Verbotene Nacht (German Edition)
Gedanken zu ihrer ersten gemeinsamen Nacht zurückgekehrt war.
Beide sahen sie am Blick des anderen, woran sie gerade gedacht hatten. Die Atmosphäre zwischen ihnen veränderte sich. Eine knisternde Spannung lag nun zwischen ihnen.
Kyrill liess seine Hand auf ihrem Bauch ruhen und legte seine freie Hand an ihren Hals. Mit dem Daumen strich er ihr über die Wangen. “Du warst noch Jungfrau”, sagte er leise. “Wie kommt es, dass du noch Jungfrau warst, Elli?”
Seine Augen bohrten sich in ihre, verlangten eine Antwort.
Elli wollte ihm sagen, dass ihn das nichts anginge, doch stattdessen hörte sie sich ebenso leise flüstern: “Ich wollte… mit Daniel. Aber erst, nach unserer Heirat. Und dann ist er…”
Sie liess den Satz unvollendet.
Kyrills Augen brannten sich heiss in ihre. Er senkte den Mund an ihr Ohr. “Ich habe schon mit vielen Frauen geschlafen, Elli.”
Das konnte sie sich nur zu gut vorstellen.
“Aber noch nie hat eine Frau ganz mir gehört.”
Elli hielt den Atem an. Ihre Augen weiteten sich. “Was?”, flüsterte sie.
Sie glaubte, sich verhört zu haben.
“Das Baby gehört mir, Elli.” Wieder senkte er den Mund an ihr Ohr. “Es wurde von mir gezeugt, durch meinen Samen.”
Elli schnappte keuchend nach Luft. Ihre Lider flatterten heftig.
“Und du, Elli, gehörst mir genauso wie mein Kind.”
Elli war baff. Sie traute ihren Ohren nicht. Sie sollte ihm
gehören
?
Sie hatte schon immer gewusst, dass er ein arroganter Mistkerl war, aber ein solches Mass an Selbstgefälligkeit trieb das Fass einfach zum Überlaufen.
Sie hob ihre Hand und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Sie schlug so fest zu, dass das Echo des Schlags in der Küche widerhallte. Bevor ihre Hand seine Wange traf, sah sie noch, wie er überrascht die Augen aufriss.
Dann schlug sie seinen Kopf zur Seite. Kyrill gab ein Aufstöhnen von sich.
Elli verharrte wieder, diesmal vor Schreck. Sie hatte seit der dritten Primarklasse niemanden mehr geschlagen. Es machte ganz den Anschein, als sei sie ein wenig aus der Übung, was Ohrfeigen anbelangte.
Sie starrte ungläubig auf Kyrills Nase. Sie hatte ihm doch nur eine Ohrfeige verpasst, wie konnte es sein, dass nun Blut aus seiner Nase spritzte?
Elli erbleichte. Sie hätte ihren Schlag wohl besser… dosieren müssen.
Kyrills blutende Nase brachte sie beinahe dazu, sich bei ihm zu entschuldigen. Als er dann aber eine Hand an seine Nase hob, das Gesicht fassungslos, seine linke Wange von ihrem Schlag gerötet, nutzte Elli die Gelegenheit, um ihm zu entkommen. Sie packte Kyrills Schultern und stiess ihn kräftig von sich.
Er taumelte heftig rückwärts.
Wieder hatte sie mehr Kraft angewendet als nötig. Doch Elli machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Sie schnappte sich ihren Teller, den Kyrill in die Spüle gestellt hatte und hastete an dem überraschten Kyrill vorbei in den Garten.
Lisas Gäste waren mitten am Abendessen. Elli steuerte geradewegs auf den Tisch eines älteren Ehepaars zu, fragte, ob noch ein Platz frei sei und setzte sich, aufgefordert durch ein freundliches Nicken, zu den betagten Leuten. Sie wurde sofort in eine Konversation über die Natur und ihre Vorzüge verwickelt. Als Elli sich mit dem Ehepaar unterhielt, verrauchte ihr Zorn auf Kyrill nach bis nach, bis sie sich allmählich entspannen konnte. Einmal lachte sie sogar kurz auf. Ihr Blick glitt während dem Abendessen jedoch stets wachsam durch die Gegend, aber Kyrill sah sie an diesem Abend nicht mehr.
Elli verbrachte den ganzen Abend mit dem älteren Ehepaar im Garten. Auch nach dem Abendessen sassen sich noch draussen und unterhielten sich angeregt. Für Elli war dieses Gespräch genau das Richtige, um sich von Kyrill abzulenken.
Sie nahm an, dass er bereits auf sein Zimmer gegangen war. Vielleicht hatte er in der Küche noch eine Kleinigkeit gegessen. Ihr Schlag hatte wohl Wirkung gezeigt. Fürs erste hielt er sich von ihr fern.
Gegen zehn Uhr erhob sich Elli, wünschte ihren Gesprächspartnern gute Nacht und trat ins Haus. Sie ging in die Küche, um ein Glas Milch zu trinken, bevor sie sich zu Bett legte. In der Küche traf sie auf Lisa, die bereits das Frühstück für den folgenden Morgen zubereitete. Sie buk mehrere Brote.
Lisa blickte auf, als Elli zu ihr trat und lächelte. “Schön, dass du dich heute unter die Gäste gemischt hast.”
Elli nickte nur. Sie kam sich plötzlich vor wie ein Kind, dass für seine Zeichnung gelobt wurde.
Sie zog den Kühlschrank auf und nahm eine Packung Milch
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