Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
letzten Winter habe ich gutes Geld gemacht. Und ich habe gute Aussichten, Kajaktouren zu führen in diesem Sommer.“
Er fuhr fort, ihr alle möglichen Verdienstquellen aufzuzählen, und all seine Versprechungen hörten sich genauso lahm und unglaubwürdig an wie die Erklärungen damals auf dem Zettel. Lauren wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Wenn sie sich vorstellte, dass er damals die Liebe ihres Lebens gewesen war, und jetzt wirkte er einfach nur …
„Erbärmlich“, bemerkte Luke, als sie schließlich aus dem Laden traten. „Wenn er ein Beispiel für den Typ Mann ist, den du damals hattest heiraten wollen, kann ich mir nur einen Grund für diese Geschmacksverirrung vorstellen. Du hast dir immer Männer ausgesucht, die deine Eltern ganz sicher nicht leiden konnten. Das war deine Art der Rebellion. Was hast du dir nur dabei gedacht? Aber wahrscheinlich hast du gar nicht gedacht. Was hast du nur in diesem Surfertyp gesehen?“
„Ich habe ihn geliebt!“, gab Lauren verärgert zurück. „Er war unkonventionell und hatte witzige Ideen.“
Er schwieg, dann legte er ihr den Arm um die Schultern und küsste sie auf die Schläfe. „Aber du liebst Trevor doch nicht mehr, oder?“
Trevor lieben? Lauren blickte nachdenklich vor sich hin. Ja, sie hatte Trevor früher mal geliebt, aber sie hatte Schwierigkeiten, dieses Gefühl jetzt nachzuempfinden. Wenn sie an ihn dachte und an frühere Zeiten, kam ihr sehr viel schneller anderes in den Sinn. Der Grasrock zum Beispiel, die Scham, weil Trevor sie zurückgewiesen hatte, die Erleichterung der Eltern, dass sie nicht einen Mann heiratete, der so gar keinen Ehrgeiz hatte, es im Leben zu etwas zu bringen.
Sie sah ihren vierten Verlobten an. Er schien verärgert zu sein, wahrscheinlich weil sie unter ihrem ersten Verlobten so gelitten hatte. Immerhin hatte er Trevor auf den Kopf zugesagt, dass er ihr die Reisepapiere gestohlen hatte, und das war Trevor sehr peinlich gewesen. Währenddessen hatte er wie ein schützender Fels hinter ihr gestanden, und das hatte ihr sehr gutgetan.
Ein schützender Fels, das beschrieb ihn ziemlich gut, wenn der Begriff auch nichts aussagte über seine Qualitäten im Bett. Er war nicht nur aufregend und sexy, sondern auch zärtlich und warm und hatte einen guten Sinn für Humor. Wie oft hatten sie in den letzten Tagen lachend auf der Couch gelegen, hatten sich geküsst und gestreichelt. Wie sehr hatte sie es genossen, in sein entspanntes Gesicht zu sehen, wenn er eingeschlafen war, nachdem sie sich geliebt hatten.
Langsam kehrte das Glücksgefühl wieder in ihr Herz zurück. Und mehr noch, es war nicht einfach Glück, was sie erfüllte, es war ein anderes Gefühl, das sich immer deutlicher bemerkbar machte und sich nicht mehr unterdrücken ließ.
Liebe. Sie liebte ihn. Von ganzem Herzen.
Sie blickte in die dunklen Augen des Mannes, den ihre Eltern für sie ausgesucht hatten.
„Na, was ist?“, fragte er.
Sie schluckte. „Was soll sein?“, flüsterte sie, wie erschlagen von der Erkenntnis, die ihr gerade gekommen war.
„Liebst du Trevor noch?“
„Nein!“ Ihn ganz sicher nicht. Sie liebte Matthew mit allem, was sie hatte, mit Geist, Körper und Seele. Kein anderer hatte daneben noch Platz in ihrem Herzen.
Sie liebte den Mann, dessen Ring sie abgelegt hatte.
In den vergangenen Tagen hatte Luke Lauren immer besser kennengelernt. Er wusste, worüber sie lachen konnte und was sie zum Weinen brachte. Er wusste, was in ihr vorging und was sie wollte, wenn sie ihn plötzlich auf eine ganz bestimmte Art und Weise ansah, egal, ob sie am Tisch saßen, auf dem Sofa kuschelten oder im Bett lagen.
Er liebte ihre verschiedenen Stimmungen. Ihre Verspieltheit und ihre Ausgelassenheit amüsierten ihn und lenkten ihn ab in dieser Zeit des Nichtstuns, die er gezwungenermaßen einen Monat durchhalten musste. Wenn er anfing, sich über die Machenschaften seines Bruders aufzuregen, oder gar ein schlechtes Gewissen hatte, weil er ihm übel mitspielte, schaffte sie es immer wieder, ihn abzulenken. Er brauchte sie nur anzusehen, ihre vollen geschwungenen Lippen, das kleine Grübchen in der Wange, wenn sie lachte. Vielleicht war es etwas kindisch, wie sie auf die melodramatischen Liebesschnulzen reagierte, aber wie konnte er etwas dagegen haben, wenn sie sich dabei fest in seine Arme kuschelte?
Sie war sehr gut im Tischfußball geworden. Vielleicht hätte er auch das nur als angenehme Begleiterscheinung verbucht, wenn sie nicht nach dem
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