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Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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einigen Wochen beobachtet und dabei nicht festgestellt, dass der Laden ausgekundschaftet wurde. Und er hatte die Eindringlinge erst bemerkt, als der Kerl das Schloss aus der Tür geschossen hatte.
    Wer einen so fehlerlosen Plan verfolgte, riss nicht plötzlich den Schnabel auf – es sei denn, er wäre davon überzeugt, dass es außer ihm keine Überlebenden gäbe.
Und Tripp hatte das Gefühl, als blickten sie in die toten Augen eines Tieres, das lieber bis zu seinem bitteren Ende kämpfte, als sich lebend fangen zu lassen.
    »Tut mir Leid«, sagte Glory, und Tripp hörte die Tränen aus ihrer Stimme heraus. »Ich habe wirklich keine Ahnung, wovon Sie da reden oder was Sie wollen.«
    Sie stand in der Mitte des Raumes, wo Minuten zuvor noch der bewusstlose Mann gelegen hatte. Der Junge schritt um sie herum. Er war jetzt offensichtlich erregt. Eine Erregung, die Tripps Achselhöhlen schweißnass werden ließ.
    Der Ausdruck, der sich in die Augen des Jungen geschlichen hatte, und das Zucken in seiner Schläfe gefielen ihm gar nicht. Es sagte ihm, dass der Kerl das Bedürfnis nach Rache hatte. Ein schreckliches Bedürfnis. Eine schreckliche Rache.
    »Hören Sie«, hob Tripp an, wurde aber von einem scharf ausgestoßenen »Schweigen Sie« unterbrochen, ehe der Junge fortfuhr, durch die Tür Anweisungen in seiner Muttersprache zu geben. Sekunden später tauchte ein weiterer Mann auf und näherte sich ihm auf einen Befehl hin. »Drehen Sie sich um. Hände auf den Rücken.«
    Jetzt wurde Tripp langsam stinksauer, ganz besonders, da der Junge Glory angesichts seines Zögerns den Lauf der Pistole an den Kopf hielt. Tripp drehte sich mit schweißnassen Händen um und starrte blindlings auf die Ziegelmauer des Lagerraums. Blindlings, da er Glorys angsterfüllten Gesichtsausdruck gesehen hatte.

    Die Realität dieser Emotion, diese schreckliche Furcht war genau das, was er jetzt im Gedächtnis behalten musste. Das hier war kein Auftrag, bei dem ihm andere den Rücken freihielten. Er war auf sich allein gestellt. Und hier ging es um Glorys Leben. Er wusste, dass sie eine viel bessere Chance hatte, hier lebend herauszukommen, wenn er sich das immer wieder in Erinnerung rief.
    Der Schlägertyp in seinem Rücken band Tripps Hände so fest mit einem Kabelbinder zusammen, dass die Blutzirkulation beinahe völlig unterbrochen wurde. Er schluckte seine Wut hinunter, drehte sich um und versuchte, einen möglichst teilnahmslosen Ausdruck aufzusetzen, während ihn der Komplize des Jungen abklopfte.
    Als der dritte Mann wieder verschwunden war, fragte Tripp: »Und was jetzt?«
    »Jetzt verraten Sie mir Ihren Namen.«
    Wenn sie nicht gerade unvercover arbeiteten oder sich einer Tarnung bedienten, führten die Agenten ein Leben als Ingenieure von Smithson Engineering. »Shaughnessey.«
    Der Junge nickte. »Mein Name ist Danh Vuong. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Verhandlungen viel effektiver verlaufen, wenn man sie persönlich gestaltet. Klingt das vernünftig, Mr. Shaughnessey? Miss Brighton?«
    Tripp nickte, ohne ihm jedoch zuzustimmen. Wenn Julian Samms doch hier wäre! Julian vermochte Menschen
zu lesen, als wären sie auf Papier gedruckt. Tripp konnte nur seinem Instinkt vertrauen.
    Und dieser Instinkt riet ihm, den Jungen sofort auszuschalten. So wie er auf und ab lief und Glory umkreiste. So wie sich seine Stirn unter seinem schwarzen Haar mit Schweißtropfen überzog. Er war auf dem besten Weg, die Beherrschung zu verlieren.
    Tripp musste die Aufmerksamkeit des anderen Mannes auf sich lenken, weg von Glory, ohne dabei sein Cover als Zivilist auffliegen zu lassen. »Es ist nicht leicht, über irgendetwas zu verhandeln, wenn man nicht weiß, worum es geht.«
    »Nun, es geht um etwas, bei dem mir Miss Brighton behilflich sein wird, dass ich es bekomme.« Vuong blickte von Tripp zu Glory. Oder besser gesagt, er starrte auf Glorys Brüste, die sich unter dem Rippenstoff ihres Tanktops hoben und senkten.
    Es war ein hellrosafarbener Stoff, und er lag eng um ihren Körper, so wie ein Mann das bei einem Tanktop gern sah. Reißverschlüsse, die zu denen an ihrem Rock passten, zierten beide Träger.
    Vor Tripps Augen spielte Vuong mit der Spitze seines Pistolenlaufes an einem der Reißverschlussgriffe.
    Glory zitterte am ganzen Leib.
    »Hey, hören Sie auf, der Lady mit der Knarre im Gesicht rumzufuchteln!« Tripp preschte bewusst unbeholfen vor, woraufhin ihm der Kerl die Beretta gegen den Adamsapfel presste, bis er keine Luft mehr

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