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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Aber das spielt jetzt ohnehin keine Rolle mehr. Trotzdem bin ich froh, dass ich es weiß.«
    »Ich bin auch froh darüber, dass du die Wahrheit kennst, zumindest teilweise.« Marcs Kiefer spannt sich an. Er zieht sein Handy heraus und blättert durch den Kalender. »Aber zurück zum Geschäftlichen. Heute Abend hast du eine Unterrichtsstunde bei Denise. Und auch an allen anderen Abenden dieser Woche. Danach sehen wir uns wieder. Okay?«
    »Okay.« Meine Gedanken wirbeln wild umher. Ich habe keine Ahnung, was ich denken, was ich empfinden soll.

❧ 71
    I ch komme gerade noch rechtzeitig zu den Proben ins Theater und liefere, wie vorhergesehen, bessere Leistungen ab denn je. Keine Ahnung, ob es an meinem Reitausflug liegt, an Marcs Lob oder daran, dass mir die gemeinsame Zeit mit ihm neues Selbstvertrauen gegeben hat, jedenfalls bewege ich mich auf der Bühne, als wäre ich dort zu Hause.
    Ich sehe, wie Davina mehrere Male den Mund öffnet und wieder schließt, aber allem Anschein nach findet sie keinen Anlass zur Kritik.
    Befreit und zutiefst befriedigt überquere ich am Abend den Campus, um zu Denises Stunde zu gehen.
    Natürlich musste ich den ganzen Tag über an Marc denken, und nun, da die Probe für heute beendet ist, erst recht. Ich versuche mir vorzustellen, welchem Schmerz er ausgesetzt, wie schwer sein Leben gewesen sein muss. Mittlerweile kann ich sehr gut nachvollziehen, dass jemand nach allem, was er durchgemacht hat, süchtig nach dem Gefühl werden kann, die Fäden in der Hand zu halten.
    Leichtes Schneegestöber hat eingesetzt, das dem weihnachtlich geschmückten Campus einen ganz besonderen Zauber verleiht, und es ist eiskalt. In den Bäumen hängen winzige Lichter, und auf den Dächern liegen Netze mit blinkenden Sternen, die das Gelände noch magischer und geheimnisvoller wirken lassen als sonst.
    Kerzen flackern am Fenster von Denises Unterrichtsraum, und leise Musik weht heraus. Durch die mit eisblauen Schneeflocken geschmückten Fenster sehe ich sie in einem Sitzsack in einer Stage- Ausgabe blättern.
    Ich klopfe leise.
    »Sophia?«, ruft sie.
    »Hi.« Ich öffne die Tür und trete ein.
    Denise erhebt sich. »Na, so was. Sophia. Schöner denn je. Und mit einer Rolle für ein West-End-Musical in der Tasche. Aber …« Sie legt sich einen Finger auf die Lippen. »Was geht Ihnen im Sinn herum? Oder sollte ich lieber sagen, wer ?«
    Ich lächle. »Der übliche Wer.«
    »Oh. Unser Mr Blackwell?«
    »Wer sonst?«
    »Ich habe Sie im Unterricht vermisst.«
    »Es tut mir schrecklich leid.« Ich lege meinen Mantel über einen Plastikstuhl. »Mir hat der Unterricht bei Ihnen auch gefehlt, aber die Proben nehmen so viel Zeit in Anspruch.«
    »Und wie läuft es?« Sie tritt zu ihrem Wasserkessel. »Tee?«
    »Ja, gern.« Ich wärme meine Finger am Heizkörper. »Na ja, ganz okay. Zumindest heute lief es halbwegs gut. Aber davor war es absolut grauenhaft.«
    »Grauenhaft?«
    Ich nicke. »Marc hatte vollkommen recht. Ich hätte die Rolle niemals annehmen dürfen. Man hat sie mir aus den falschen Gründen gegeben, und jetzt ist es zu spät, einen Rückzieher zu machen.«
    »Ah, der wunderbare Marc.« Denise gießt heißes Wasser in zwei Tassen. »Wie ich höre, waren Sie beide heute Morgen reiten.«
    »Ich bin geritten. Er hat dagestanden und zugesehen.«
    »Wie läuft es zwischen Ihnen? Immer noch Ärger?«
    »So könnte man es auch nennen.«
    »Also keine Hoffnung für die beiden, deren Liebe unter keinem guten Stern steht?«
    Ich lasse mich auf den orangefarbenen Plastikstuhl fallen. »Ich fürchte, nein, obwohl ich es mir mehr als alles andere wünschen würde. Aber Marcs Entschluss scheint festzustehen.«
    »Tut mir leid, das zu hören.« Denise reicht mir einen Becher, aus dem ein intensiver Zimtduft aufsteigt. »Wollen Sie einen Schuss Brandy in Ihren Tee?«, fragt sie.
    »Ja, das wäre nett. Ich glaube, ich könnte einen Schluck vertragen.«
    Denise nimmt eine Flasche mit einer hellbraunen Flüssigkeit aus dem Schrank und kippt einen großzügigen Schluck in meine Tasse.
    Ich nippe daran. »Hm, köstlich.« Ich schmecke Kirsche, Gewürze und braunen Zucker.
    »Marc gibt Ihnen also wieder Nachhilfeunterricht, ja?«
    »Ja. Und er ist sehr hilfreich. Allein in seiner Nähe zu sein, hat mir für die Proben heute immens viel gebracht.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Er ist schließlich ein hervorragender Lehrer. Sehr streng, aber er hat vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten seiner Schüler. Das motiviert

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