meine …«
    »Deine Hände. Jetzt.« Marc löst meine Finger von den Zügeln und dreht sie um, sodass er die Handflächen sehen kann. Rote Striemen verlaufen quer über meine linke Handfläche, wo sich die Zügel eingeschnitten haben.
    »Du hast dich verletzt. Wieso hast du nichts gesagt?«
    »Ich … es ist doch nur ein kleiner Kratzer.«
    »Die Wunde muss gesäubert werden.«
    »Aber … meine Probe.«
    »Warte im Wagen auf mich. Ich bin in fünf Minuten da.«

❧ 69
    N ach gerade einmal einer Minute steigt Marc mit Verbandszeug und einer Tube Wundsalbe in den Wagen.
    »Keine Angst, es ist okay. Ehrlich«, sage ich beim Anblick seiner besorgten Miene.
    Er gibt einen Klecks Salbe auf einen Wattebausch und nimmt vorsichtig meine Hand.
    »Das könnte ein bisschen brennen.« Er betupft die geröteten Striemen in meiner Handfläche. Seine Bewegungen erinnern mich an einen Künstler, der hauchzarte Linien und Punkte auf eine Leinwand aufbringt. »Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst.«
    »Ist schon gut. Wirklich. Kann ich dich etwas fragen, Marc?«
    Süße Fältchen erscheinen über seiner Nase, als er sich konzentriert über meine Hand beugt. »Was denn?«
    »Als wir zusammen waren, hat es dir Spaß gemacht, mir wehzutun?«
    Marc hält einen Moment inne. »Die Vorstellung, dir wehzutun, ist

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