Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
wegzuschieben, aber genauso gut hätte sie das mit einer Wand probieren können.
Er gab ein leises, hilflos klingendes Stöhnen von sich, bevor er ihre Lippen mit seinem Mund bedeckte. Für einen Augenblick wehrte sich Sophie, dann gab sie diesem überwältigenden Gefühl, das sein Kuss in ihr auslöste, nach. Einen Moment lang wurde sie völlig von den süßen und für sie so neuen Empfindungen beherrscht. Schlagartig jedoch schoss es ihr durch den Kopf, dass Sharif ja glaubte, ihre Schwester zu küssen!
Wieder versuchte sie, ihn wegzudrücken. Dieses Mal mit Erfolg. Abrupt ließ Sharif sie los. Mit einigen taumelnden Schritten brachte Sophie einen gewissen Abstand zwischen sie beide.
„Du bist viel gefährlicher als Eva!“ Über sich selbst verwundert, schüttelte er den Kopf. „Selbst mir gegenüber schaffst du es, den Anschein völliger Unschuld zu erwecken. Dabei kenne ich deine Fähigkeiten in gewisser Hinsicht genau!“
Sophie widerstand dem Impuls, ihn aufzuklären. „Rühren Sie mich nie wieder an, Scheich al Farid!“, befahl sie stattdessen. „Was letztes Jahr zwischen uns geschehen ist, gibt Ihnen nicht das Recht, Ansprüche auf mich zu erheben!“
„Wenn du dich geändert hast, gibt es einen Weg, es mir zu zeigen.“
„Ich bin nicht an einer Neuauflage unseres Techtelmechtels interessiert, auch wenn Sie ein großartiger Liebhaber sind!“ Der feste Klang ihrer Stimme war nur gespielt. Tief in Sophies Innerem sah es ganz anders aus. Zwar fürchtete sie sich vor dem Zorn des Scheichs, aber die Emotionen, die sein Kuss in ihr ausgelöst hatte, erschreckten sie noch viel mehr.
„Bist du wirklich so dumm, zu glauben, dass du zu meinem Vergnügen hierhergebracht wurdest?“
Überrascht sah sie ihn an. „Ihr Verhalten lässt darauf schließen.“
„Deine Anwesenheit macht mir keine Freude, Sophie. Je eher du mein Haus verlässt, desto lieber ist es mir. Du bist eine verführerische Frau, aber selbst wenn wir uns tausendmal lieben würden, ich könnte dir nie wieder vertrauen. In diesem Haus wirst du jede Sekunde lang überwacht.“
„Zwei Sekunden reichen aus“, fauchte Sophie, während sie zum Bett hinüberging und begann, ihre Kleidung in den Koffer zu werfen. „Ich will hier weg! Sofort!“
„Du bist es gewohnt, dass deine Wünsche erfüllt werden. Dieses Mal aber ist es anders, Sophie. Du wirst mir gehorchen!“
Ruckartig hob sie den Kopf. „Sie wissen gar nichts über mich“, schrie sie außer sich vor Zorn.
„Du wirst die Gelegenheit bekommen, mich aufzuklären.“
Sie zitterte vor Wut. „Was wollen Sie?“
„Du weißt es“, gab er mit einem Furcht einflößenden Lächeln zurück. „Ich will, was mir gehört!“
„Ich bin nicht Ihr Eigentum!“, rief Sophie verzweifelt. Inzwischen war sie so in Panik geraten, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. „Ich bin verheiratet. Das wissen Sie genau. Mein Mann ist sehr einflussreich, wenn Sie also …“
„Du?“, unterbrach er sie rüde. „An dir habe ich kein Interesse, Sophie. Ich will etwas ganz anderes!“
Scheich Sharif schob Sophie vor sich her. Auf diese Weise gelangten sie wieder in den großen Salon mit den Bogenfenstern. Sie konnte sich einer gewissen Neugier nicht erwehren. Was immer Zoe auch getan hatte, es konnte nicht so schlimm sein. Entweder bauschte Sharif die Angelegenheit fürchterlich auf, oder die ganze Sache beruhte auf einem schrecklichen Missverständnis.
Er blieb vor einer zauberhaften antiken, in einem tiefen Rot gehaltenen Lackvitrine stehen, deren stilisierte weiße und grüne Blattverzierungen mit goldenen Konturen versehen waren. Nachdem er Sophie losgelassen hatte, öffnete er die Türen. Im Inneren konnte Sophie eine weitere Ansammlung von Kostbarkeiten entdecken. Ein kleines, perfekt nachempfundenes goldenes Pferd, ein wundervoller mit Edelsteinen besetzter Miniaturdolch inklusive seiner ebenso aufwendig verzierten Scheide, eine kunstvoll bemalte Schale und ein als Schmuckanhänger gearbeiteter großer Rubin.
Jeder dieser Gegenstände war auf einem Kissen oder einem säulenartigen Display platziert. Ein Platz direkt in der Mitte der Vitrine war jedoch leer.
Der Scheich ließ ihr einen Augenblick Zeit, seine Schätze zu betrachten. Dann wandte er sich ihr mit einem ironischen Lächeln zu. Seine Augen blitzten so zornig, dass Sophie unwillkürlich vor ihm zurückwich.
„Nun“, sagte er. „Sie ist nicht zwischen deinen Sachen und auch nicht im Hotelsafe. Du bist gekommen, um sie mir zu
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