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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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die behaupten, dass ich langsam aufs Altenteil gehöre«, scherzte sie, weil sie hoffte, ihm ein Lächeln entlocken zu können. Thomas indes blieb grimmig.
    » Mach dir keine Sorgen, ich finde eine perfekte Anstandsdame, die mich begleiten wird. Und ich werde bestimmt wohlbehalten ankommen, wenn ich auf einem Schiff segle, das Wendel’s Shipping gebaut hat.« Das konnte ihr Bruder unmöglich abstreiten, denn er gehörte schließlich zu den Besitzern der Firma.
    Thomas kniff die Brauen zusammen. » Darum geht es nicht.«
    » Worum dann?«
    » Du läufst fort. Nichts anderes versuchst du zu tun, aber das werde ich nicht gestatten. Was hast du vor, willst du deine Saison nicht beenden? Du glaubst wohl, dass es folgenlos bleibt, wenn du Jahr für Jahr heiratswillige, vorzeigbare Gentlemen abweist. Es wird nicht immer so weitergehen, dass Mutters Salon förmlich von Kandidaten überschwemmt wird.« Er seufzte schwer. » England ist doch ganz sicher groß genug für dich, um einem einzigen verdammten Kerl aus dem Weg zu gehen, bis du dich an die neue Lage der Dinge gewöhnt hast.«
    Missy zog scharf die Luft ein. » Welche Reaktion hätte ich auch von einem Mann erwarten sollen, der niemals das geringste Gefühl für eine Frau empfunden hat, das über pure Lust hinausgeht? Du warst noch nicht verliebt. Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle.«
    Ein merkwürdiger Ausdruck huschte über Thomas’ Gesicht, bevor er sich von der Klavierbank erhob. » Um Himmels willen, ich hatte nicht die Absicht, kaltherzig zu sein. Aber du bittest mich immerhin um die Erlaubnis, dich nach Amerika reisen zu lassen, und zwar alleine«, stieß er hervor. In seinen Augen schimmerte eine Mischung aus Ungeduld und der Bitte um Verständnis.
    Missy konnte unmöglich ruhig an ihrem Platz ausharren, solange er auf dem Perserteppich auf und ab marschierte, und so tat sie es ihm nach. » Ich werde Cousine Abigail bitten, mich zu begleiten. Nicht einmal du kannst Einwände gegen sie als Anstandsdame vorbringen. Erst vor ein paar Tagen hat Mutter erwähnt, dass sie ihre letzte Stellung als Gouvernante aufgegeben hat und nach Devonshire zurückgekehrt ist. Ich bin sicher, dass sie mehr als bereit ist, mit mir nach Amerika zu reisen.«
    Thomas blieb stehen und schaute sie an. Die Stirn hatte er in Falten gelegt, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst. » Ist er es wirklich wert, dass du dein Leben so durcheinanderbringst?« Er marschierte wieder auf und ab.
    Missy lächelte traurig. » Ich werde die Saison nicht platzen lassen. Ich könnte Ende August abreisen und rechtzeitig vor Weihnachten wieder zurück sein. Mehr als die schrecklich langweiligen Fuchsjagden würde ich nicht verpassen.«
    Wieder blieb er stehen, drehte sich um und schaute sie an. Missy tat es ihm nach; er legte den Zeigefinger unter ihr Kinn und blickte ihr direkt in die Augen. » Warum er? Ausgerechnet er unter allen heiratsfähigen Männern in England?« In seiner Stimme klang eine Sehnsucht durch, die sie noch nie zuvor bei ihm gehört hatte.
    » Heißt das, dass du mir diese Reise erlaubst?« Sie lächelte ängstlich und hoffnungsvoll zugleich.
    Er senkte die Hand, blickte aber weiterhin auf sie hinunter. Wieder seufzte er schwer, weniger laut, jedoch nicht weniger verzweifelt. » Ich kann dir nichts anderes versprechen, als dass ich mit Mutter reden werde. Falls sie überhaupt darüber nachzudenken bereit ist, kannst du meiner Unterstützung sicher sein«, sagte er und betonte das Wort » falls«. » Wie auch immer, du weißt ja: Sollte sie sich gegen dein Vorhaben aussprechen, hilft es nichts, sie mit sämtlichen Schmeicheleien dieser Welt zu umgarnen. Einverstanden?«
    Missy nickte und war dankbar, dass er überhaupt versuchen wollte, seinen Einfluss auf ihre Mutter geltend zu machen.
    » Schon damals, an jenem Tag, als ich ihn das erste Mal zu uns nach Hause brachte, hat mich das Gefühl beschlichen, dass er schlimme Verheerungen in deinem Leben anrichten wird. In unserem Leben.«
    Missy kniff die Augen zusammen. » Wie um alles in der Welt solltest du das geahnt haben? Damals war ich schließlich erst zehn Jahre alt.«
    » Weil ich dir genau in dem Moment ins Gesicht gesehen habe, als du deine wunderschönen großen Augen auf ihn gerichtet hast. Mir war sofort klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde. Und dass es besser gewesen wäre, wenn du dich in Cartwright verliebt hättest. Seine Lebenseinstellung ist eine verlässlichere, und auf ihm als

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