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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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sie nur provoziert. Einmal mehr war sie in die Falle getappt. Sie stöhnte entsetzt auf.
“Von wem ist das Kind, Elli?”
Elli schwieg. Kyrill wiederholte seine Frage, diesmal fordernder.
“Das geht ja wohl nur mich etwas an”, murmelte Elli heiser.
Kyrill stemmte die Hände in die Hüften. “Nein. Nein, das denke ich nicht.”
“Bitte, Kyrill, wenn du jetzt gehen…”
“Sag mir, wer der Vater ist!”
Elli blinzelte, um die Tränen in ihren Augen zu vertreiben. “Das kann ich wirklich nicht sagen. Bei all den Männern, mit denen ich in den letzten Tagen geschlafen…”
Kyrill umklammerte ihre Schultern. Zornig schüttelte er sie. “Ich will wissen, von wem das Baby ist! Ist es von mir, Elli? Sag es mir verdammt nochmal!”
Seine Augen sahen durch sie hindurch wie Röntgenstrahlen. Es hatte keinen Sinn, ihm die Wahrheit vorzuenthalten. Er kannte sie ja ohnehin schon.
Elli schloss die Augen. Ergeben nickte sie.
Kyrill liess sie so schnell von ihr ab, als hätte er sich an ihr verbrannt. Er taumelte rückwärts.
“Kyrill…du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde dich weder finanziell noch in einer anderen Form zur Verantwortung ziehen. Das Baby ist ganz allein meine Sache. Ich…”
Kyrill fixierte Ellis Bauch. Sein Blick verdunkelte sich.
“Das ist mein Kind und ich werde es aufziehen.”
Elli riss die Augen auf. Schock und Unglauben spiegelten sich in ihrem Gesicht. Sie hatte sich auf alles gefasst gemacht, auf Vorwürfe, Anschuldigungen, auf einen Wutausbruch, doch die Äusserung eines Besitzanspruches war das letzte, was sie erwartet hatte.
“Was?”, stammelte sie.
“Du hast richtig gehört. Ich werde nicht zulassen, dass das Kind ohne Vater aufwächst. Ich werde es in meinem Haus grossziehen.”
Elli lachte nervös auf. Bestimmt erlaubte sich Kyrill einen schlechten Scherz mit ihr!
“Wie stellst du dir das vor? Das ist mein Kind! Ich ziehe es gross!”
“Nur, wenn du unter meinem Dach wohnst!”
“Bist du wahnsinnig?”, rief sie entsetzt aus.
“Es ist mein Kind! Ich will es und ich werde es bekommen!”
“Nein! Nein, nein und nochmals nein. Ich werde es nicht in deiner Obhut lassen! Niemals!”
“Dann werde ich es mir eben holen!”
Alle Farbe wich aus Ellis Gesicht. Ihr Herz hämmerte so fest in ihrer Brust, dass es schmerzte. Sie presste eine Hand unter ihre linke Brust, als wolle sie den Schmerz lindern.
“Das wirst du nicht tun”, flüsterte sie geschockt.
“Oh, doch, wenn du mir keine andere Wahl lässt…”
Ellis Mund war plötzlich wie ausgetrocknet.
“Ich habe Geld. Und einen guten Anwalt”, fügte Kyrill hinzu, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
“Das wird dir nichts nützen! Man wird mir nicht einfach mein Kind wegnehmen!”, rief Elli verzweifelt aus, mit vor Furcht zitternder Stimme.
“Aber mit gutem Grund schon.”
“Wie?”
“Vor zwei Jahren ist dein Freund gestorben, Daniel Wertz. Du warst zwei Jahre lang mit ihm zusammen, hast sehr an ihm gehangen. Du bist fast nicht über seinen Tod hinweggekommen. Nach Daniels Tod littest du unter emotionaler Instabilität.
Psychische Labilität liegt in deiner Familie. Deine Schwester Janka, zum Beispiel, hat damit gedroht, sich umzubringen, falls man ihr Schulgeld nicht bezahlen würde.”
Elli gab ein gurgelndes Geräusch von sich, das etwas von einem verletzten Tier an sich hatte. Sie legte eine Hand an ihre zitternden Lippen, den Blick ins Leere gerichtet.
“Und du- bis heute gehst du kaum aus dem Haus. Stattdessen vergräbst du dich in der Welt deiner Bücher. Du flüchtest dich in deine Phantasiewelt, pflegst kaum soziale Kontakte und lebst äusserst zurückgezogen. Nicht gerade ideale Bedingungen, um ein Kind grosszuziehen, meinst du nicht auch?”
Elli rang nach Luft. Angestrengt versuchte sie, einen klaren Gedanken zu fassen. “Man wird… man wird… das Baby niemals einem Mann geben, der Frauen für ihre Dienste bezahlt.”
Kyrills Gesicht verfinsterte sich. “Das tue ich auch nicht. Das mit dir war eine Ausnahme. Das kam so: Ich sass an der Bar, als eine verwahrloste Frau ins Cleopatra gestolpert kam. Sie stürzte sich auf mich, den einzigen Mann im Raum, und drängte sich mir auf. Sie flehte mich an, mir ihre Dienste gegen Entgelt anbieten zu dürfen, da sie sich in einer finanziellen Notlage befände, aus der sie weder ein noch aus wüsste.”
War Elli zuvor geschockt gewesen, so drohte sie nun den Boden unter den Füssen zu verlieren.
“Nein”, wimmerte sie. “Nein!”
Er hatte die Fakten

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