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Verbotene Lust

Verbotene Lust

Titel: Verbotene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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habe?
    »Deckst du den Tisch?« Sie tat geschäftig. Er verließ fluchtartig die Küche und deckte den Tisch für zwei, über Eck, wie er’s auch immer machte, wenn er für Sonja und sich deckte. Nach kurzem Nachdenken legte er Marlenes Gedeck seinem gegenüber. Er suchtedie Distanz zu ihr, obwohl er sie am liebsten direkt auf dem Tisch flachgelegt hätte.
    Aber das durfte er nicht. An ihrem ersten Abend hatte er Sonja auf diesem Tisch gevögelt, und es käme ihm falsch vor, wenn er diesen intimen Akt mit Marlene wiederholte, als wäre es eine Blaupause.
    Sie aßen schweigend. André spürte Marlenes Füße, die sich immer wieder nach vorne schoben und seine suchten. Es war eine schlichte, aber effektive Möglichkeit, ihn im doppelten Sinne zur Raserei zu treiben.
    »Lass das«, sagte er unwirsch.
    »Willst du wissen, worüber ich mit Sonja geredet habe?«
    Er kaute schweigend. Die Kartoffelspalten schmeckten wie Sägemehl. Sie waren Staub in seinem Mund und wurden mit jeder Kaubewegung dicker und schwerer. Er fürchtete, daran zu ersticken.
    »Nun?«
    »Ich hab ihr gesagt, dass du mir nachstellst. Sie hat mich beruhigt. Du würdest ein Nein akzeptieren, hat sie gesagt.« Marlene lehnte sich zurück. Sie legte Gabel und Messer fein säuberlich nebeneinander. Sie hatte nicht aufgegessen, aber André machte sie nicht darauf aufmerksam. Er war dankbar, seinen Teller ebenfalls wegschieben zu dürfen, ohne dass es unhöflich wirkte.
    »Und weißt du, ich glaub ihr. Du würdest ein Nein hinnehmen, nicht wahr? Nur dass sie nicht weiß, was ich weiß. Dass wir beide seit heute früh umeinander herumschleichen und uns eigentlich nur aufeinanderstürzen wollen.« Sie räumte die Teller zusammen. »Ich will von dir gefickt werden, André. Ich will, dass dues mir richtig heftig besorgst, dass du mich an meine Grenze führst.«
    Sie beugte sich vor. »Willst du das auch?«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, ging sie in die Küche. Er saß wie gelähmt da und lauschte. Holte sein Handy heraus und legte es vor sich auf den Tisch. Er wollte Sonja anrufen, aber etwas hielt ihn davon ab.
    Sein Wunsch, Marlene zu vögeln.
    Er schaltete das Handy aus und folgte ihr in die Küche.
    Sie stand an der Spüle, die Hände tief im Seifenschaum vergraben. Sie summte leise.
    André trat hinter sie. Er packte ihre Hüften und drängte sich von hinten gegen ihren Arsch, damit sie seine harte Erektion spürte. Sie verharrte mitten in der Bewegung.
    »Natürlich will ich dich«, flüsterte er rau. »Ich will, dass du dich mir ganz und gar unterwirfst, Marlene. Sobald du mit dem Spülen fertig bist, will ich, dass du nach oben gehst. In dein Zimmer. Mach das Licht an, und zieh dich aus. Leg dich nackt aufs Bett. Warte auf mich.« Sein Mund war ihrem Ohr ganz nah. Er spürte ihr Beben. Ihre Atmung beschleunigte sich. Er leckte ihren Hals, die Stelle direkt unterhalb ihres Ohrs. Sie wimmerte. »Und ich weiß, wenn du dich da oben bewegst. Du kannst sicher sein, dass ich dich bestrafen werde, wenn ich zu dir komme.«
    Sie hielt jetzt ganz still. André biss sie in den Hals. »Sag mir dein Safeword«, flüsterte er.
    »Ich hab’ keins«, erwiderte sie atemlos.
    Er biss heftiger zu. Sie stöhnte. »Jeder muss ein Safeword haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich brauche keins«, fügte sie hinzu.
    Dieses Mal legte er deutlich mehr Kraft in seinen Biss. Sie schrie auf, aber sie versuchte nicht, sich aus seiner Umklammerung zu befreien. An ihrem hellen makellosen Hals zeichneten sich dunkel die Bissspuren ab. Sie lachte atemlos. »Du kannst es gerne weiter versuchen, aber: Ich brauche keins.«
    Sie schien wirklich extrem auf Schmerzen zu stehen. André trat zurück. »Dann das Übliche. Wenn es dir zu viel wird, sag ›rot‹.«
    Er verließ die Küche.
    Es war zu viel für ihn. Sie war submissiv, wie er noch nie eine Frau erlebt hatte. Sie unterwarf sich dem Schmerz und ihm so gänzlich, dass es ihm Sorgen bereitete.
    Was war, wenn er sich im Rausch verlor? Was, wenn er nicht aufhören konnte?
    Er wusste, wie zerbrechlich das Verhältnis zwischen Herr und Sklave war. Wie groß die Verantwortung war, wenn man dominierte. Und er wusste auch, wie groß das Risiko war, dass der Sub sich im Rausch aus Schmerz und Lust verlor und somit eine Grenze überschritt, die er nie hätte überschreiten wollen.
    Es war seine Aufgabe, Marlene davor zu beschützen.
    Er wusste nur nicht, wie das gehen sollte. Denn der Gedanke, dass er es mit einer reinen Sub zu tun hatte,

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