Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
zuammengekuschelt auf dem Sofa und sahen sich Filme aus der beeindruckenden DVD-Sammlung auf dem großen Plasma-Bildschirm an.
Wie schön war es, dabei in seinen Armen zu liegen und zu weinen, zu zittern oder zu lachen. Er presste sie fester an sich, wenn sie die Spannung nicht mehr aushielt und das Gesicht gegen seine Schulter drückte, weil der Böse mit dem Messer dem Helden auflauerte. Er schmunzelte, wenn ihr bei irgendeiner Komödie vor Lachen die Tränen kamen. Und er trocknete ihr die Tränen, wenn eine herzzerreißende Liebesgeschichte tragisch endete. Wenn sie ihn dann mit feuchten Augen ansah, ging ihr das Herz auf, weil er sie mit großer Zärtlichkeit in den Augen ansah. So auch jetzt.
„Aber Darling, es ist doch nur ein Film“, sagte er und holte sein großes Taschentuch heraus.
Sie schluchzte. „ Nur ? Eine große Liebe ist immer etwas Besonderes. Auch im Film.“
Er schmunzelte und drückte sie fester an sich. „Da magst du recht haben, aber ich glaube, der Held täte besser daran, sich mit Arbeit abzulenken. Oder mit ein paar Kumpels ein paar Bier trinken zu gehen, anstatt sich in die schimmeligen Nachthemden seiner verstorbenen Liebsten zu vergraben.“
„Arbeiten gehen, Bier trinken, schimmelige Nachthemden, das langt!“ Sie versuchte ihn wegzustoßen, aber er hob sie einfach hoch und setzte sie sich auf den Schoß.
Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als sich küssen zu lassen, und das erforderte keinerlei Überwindung. Dennoch schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. War er wirklich so abgebrüht, wie er tat? Glaubte er nicht an die große Liebe? Und sollte sie sich deshalb Sorgen machen?
Vielleicht ahnte er, was in ihr vorging. Auf alle Fälle wollte er sie ablenken und schlug vor, nach Hunter’s Landing zu fahren und in den Spielpalast zu gehen.
Nachdem sie einen Nachmittag dort verbracht hatten, waren sie noch mehrmals dort gewesen, um Tischfußball zu spielen. Lauren beobachtete ihn gern beim Spiel, und sie musste zugeben, dass auch sie allmählich vom Ehrgeiz gepackt wurde. Sie nutzte jede Gelegenheit, um ihre Taktik zu verbessern, denn eines Tages würde sie gegen den großen Champion Matthew antreten – und ihn besiegen!
Als sie sich jetzt am Spieltisch gegenüberstanden, stützte er sich auf dem Rahmen ab und sah Lauren lange an. Dann grinste er. „Du siehst mich an wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist, gnadenlos und nur darauf bedacht zu töten. Wo ist dieser süße harmlose Gesichtsausdruck geblieben, der beim Gegner geradezu eine Beißhemmung auslöst?“
Sie hob die Augenbrauen und sah ihn mit einem überlegenen Lächeln an wie ein Westernheld, der seinen Gegner noch einmal taxiert, bevor er die Pistole zieht. „Ich habe das nicht mehr nötig. Du brauchst auf mich keine Rücksicht mehr zu nehmen, nur weil ich eine Frau bin. Jetzt werde ich mit harten Bandagen kämpfen, genauso wie du.“
„So?“ Er sah sie belustigt an. „Dann willst du wohl gewinnen?“
„Und ob. Der Verlierer muss einen Latte ausgeben.“
Ein halbe Stunde später war sie immer noch außer sich vor Freude. Während sie in dem Kaffeeladen nebenan auf ihr Getränk warteten, jubelte sie immer wieder: „Ich habe es geschafft! Ich habe es geschafft!“ Dann wieder sah sie Luke ängstlich an. „Du hast mich doch nicht gewinnen lassen, oder? Schwöre mir, dass du mich nicht hast gewinnen lassen.“
Er lachte. „Ich schwöre es. Du hast gewonnen, daran ist nicht zu rütteln.“
Sie warf dem Mann neben sich einen Blick von der Seite her zu. Sicher, er war nicht ganz bei der Sache gewesen, aber das war schließlich sein Problem. Sie hatte von ihm gelernt.
Zärtlich legte sie ihm die Hand auf den Arm. „He, du!“
Er blickte lächelnd auf sie herunter. „Was ist denn?“
„Du tust mir gut.“
Sie spürte, wie sich seine Muskeln unter ihrer Hand anspannten. „Lauren, ich …“
„Was kann ich Ihnen bringen?“, unterbrach ihn eine männliche Stimme.
Überrascht stellten beide fest, dass sie bereits am Kopf der Menschenschlange angekommen waren. „Einen mittelgroßen Latte für mich und für Lauren …“
„Lauren?“ Der Mann auf der anderen Seite des Tresens kniff kurz die Augen zusammen, dann blickte er Lauren an. Er hatte von der Sonne gebleichtes Haar, das ihm in wilden Locken auf die Schultern hing. Seine blauen Augen fielen in dem gebräunten Gesicht ganz besonders auf. „Lauren Conover?“
„Ja?“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. Dann dämmerte es ihr, und ihr wurde
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