Verbotene Nacht (German Edition)
auf damit!”
“Womit denn?”
“Mit allem! Ich will, dass du mich loslässt! Sofort!”
“Man bekommt nicht immer, was man will. Hat man dich das nicht gelehrt?”
Ellis Gesicht verzog sich vor Zorn. So sehr sie sich auch bemühte, eine scharfe Erwiderung zu finden, in dem Moment wusste sie nicht, wie sie Kyrill hätte Paroli bieten können. Das steigerte ihre Rage nur noch. Sie erzitterte vor Wut.
Ein Lächeln zeigte sich auf Kyrills Lippen. “Du bist wunderschön, Eleonor.”
Dieses Geständnis nahm Elli den Wind aus den Segeln. Verwirrt blinzelte sie zu ihm auf. Was bezweckte er mit dieser Heuchelei? Bestimmt meinte er seine Worte nicht ernst!
“Wunderschön.”
Kyrills Arme schlossen sich noch dichter um sie, als er den Kopf senkte und sein Mund von dem ihren Besitz nahm. Er küsste sie. Elli war so baff, dass sie sich nicht gegen den Kuss zur Wehr setzte. Unter Kyrills heissem, verlangendem Kuss fiel plötzlich jegliche Anspannung von ihr ab. Ihre Wut löste sich in Luft auf. Stattdessen spürte sie nun ein verheißungsvolles Flattern in ihrem Unterleib. Benommen, ihre Sinne betäubt von Kyrills Leidenschaft, schmiegte sich Elli dicht an Kyrills Burst. Kyrill vertiefte den Kuss, schickte gleichzeitig seine Hände auf Wanderschaft. Sanft streichelte er über ihren Rücken, über ihre Rippen, bis er sich schliesslich zu den Knöpfen ihrer Bluse vorwagte. Er öffnete die Knöpfe der Bluse, ohne den Kuss zu unterbrechen. Schon streifte er Elli die Bluse von den Schultern. Er öffnete den Verschluss ihres BHs und liess auch diesen achtlos zu Boden fallen. Elli seufzte leise auf, beim Gefühl ihrer bloßen Brüste an Kyrills Oberkörper.
Plötzlich brach Kyrill den Kuss ab. Sein Kopf senkte sich tiefer, bis sein Mund auf der Höhe einer Brust lag. Er öffnete die Lippen, umschloss eine Brustspitze mit dem Mund.
Benommen starrte Elli auf Kyrills schwarzes Haar. Es fühlte sich so gut an, wie seine Zunge ihre Brust reizte und neckte. Und dennoch… etwas war falsch… Elli schnappte keuchend nach Luft, als Kyrill sanft an ihr sog. Sie konnte nicht… klar denken…
Kyrill wechselte die Brust, widmete sich der andern genauso ausgiebig. Ohne seine Liebkosung zu unterbrechen, öffnete er den Reisverschluss ihrer Jeans. Damit war der Taumel der Verzückung durchbrochen.
Elli kehrte ruckartig in die Realität zurück.
Was tat sie da bloss? Sie war halbnackt und Kyrill… Entsetzt sprang sie zurück.
“Nein!”
“Eleonor, was…”
“Ich will das nicht!” Hastig hob Elli ihre Bluse auf, zwängte sich in die Ärmel und kreuzte den Stoff schützend über ihrer Brust.
Kyrills Augenbrauen zogen sich gefährlich zusammen.
“Ich hatte eben einen ganz andern Eindruck.”
“Bitte, Kyrill, geh jetzt”, bat Elli leise.
“Und was war denn das eben?”, rief er ärgerlich aus.
“Ein Fehler!”
Jeder Muskel in Kyrills Körpers spannte sich gefährlich an. Seine Brust hob und senkte sich schwer, als sich mühsam zu beherrschen versuchte. Dann zischte er: “Tut mir Leid. Ich habe vergessen- du machst es ja nur für Geld!”
Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Sprachlos starrte sie Kyrill an. Dann taumelte sie rückwärts, als hätte er ihr einen Schlag verpasst.
Kyrill drehte ihr abrupt den Rücken zu. Er stapfte so geräuschvoll aus der Küche, dass man seine Schritte in der unteren Wohnung hören musste. Als die Wohnungstür mit einem durchdringen Knall ins Schloss fiel, zuckte Elli zusammen.
***
Elli sah widerwillig in den Spiegel. Verquollene, rot geäderte Augen blickten ihr entgegen. Sie hatte vergangene Nacht kein Auge zugetan. Das Echo Kyrills niederträchtiger Worte hatte ihr die ganze Nacht in den Ohren gehallt. Der Stapel gebrauchter Papiertaschentücher auf ihrem Nachttisch hatte sich fortlaufend vergrößert.
Elli schob die Schuld an ihrem unfreiwilligen Wiedersehen mit Kyrill der Wiege in die Schuhe. Hätte sie die alberne Wiege nicht gekauft, wäre sie Kyrill nie wieder über den Weg gelaufen.
Nein, Unsinn, korrigierte sich Elli selbst. Hatte Kyrill ihr nicht deutlich zu verstehen gegeben, wie intensiv er nach ihr gesucht habe? Kyrill war kein Mann, der leicht aufgab. Früher oder später wäre er in ihrer Wohnung aufgetaucht. Die Wiege hatte den Lauf der Dinge nur beschleunigt.
Der einzige trostspendende Gedanken war, Kyrill nun endgültig los zu sein. Elli hatte keinen Zweifel daran, dass Kyrill sein Interesse an ihr nach dem gestrigen Wortgefecht verloren hatte. Sie hatte seinen Stolz ebenso verletzt wie
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