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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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Ordnung, Süsse.”
“Ich weiss nicht, Kyrill.”
“Niemand wirft dir vor, du würdest das Baby nicht lieben, Süsse, glaub mir. Ich an deiner Stelle wäre wohl auch froh, wenn es endlich rauskäme.”
Elli errötete. “Meinst du?”
Kyrill ergriff ihre Hand. “Ich freue mich so auf das Kind, weisst du? Bis jetzt hast du es immer für dich allein gehabt. Ich bin zwar Papa, doch ich bin noch nie richtig gebraucht worden.”
Ellis Blick verdunkelte sich. “Sag nicht so was, Kyrill. Du warst immer hier für uns…”
“Ich weiss nicht, Elli.” Er schüttelte zweifelnd den Kopf. “Die Hälfte der Zeit, die du unter meinem Dach verbracht hast, haben wir in eisigem Schweigen verbracht.”
“Aber du warst hier, Kyrill. Es hat nicht immer Harmonie zwischen uns geherrscht, doch wie sehr wir uns auch stritten, wie hartnäckig wir uns auch anschwiegen, ich wusste, du warst immer da für uns. Wenn etwas geschehen wäre, ich hätte keine Sekunde gezögert, dich um Hilfe zu bitten.”
Kyrill sah Elli zweifelnd an. “Ich hätte mich mehr um dich kümmern sollen, Elli. Das Baby…” Er deutete auf ihren Bauch. “Du hast während der vergangenen Monaten eine riesige Arbeit geleistet und ich habe sie nie wirklich… gewürdigt.”
“Das ist doch Unsinn, Kyrill. Ich hätte doch nicht verwöhnte werden wollen, bloss weil…”
“Ich hätte für dich kochen sollen. Dir Frühstück ans Bett bringen sollen, dir Blumen schenken sollen. Ich hätte dich mehr nach deinem Wohlergehen fragen sollen, hätte dich zu den Arztterminen begleiten sollen…”
Kyrill brach ab und raufte sich das Haar mit den Händen. “Jetzt fühle ich mich genauso schuldig wie du, Elli.”
“Kyrill, das ist doch Unsinn. Du hattest keinerlei… Verpflichtungen. Was du da aufgezählt hast, das hätte vielleicht ein… Ehemann gemacht. Aber es ist nicht so, dass wir… wir haben ja nicht… wir sind ja bloss durch Zufall…”
Elli brach ab. Sie hatte Kyrill eigentlich nur sein schlechtes Gewissen nehmen wollen, doch plötzlich hatte sie sich damit in sehr heikle Gewässer begeben.
Elli und Kyrill hielten sich mit den Augen fest, starrten sich an, misstrauisch und unsicher, gleichzeitig aber auch hoffnungsvoll und voller Erwartung.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Der Zeitpunkt, wo sie einander sagen konnten, was sie für einander empfanden, wo sie ihrer Zukunft eine neue Form geben konnte.
Dennoch zögerten sie.
Als die Sekunden verstrichen, sah Elli ein, dass sie den ersten Schritt machen musste. Sie nahm all ihren Mut zusammen und öffnete den Mund.
In diesem Moment rief Kyrill aus: “Ach, du Scheisse! Ich habe total verpennt!”
Er sprang aus dem Bett, wie von der Tarantel gestochen. “Tut mir Leid, Elli! Wir sehen uns am Abend!”
Er schlüpfte in seine Jeans, nahm ein frisches T-Shirt und Socken aus dem Schrank und sprintete noch halbnackt aus dem Schlafzimmer.

Elli war gereizt. Kyrill und sie waren sich am Morgen so nahe gekommen. Sie hatte schon allen Mut zusammen genommen, um ihm ihre Gefühle zu gestehen, als Kyrill klar wurde, dass er “verpennt” hatte. Na und? Er war doch der verdammte Chef der Firma. Konnte er denn nicht einmal zu spät kommen?
Elli zwang sich jedoch, ihren Ärger hinunterzuschlucken. In drei Wochen würde das Kind kommen. Sie hatte nicht den Nerv für weitere Auseinandersetzungen mit Kyrill, sie wollte jetzt endlich Klarheit. Sie wollte ihm sagen, was sie für ihn empfand und herausfinden, ob er dieselben Gefühle für sie hegte.
Elli war keine grosse Köchin, doch sie gab sich Mühe an diesem Abend. Wieder kochte sie Spaghetti und war diesmal sehr darauf bedacht, sie nicht verkochen zu lassen. Dazu brutzelte sie eine Tomatensauce. Kurz vor sieben Uhr war das Essen bereit. Jetzt fehlte nur noch Kyrill. Elli trat ans Fenster, blickte ungeduldig aus dem Haus. Kyrill hatte doch hoffentlich nicht gerade heute noch etwas vor nach der Arbeit?
Doch da fuhr auch schon sein Wagen vor. Erleichtert atmete Elli auf.
Kyrill war angenehm überrascht, dass sie Abendessen für sie beide zubereitet hatte. Als sie sich gegenüber sassen und schweigend Spaghetti assen, blickte Kyrill plötzlich auf.
“Das haben wir schon mal gemacht, Elli.”
Elli hob den Kopf. “Was meinst du?”
“Zusammen Spaghetti gegessen.”
Elli lächelte. “Na, ja, viele Leute essen zusammen Spaghetti, schätze ich.”
Es tat gut, sich über so etwas Banales zu unterhalten, das nahm Elli ihre Nervosität. Seit sie sich zu Tisch gesetzt hatten, überlegte

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