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Verbotene Lust

Verbotene Lust

Titel: Verbotene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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Zimmer gegangen, um ungestört mit Sonja reden zu können?
    »Ich mach mir ehrlich gesagt Sorgen«, flüsterte sie.
    »Sorgen? Um André? Geht es ihm nicht gut?« Sonja wurde plötzlich kalt. Sie dachte an Andrés Geständnis. Hatte er schlechte Nachrichten bekommen? Klang er deshalb so betont fröhlich?
    »Nein, es geht ihm eher zu gut.« Marlene holte tief Luft. »Ihr habt doch diesen … diesen Pakt. Dass ihrzwar gemeinsam jemanden ins Bett holen dürft, aber euch ansonsten treu seid. Richtig?«
    »So haben wir es besprochen, ja.« Ihr wurde plötzlich eiskalt. Nein, nein, nein. Das durfte nicht sein.
    »Er macht den ganzen Tag schon so Andeutungen. Seit du weg bist, hab ich das Gefühl …«
    »Ja?«, hakte Sonja nach, weil Marlene nicht weitersprach.
    »Er will mich«, wisperte sie. »Heute Nacht.«
    Sonja atmete tief durch. Ich muss ihm vertrauen, sagte sie sich. Wenn ich ihm nicht vertrauen kann, ist es doch egal, was ich mache.
    »Er wird nichts tun, das du nicht auch willst.«
    »Gut.« Marlene klang ehrlich erleichtert. »Also, bis morgen.« Sie legte auf.
    Sonja ließ ihr Handy sinken.
    Mein Gott. Sie hätte noch mal mit André sprechen müssen. Aber was sollte sie sagen? Sollte sie ihm eine Szene machen, weil er den Pakt brach? Er hatte noch nichts getan …
    Außerdem ging sie heute Abend mit Gregor essen. Sie konnte sich jederzeit revanchieren, wenn ihr der Sinn danach stand.
    * * *
    Er stand im Wohnraum und lauschte. Marlene ging oben hin und her. Vorhin hatte er gehört, wie sie duschte; minutenlang war das Einzige, was er wahrnehmen konnte, das Rauschen von Wasser. Er hatte mehr als einmal unten an der Treppe gestanden und war versucht gewesen, nach oben zu gehen.
    Als sie zehn Minuten später die Treppe runterkam, saß er auf dem Sofa und las eine Zeitschrift. Die Buchstaben tanzten vor seinen Augen und wollten sich partout nicht zu Worten formen, von Sätzen ganz zu schweigen.
    »Hast du Hunger? Ich koch uns was.«
    Er folgte ihr in die Küche.
    Den ganzen Tag lag nun schon so eine merkwürdige Stimmung über dem Strandhaus. Etwas Gespanntes, Erwartungsvolles. Sie sagte nichts, sie lächelte nicht zweideutig, sie warf ihm keine fragenden Blicke zu. Dennoch wusste er, dass irgendwas nicht stimmte, dass sie nur auf seinen ersten Schritt wartete. Und sie beide wussten, dass er dann abstürzen würde.
    Während sie in der Küche stand, ging er in Sonjas Arbeitszimmer. Seine Hand glitt über den Stapel bedruckten Papiers. Er starrte in die Dunkelheit.
    Als sein Handy klingelte, zuckte er schuldbewusst zusammen.
    Sonja.
    Er war so froh, mit ihr zu reden. Ihre Stimme zu hören war wie ein Anker auf stürmischer See. Warum konnten sie nicht die ganze Nacht reden? Würde ihn das nicht davor schützen, mit Marlene …
    Nichts konnte das aufhalten, was heute Nacht geschehen würde. Er hätte vor ihr weglaufen müssen, um zu verhindern, was sie wünschte. Wenn sie es drauf anlegte, hatte er keine Chance. Er konnte ihr nicht widerstehen. Nicht, nachdem sie ihm erzählt hatte, was sie sich von ihm wünschte. Was er mit ihr tun sollte.
    Sonja klang gehetzt. Verbarg sie etwas vor ihm? Er wollte schon fragen, aber Marlene kam ihmdazwischen. Sie wollte mit Sonja sprechen. Sie lief nach oben, während in der Pfanne der Fisch verbrannte. André zog die Pfanne vom Herd und wartete, dass Marlene wieder nach unten kam. Er ging seine Optionen durch, aber jedes Mal, wenn er glaubte, es wäre doch ganz einfach – wenn er nicht wollte, musste schließlich nichts passieren –, durchzuckte ihn die Erregung. Er wollte sie.
    »Der Fisch ist wohl hinüber.« Marlene schmiss die Pfanne mitsamt Filet in den Mülleimer. Sie riss die Fenster über der Spüle auf. Eisige Luft strömte in die verrauchte Küche. André stand im Türrahmen und beobachtete, wie sie im Topf mit dem Gemüse rührte und in den Ofen spähte, in dem sie Kartoffelspalten auf einem Blech zubereitete. »Das wird heute wohl eher vegetarisch. Aber dafür wird’s danach ja die richtig fleischlichen Genüsse geben.«
    Sie wirkte so zufrieden mit sich. Und als sie sich mit dem Hintern gegen die Anrichte lehnte, sah er ihre Nippel, die sich unter dem Langarmshirt abzeichneten. André schluckte.
    »Was hattest du denn mit Sonja zu besprechen?«
    »Ach, nichts Besonderes. Frauenthemen.«
    Habt ihr über mich geredet?, fragte er sich. Hast du ihr gesagt, dass du ihren Mann verführen willst? Dass ich schon den ganzen Tag mit einer steinharten Erektion zu kämpfen

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