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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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einer Ansammlung roter Backsteinhäuser nähern, drosselt Keith das Tempo, während ich mir die Nase an der Fensterscheibe platt drücke. Ein großes Landhaus mit Sprossenfenstern und eine Art Scheune sowie Ställe kommen in Sicht.
    Inzwischen geht die fahle Wintersonne auf und taucht die Landschaft in reizvolles gelbliches Licht.
    »Ist das eine Farm?«
    »Ja. Marcs Farm. Eine seiner zahlreichen Immobilien.«
    Keith biegt auf einen Pfad ein, der zu den Ställen führt.
    Wir biegen um eine Ecke. Marc steht neben der Stalltür. Bei seinem Anblick beginnt mein Herz zu rasen, aber ich zwinge mich, ruhig zu bleiben.
    Denk daran, er ist heute nur dein Lehrer.
    Trotzdem komme ich nicht umhin zu bemerken, wie gut er im frühmorgendlichen Licht aussieht. Er trägt eine schwarze Cargohose und ein graues T-Shirt mit V-Ausschnitt. Neben ihm steht eine große Tüte mit dem Logo einer Londoner Boutique.
    »Hier wären wir«, sagt Keith und hält an.
    »Danke.« Ich steige aus und gehe auf Marc zu, wobei ich jeden Stein durch die dünnen Sohlen meiner Turnschuhe spüre.
    »Guten Morgen, Miss Rose.«
    »Guten Morgen, Mr Blackwell. Tja.«
    »Tja?«
    »Was machen wir hier auf dem Land?«
    »Genau das werde ich dir jetzt zeigen. Komm mit.« Er nimmt die braune Tüte.
    »Was ist denn da drin?«
    »Geduld, Miss Rose.«
    Er schiebt den Riegel der eisernen Stalltür zurück, die mit einem Knarzen aufschwingt, das mir durch Mark und Bein geht.
    In diesem Moment höre ich ein anderes Geräusch. Bumm, bumm . Als hämmere jemand auf Metall ein. Der Geruch nach Stroh und Pferdedung steigt mir in die Nase.
    Bumm, bumm. Das Geräusch wird lauter.
    »Was ist das?«, frage ich und trete einen Schritt zurück.
    »Sieh selbst.« Marc betritt den Stall. Drinnen ist es kalt. So kalt, dass ich eine Atemwolke aufsteigen sehe.

❧ 66
    V orsichtig folge ich ihm, vorbei an Strohballen und leeren Boxen.
    Vor einer Box bleibt Marc stehen. Sekunden später erscheint die schwarze Nase eines Pferdes. Marc hebt die Hand und streichelt es behutsam.
    Das Pferd wirft den Kopf hin und her, doch nach wenigen Momenten scheint es sich zu beruhigen.
    »Er ist wunderschön«, flüstere ich und trete näher, aber nicht zu nahe. Große Pferde jagen mir stets ein wenig Angst ein. »Meine Mutter hat mich früher immer zum Reiten mitgenommen.«
    »Das weiß ich.«
    »Woher?«
    »Ich habe im Haus deines Vaters ein Foto von dir auf einem Pferd gesehen.« Marc schiebt den Riegel der Boxentür zurück und hebt die Hand, um das Pferd daran zu hindern herauszustürmen.
    Die Art, wie es mit den Hufen schlägt, verrät mir, dass es Temperament hat.
    Marc reicht mir die braune Tüte. »Für dich. Reitkleidung.«
    »Was? Das soll wohl ein Witz sein. Ich soll dieses Pferd reiten? Dieses Pferd? Er ist riesig. Und er scheint ziemlich temperamentvoll zu sein.«
    »Wer hat behauptet, dass es ein Er ist?«
    »Ist das etwa eine Stute?«
    Marc lächelt. »Nein. Er ist tatsächlich ein Hengst. Sein Name ist Taranu. Das ist walisisch und heißt Donner. Er ist äußerst willensstark und hat seinen ganz eigenen Kopf.«
    »Marc, ich kann diesen Hengst nicht reiten.«
    »O doch. Du kannst und du wirst. Und er wird dir eine ganze Menge beibringen.« Marc tätschelt die schwarz glänzende Flanke des Hengstes. »Bei Taranu musst du stark sein. Du musst ihn im Griff haben, sonst wirft er dich gnadenlos ab.«
    Ich muss an die Reitausflüge mit meiner Mutter denken. Damals hatte ich ein Pony namens Daisy, das sanftmütigste Geschöpf, das man sich als Reiter nur erhoffen konnte. Mum und ich ritten im Schritt durch den Wald. Diese Samstagvormittage hatten etwas Magisches.
    »Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.«
    »Dir bleibt keine andere Wahl«, erklärt Marc und legt die Hand auf Taranus Hinterhand. »Solange ich dich unterrichte, wirst du tun, was ich dir sage. Du wirst ihn reiten. Punkt. Also, zieh dich um.«

❧ 67
    T aranu schnaubt und schlägt mit den Hufen auf den Betonboden. Argwöhnisch beäuge ich ihn und denke mir, dass dies der perfekte Moment wäre, um einen Rückzieher zu machen.
    Marc hat ihn bereits gesattelt.
    Ich trage beigefarbene Reithosen, ein schwarzes Poloshirt und schwarze Reitstiefel.
    Und ich zittere am ganzen Leib. Vor Kälte und vor Angst.
    Los, komm schon, Sophia. Du schaffst das.
    »Bereit?«, fragt Marc und hält die Zügel fest.
    Ich nicke und schiebe einen Fuß in den Steigbügel, bevor ich es mir anders überlegen kann, dann lege ich vorsichtig beide Hände

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