Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
Fahrzeug handelte. Keefe setzte vorsichtig zur Landung an. Der Sog der Rotorblätter drückte das hohe Gras zu Boden und wirbelte dichten Staub auf. Skye bemühte sich hektisch, ihren Sicherheitsgurt zu lösen, aber Keefe musste ihr helfen.
„Versuch, ruhig zu bleiben“, bat er. „Ruhe ist jetzt am wichtigsten.“
„Ich gebe mir Mühe.“ Sie konnte kaum atmen, ihr Mund war unangenehm trocken. Ihr ganzes bisheriges Leben hatte sich als Lüge herausgestellt, aber das war plötzlich nicht mehr wichtig. Sie musste vor allem ihren Vater finden – und zwar lebendig. Nichts konnte die Liebe zerstören, die sie füreinander fühlten. Nur das wollte sie ihm sagen.
Nach einer Weile lichteten sich die Staubwolken. „Ich möchte, dass du im Hubschrauber bleibst, bis ich dir ein Zeichen gebe“, sagte Keefe ungewohnt streng. „Ich weiß am besten, was zu tun ist.“
„Du glaubst, dass er sich erschossen hat, nicht wahr?“
„Ich glaube, dass er dazu nicht feige genug ist“, antwortete Keefe. „Vielleicht ist er nur fürchterlich betrunken und schläft seinen Rausch aus. Gib mir eine Minute, um es herauszufinden.“
Es wurde die längste Minute in Skyes ganzem Leben.
Ich will alles tun, lieber Gott. Ich verzichte auf Keefe, wenn es nötig ist, obwohl ich ihn von ganzem Herzen liebe. Ich würde mich sogar töten, aber bitte … lass Dad am Leben sein.
Keefe war hinter dem getarnten Gefährt verschwunden. Jetzt kam er wieder hervor und winkte Skye. „Du kannst kommen!“
Sie legte die kurze Strecke in Sekunden zurück, obwohl sie bei jedem Schritt in den weichen Sand einsank und die drückende Hitze das Atmen erschwerte. Als sie Keefe erreichte, stolperte sie und musste sich an ihm festhalten.
„Hör auf, dich selbst fertig zu machen“, bat er. „Ich kann es nicht mehr mit ansehen. Jacks Zustand ist kritisch, aber er wird wieder gesund.“
Keefe hatte mit sicherem Blick Dehydration festgestellt – noch nicht tödlich, aber lebensgefährlich. Austrocknung des Körpers gehörte zu den größten Gefahren in der Wüste und konnte jeden umbringen. Besonders einen Mann, der vorher eine ganze Flasche Whisky geleert hatte.
Skye kniete neben ihrem Vater, der auf dem Boden hockte und jämmerlich aussah. Keefe hatte ihn mit Wasser übergossen. Er war umsichtig genug gewesen, zwei volle Kanister im Hubschrauber mitzunehmen.
„Dad?“ Skye sprach vor Freude und Dankbarkeit überlaut. „Was für einen Schrecken du uns eingejagt hast! Tu das nie, nie wieder. Verstehst du?“
Es gelang Jack, trotz seines erbärmlichen Zustands zu lächeln. „Was machst du hier, Darling?“, ächzte er.
„Ich habe nach dir gesucht.“ Tränen liefen über ihre Wangen. Der Anblick ihres stark nach Alkohol riechenden Vaters setzte ihr zu, aber sie nahm ihn tapfer in die Arme und küsste seine unrasierte Wange. „Gott sei Dank, haben wir dich gefunden. Jetzt bringen wir dich nach Hause, und dann wird alles gut.“
„Ich hole noch den zweiten Kanister.“ Keefe, der sich ebenfalls hingehockt hatte, stand auf. Sein Gesicht war bleich vor Zorn. Er wusste jetzt, was passiert war. Jemand hatte Jack einen Besuch abgestattet und ihm hinterhältig die schreckliche Botschaft mitgeteilt Der Täter musste bestraft werden. Was für eine schwere Aufgabe da vor ihm lag.
8. KAPITEL
In Djinjara musste Jack zunächst viel trinken und dann eine kühle Dusche nehmen. Danach wurde er zu Bett gebracht.
„Sie bleiben vorerst liegen“, befahl Keefe, der bei seinen Untergebenen keinen Widerspruch duldete. „Ich habe Dr. McPherson gebeten vorbeizukommen … nur um ganz sicher zu sein. Ihr Blutdruck ist ziemlich niedrig, und es kann Tage dauern, bis der Wasserhaushalt in Ihrem Körper wieder ausgeglichen ist.“
„Bitte, Dad“, drängte Skye und nahm seine Hand. „Tu, was Keefe sagt.“
„Falls ich noch dein Dad bin“, murmelte Jack.
Skye sah ihn mit blitzenden Augen an. „Was sagst du da?“
„Das weißt du genau, Darling.“ Jack starrte auf das weiße Betttuch, mit dem Skye ihn zugedeckt hatte.
„Nein, das weiß ich nicht“, widersprach sie hartnäckig.
„Aber du möchtest es wissen?“
Diesmal schwieg sie und gab sich geschlagen. Nachdem sie einen langen Blick mit Keefe gewechselt hatte, meinte dieser: „Sagen Sie uns alles, was Sie wissen, Jack.“ Er zog einen Stuhl heran und setzte sich auf die andere Seite des Betts.
„Das ist herzlich wenig“, gab Jack mit müdem Lächeln zu. „Gott weiß, dass ich niemals Fragen
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