Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)
Glorys Seite und fuhr mit der Hand, die die Waffe hielt, unter ihren Rock.
»Ich hasse John-Wayne-Typen«, sagte er, während ihr die Tränen über die Wangen kullerten.
Tripps Magen verkrampfte sich, und sein Blut schien zu kochen. Er bewegte seine Handgelenke hin und her, schob sich ein wenig zur Seite und befingerte das Regal auf der Suche nach einer scharfen Kante oder einer vorstehenden Schraube, die stark genug war, seine Fesseln zu durchtrennen.
»Ich kam mit zehn Jahren in dieses Land«, sagte Vuong. »Naiv wie ich war, dachte ich, dass immer noch Cowboys über die Prärie reiten würden, um Unschuldige zu retten. Ich erwartete Gerechtigkeit. Aber darum geht es auf dieser Welt gar nicht, nicht wahr, Miss Brighton?«
Glory blickte Hilfe suchend zu Tripp hinüber, und er las in ihrem Gesichtsausdruck ihre große Angst, dass die Waffe unter ihrem Rock losgehen würde, wenn sie etwas Falsches sagte.
Er war nicht angesprochen worden, und so hielt er es für das Beste, nichts zu sagen. Aber das kam ihm zugleich
auch schrecklich feige vor, während alles in ihm danach schrie, wie ein Löwe zu brüllen und irgendwie damit fertig zu werden.
Und daher formten seine Lippen die einzigen Worte, von denen er glaubte, dass sie helfen würden. Die einzigen Worte, die sie von seinen Lippen würde ablesen können: Ich liebe dich .
Das zittrige Lächeln, das zaghaft an ihrem Mundwinkel zog, erblühte in ihren Augen. Er bezweifelte, dass sie ihm glaubte, aber zumindest hatte er ihr etwas gegeben, ihr Hoffnung gemacht.
»Gerechtigkeit, Miss Brighton?«
»Ja, die sollte geübt werden«, sagte sie zögernd. »Aber Sie haben Recht. Viel zu oft geschieht das nicht.«
Daraufhin trat Vuong hinter sie, und ihr erleichtertes Seufzen erfüllte Tripps Lungen. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass er den Atem angehalten hatte.
»Sie irren sich, Miss Brighton. Die Welt ist so, wie sie sein sollte. Es geht einzig und allein um Loyalität. Um Loyalität und Leiden.«
Glory schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
Tripp verstand es genauso wenig. Aber das hielt ihn nicht davon ab, seine Fesseln langsam weiter über die Kante des Regals zu reiben, die seine Handgelenke schon blutig gescheuert hatte.
»Ihr Kunde hat sich seinem Arbeitgeber gegenüber loyal verhalten. Das bewundere ich. Aber dafür wird er leiden. Denn auch ich muss mich meinem Arbeitgeber
gegenüber loyal verhalten.« Er stand nun hinter ihr und schlang einen Arm um ihre Taille.
Den Arm mit der Hand, die immer noch die Waffe hielt. »Selbst wenn meine Loyalität Leiden verursacht.«
Und dann ließ er seine freie Hand unter Glorys Rock gleiten und griff ihr zwischen die Beine.
7
Glory erstarrte. Sie wäre am liebsten davongerannt, hätte am liebsten geschrien, sich umgedreht und dem Mann in ihrem Rücken eine geknallt. Aber er hielt sie so fest und hatte eine Waffe, und Tripp hatte ihr gesagt, dass er sie liebe.
Und daher rührte sie sich nicht.
Tripp liebte sie natürlich nicht wirklich. Er versuchte, ihr nur Mut zu machen. Sie von der Tatsache abzulenken, dass der Verbrecher, der ihren Laden belagerte, sie jetzt befummelte.
Belästigung, Vergewaltigung gar waren Begriffe, die sie nie mit sich selbst in Verbindung gebracht hatte. Sie hätte sich am liebsten auf dem Boden zusammengerollt wie ein Fötus, wäre am liebsten auf der Stelle gestorben.
Allein der Ausdruck auf Tripps Gesicht brachte sie dazu, weiter aufrecht stehen zu bleiben. Es war ein Ausdruck, der ihr sagte, dass die Berührung des anderen Mannes nichts mit Sex, sondern allein etwas mit
Macht zu tun hatte. Eine Braue mahnte sie, bloß nicht die Überzeugung zu verlieren, dass sie mit allem fertig zu werden vermochte.
Sie hob das Kinn. Er nickte anerkennend. Und dann tat sie das Undenkbare. Sie forderte den Mann hinter sich heraus, indem sie ihre Beine spreizte.
Er ließ sofort von ihr ab und schritt um sie herum, wobei er zu überlegen schien, ob er sie erschießen oder niederschlagen sollte. Doch bevor er irgendetwas tun konnte, erklang draußen wieder das Polizei-Megafon, und das Telefon im Laden begann erneut zu läuten.
Eine kleine Atempause. Sie hätte vor Freude weinen können.
»Entschuldigen Sie mich bitte, Miss Brighton. Es scheint, dass ich mich um ein paar Dinge kümmern muss.«
Glory nickte nicht einmal. Sie schloss lediglich ihre Augen, während er ihr die Hände auf die gleiche Weise wie bei Tripp auf den Rücken fesselte. Als Danh den Lagerraum verließ,
Weitere Kostenlose Bücher