Verbotene Lust
dieser Starre, wir bewegen uns weiter.«
Sonja atmete tief durch. »Es ist nicht gut, wenn wir diese Verantwortung für unsere Ehe Marlene aufbürden.«
»Du hast recht.« Er beugte sich vor, und sie küssten sich. »Es tut mir leid, dass ich es dir so lange verschwiegen habe. Aber ich habe mich geschämt, weil mein Chefarzt mich erst mal beurlaubt hat nach der Sache. Und weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass ich versagt habe.«
»Fehler passieren«, versuchte sie, ihn zu beruhigen.
»Und deine Fehler sind nur deshalb so gefährlich, weil sie unmittelbar Auswirkungen auf das Leben eines anderen haben können.« Sie zögerte.
»Aber im Gegensatz zu anderen dürfen mir diese Fehler nicht passieren«, widersprach er. »Nein, bitte. Entschuldige mich nicht. Es genügt, wenn du mir versprichst, dass du zu mir hältst, wenn es zum Prozess kommt.«
»Ich werde immer zu dir halten«, versprach sie ihm. Wieder küsste sie ihn, berührte seine stoppelige Wange. »Du kannst dich auf mich verlassen. Immer.«
Er schloss die Augen, und sie spürte förmlich, wie ihm eine schwere Last von den Schultern genommen wurde. »Und jetzt geh lieber ins Bett. Ich bleib noch ein bisschen auf.«
Er nickte und half ihr, die verstreuten Manuskriptseiten aufzusammeln.
»Übermorgen fährst du nach Hamburg, stimmt’s?«, fragte er.
»Ja. Ich glaube, jetzt kann ich auch mit einem beruhigten Gefühl fahren. Weil ich weiß, was mit dir los ist. Ehrlich gesagt hast du mir zuletzt ein bisschen Angst gemacht.«
Er stand auf und küsste sie auf den Scheitel. »Verzeih. Soll nicht wieder vorkommen. Versprochen.«
Sie sah ihm nach, als er die Treppe hochstieg, drückte die Manuskriptseiten gegen ihre Brust und lächelte.
Es gab eine Zukunft für sie.
Den Prozess und alles, was damit einherging, würden sie schon irgendwie überstehen.
* * *
Als er nach oben kam, stand die Tür zu Marlenes Schlafzimmer einen Spaltbreit offen, und er sah Licht.
Er trat zur Tür und klopfte leise. »Marlene?«
Eigentlich hätte er gedacht, dass sie schon schlief. Sonja passierte es oft, dass sie bei brennendem Licht einschlief.
»Komm ruhig rein!«
Er schob die Tür auf. Marlene kam gerade aus dem Badezimmer.
Sie war vollständig nackt.
André schluckte. »Entschuldige, ich wollte nicht …«
»Ach, nur keine Hemmungen.« Sie beugte sich über die Kommode.
Ihm wurde heiß. Ihre festen Pobacken luden geradezu ein, ihnen einen Klaps zu geben. Und er konnte ihre Schamlippen erkennen, die im Schatten zwischen ihren Schenkeln verheißungsvoll aufblitzten …
Sie zog rasch einen Slip an und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. »Also? Was gibt’s?«
Ihre Brüste zu betrachten, während sie redeten, war kaum weniger erregend als der Anblick ihres nackten Hinterns. »Ich hab Licht gesehen, und da dachte ich, dass du vielleicht eingeschlafen bist.«
Sie verzog das Gesicht. »Ich schlafe im Moment nicht besonders gut.«
»Oh, wie kommt’s?« Er machte einen Schritt ins Zimmer. Wieder zögerte er. Ihre Nacktheit machte ihn nervös.
»Setz dich doch.« Sie wies lächelnd auf den Korbsessel unterm Fenster. André beobachtete sie aus dem Augenwinkel, als er die wenigen Meter zurücklegte. Sie musste doch merken, wie sehr ihn ihr Anblick erregte. Ob er sie bitten sollte, sich etwas überzuziehen?
Was würde Sonja sagen, wenn sie die beiden so ertappte? Würde sie überhaupt etwas sagen? Überschritt er damit schon eine Grenze? Oder war das noch okay?
Marlene drehte sich ihm zu. Sie lehnte sich zurück, stützte sich mit den Unterarmen auf. Sie reckte ihm ihre nackten Brüste geradezu entgegen. Er schluckte und versuchte, an etwas anderes zu denken.
Unmöglich, an etwas anderes zu denken.
»Weißt du, warum ich nicht einschlafen konnte?« Er wollte es gar nicht wissen.
»Ich hab an dich gedacht. Und an diese Seile, die in deinem Schrank liegen. Ich hab mich gefragt, wie es sich anfühlt, wenn du mich so einschnürst.«
Wie zufällig stellte sie die Füße auf. Ihre Knieöffneten sich. Sie trug einen schlichten Baumwollslip. André vergaß zu atmen. Er fragte sich, ob sie feucht war. Ob er durch den Baumwollstoff ihre sich ausbreitende Nässe spüren könnte, wenn er die Hand auf ihr Höschen legte. Wie es wäre, den Finger unter den Gummizug zu schieben und ihre Möse zu erkunden. Wie sie sich dann anhörte. Keuchte. Seufzte. Stöhnte.
»Wir können das gerne mal gemeinsam machen.« Er räusperte sich. »Also, wir drei. Sonja, du und ich.«
Sie
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