Verbotene Nacht (German Edition)
Seine Augen gruben sich heiss in ihre und mit dem nächsten Donnergrollen senkten sich seine Lippen auf ihren Mund. Er küsste sie hungrig und leidenschaftlich.
Elli, zu überrascht um zu reagieren, liess den Kuss zu. Sofort begann ihre Haut zu prickeln, ihr wurde warm und eine träge Mattheit erfasste sie. Eine Mattigkeit, die sie stumm dazu aufzufordern schien, sich an Kyrills breite Brust zu lehnen.
Beinahe hätte sie es getan. Beinahe hätte sie der unbewussten Verlockung nachgegeben, sich an seine muskulöse Brust geschmiegt und ihre Arme vertrauensvoll um seinen Nacken gelegt.
Doch im letzten Moment wurde sie wieder vernünftig. Sie liess sich von dem Mann küssen, der ihr ihr Baby wegnehmen wollte! Sie lag in den Armen des Mannes, der ihre Zukunft zerstören wollte! Wie konnte sie auch nur im Traum daran denken, sich an ihn zu schmiegen? Wie konnte sie überhaupt zulassen, dass er sie küsste?
Noch immer tauchte seine Zunge tief und verlangend in ihren Mund, forderte sie dazu auf, seinen Kuss zu erwidern. Stattdessen drehte Elli das Gesicht weg und beendete den Kuss.
Kyrill starrte sie eine Sekunde schweigend an, ehe er den Kopf beugte und ihr Mund wieder den seinen suchte. Er fand ihn, doch Elli drehte abermals den Kopf weg, so dass seine Lippen nur ihre Wange küssten.
“Nicht!” Sie stemmte die Hände gegen seine Brust.
Sie dachte, er würde sie freigeben, doch seine Arme schlossen sich nur noch fester um sie.
Wieder versuchte er, sie zu küssen, doch erneut widersetzte sie sich ihm.
“Elli, lass mich”, flüsterte er. “Lass mich dich küssen, Elli.”
“Nein!”
“Lass mich dich spüren!” Er drückte sie fest an sich, hob sie leicht an, so dass sie die Ausbuchtung seiner Jeans zwischen ihren Schenkeln spüren konnte.
“Nein!”
“Lass mich dich kosten, Elli. Weise mich nicht ab. Ich will dich so sehr.”
Um seine Worte zu bekräftigen, schob er seine Hüfte vor und drängte seine Erregung dichter an das Dreieck zwischen ihrer Schenkel.
“Nein! Ich will nicht!”
Fest stemmte sich Elli gegen Kyrill.
“Lass mich los! Lass mich sofort los!”
Kyrills Blick, zuvor noch leidenschaftlich und verlangend, wurde nun hart und zornig.
“Warum wehrst du dich dagegen? Warum? Ich weiss, dass du mich genauso begehrst wie ich dich, Elli. Ich weiss es.”
Ein Donner grollte.
“Das ist nicht wahr! Wir haben eine gemeinsame Nacht verbracht, weiter nichts.”
“Das stimmt nicht, Elli! Was war danach? Wir haben uns wieder geliebt, erinnerst du dich etwa nicht?”
Doch, natürlich erinnerte sie sich daran. Elli blinzelte heftig.
“Das hätte nicht sein sollen. Ich war schwach und… habe nachgeben.”
Kyrills Gesichtszüge verhärteten sich. “Du wolltest mich also nicht? Ist es das, was du mir damit sagen willst?”
Er nahm einen Arm von ihrer Taille, vergrub seine Hand in ihrem Haar und bog ihren Kopf zurück. “Du hast es also nur über dich
ergehen
lassen?”
Er zog so stark an ihrem Haar, dass es schmerzte. Eine Träne kullerte über Ellis Wange.
“Ja. Ja, das habe ich”, keuchte sie.
“Elende Lügnerin!”
Elli zuckte zusammen. Kyrill gab ihr Haar frei. Elli versuchte wieder, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er liess sie nicht gehen.
Noch nie hatte sie jemand eine Lügnerin geschimpft. Das mochte nicht weiter schlimm anmuten, doch für Elli kam es einem derben Schimpfwort gleich. Sie war dazu erzogen worden, die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit oder gar nichts.
In ihrem Unterbewusstsein wusste sie jedoch, dass sie es verdient hatte, von Kyrill eine Lügnerin geschimpft zu werden.
Elli blinzelte angestrengt, um die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten.
“Warum tust du das, Elli?”
“Was?”, flüsterte sie heiser.
“Du weisst genau, was ich meine.”
Kyrill starrte sie an, seine Augen funkelten zornig. “Es könnte alles so einfach sein. Warum ziehst du nicht einfach zu mir? Warum gibst du nicht einfach nach? Warum machst du es mir so schwer?”
Ellis Mund klappte auf. Was redete er da? Sie machte es ihm schwer? Hatte sie richtig gehört? Er wollte sie dazu zwingen, zu sich zu ziehen, aber sie war diejenige, die Ärger machte!
“Ich fasse es nicht, was du da sagst”, flüsterte sie entsetzt.
Kyrill schüttelte resigniert den Kopf. “Ich versteh dich einfach nicht, Elli. Ich kann dich nicht verstehen. Was macht es so schwierig für dich, zu mir zu ziehen? Was, verdammt nochmal?”
Elli atmete einige Mal tiefe durch. Den Regen und das Gewitter nahm sie inzwischen nicht mehr wahr. Das
Weitere Kostenlose Bücher