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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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Hose. Seine Augen, rot und blutunterlaufen, blickten wild umher und verrieten ihr, dass der Mann bis ins Innerste verletzt war und Qualen litt, die er offenbar mit Hochprozentigem behandelt hatte, denn im Zimmer stank es nach Alkohol und Zigarrenrauch.
    Victoria blinzelte. Noch nie zuvor hatte sie George in solch einem Zustand angetroffen. Und der dauerte vermutlich bereits seit Tagen an.
    » Gehe ich richtig in der Annahme, dass du hergekommen bist, mir die glückliche Botschaft von deiner Verlobung zu überbringen?« Er spie die Worte förmlich aus sich heraus. Die Neuigkeit hatte ihn sichtlich schwer getroffen. Viel schwerer als von ihr befürchtet.
    Victoria machte einen zaghaften Schritt und schloss die Tür. » Du musst mir die Chance geben, mich zu erklären«, bat sie.
    George Clifton lachte harsch und verlor beinahe das Gleichgewicht, als er sich abrupt herumdrehte, und auf dem Weg zum Schreibtisch schaffte er es kaum, dem Sofa auszuweichen. Er griff nach der Karaffe, die inmitten eines zerwühlten Papierstapels und mehrerer Bücher lag, und schenkte sich mit zittrigen Händen einen Drink ein.
    » Es gibt nichts zu erklären. Er ist ein Lord und irgendwann ein Earl. Ich nicht. Außerdem verfügt er über mehr Geld, als ich in meinem ganzen Leben jemals zu Gesicht bekommen werde.« Er drehte sich wieder um und schaute sie an, wich aber leicht zurück, als er merkte, wie nahe sie ihm gekommen war.
    Victoria streckte vorsichtig die Hand aus und berührte ihn am Arm. Er riss ihn zurück und fluchte, verschüttete dabei seinen Drink teilweise auf dem Teppich.
    Noch nie hatte George in ihrer Gegenwart geflucht.
    Sie ließ die Hand sinken und trat einen Schritt zurück. Sein Blick flößte ihr Unbehagen ein. Und Angst, jedoch nicht ihret-, sondern seinetwegen.
    » Geh zurück zu deinem kostbaren Lord«, fuhr er sie an, drehte sich um und ging mit unsicheren Schritten zum Fenster, von wo aus er den kleinen Park überblicken konnte.
    » Ich liebe ihn nicht. Du weißt, dass es daran keinen Zweifel gibt«, meinte sie sanft.
    » Ausgeschlossen, dass du mich liebst.« Er schaute sie nicht an, während er sprach.
    » Mir bleibt keine Wahl. Du weißt doch, dass meine Eltern niemals erlauben, dass wir heiraten. Sie würden mich fortschicken, was weder für dich noch für mich gut wäre.« Und sie würden mich zwingen, unser Baby aufzugeben. Doch das waren Worte, die unausgesprochen blieben. Nicht auszudenken, was George tun würde, falls er erfuhr, dass sie sein Kind erwartete.
    Er wirbelte herum, blähte die Nasenflügel, entblößte die Zähne. » Verdammt nochmal, natürlich hast du die Wahl! Man hat immer eine Wahl. Du weigerst dich nur, all das aufzugeben…« Mit einer Hand gestikulierte er wild, während er in der anderen das Glas mit dem überschwappenden Brandy festhielt. » Zumindest tust du es nicht für einen Mann, der nicht deine Privilegien genießt und auch keine erlauchten Titel trägt.«
    Victoria schloss kurz die Augen. In ihrem Innern explodierte der Schmerz wie eine Reihe kleiner Feuerwerkskörper. Er begriff gar nicht, wie groß und welcher Art das Opfer war, das sie erbringen musste. In seinen Augen waren die Dinge einfach nur schwarz und weiß, obwohl ihre Lage viele Grauschattierungen aufwies. Viel zu viele.
    » George, so einfach ist es nicht. Ich wünschte, es wäre so. Aber es stimmt nicht.« Sie senkte den Kopf, bis das Kinn über den blassblauen Ausschnitt ihres Kleides strich. Das Retikül hielt sie fest in den Fingern.
    » Ich will, dass du gehst. Und sieh zu, dass du dich hier nie wieder blicken lässt.« Plötzlich klang es, als sei jedes Gefühl aus ihm gewichen. Sie hob den Kopf und schaute ihn an, doch er stierte nur mit kaltem, leerem Blick zurück. Etwas in ihm schien gestorben.
    » Ich liebe ihn nicht«, sagte sie erneut, als ob die Wiederholung das Zerwürfnis zwischen ihnen heilen könnte. Hilflos spürte Victoria, wie ihr die Tränen in die Augen schossen.
    » Er kann dich haben.« Georges Stimme klang eisig und emotionslos. » Ich will dich nicht mehr. Und jetzt hoffe ich, dass du alleine hinausfindest.«
    Nie zuvor hatte sie ihn mit solcher Endgültigkeit reden gehört. Sie wusste jetzt, dass er für sie verloren war. Schlicht und einfach. Victoria warf ihm einen letzten Blick zu, und falls die Sehnsucht, das Herzeleid und die Verzweiflung, die sie verspürte, in ihren Augen zu lesen waren, so schien es ihn nicht im Geringsten zu berühren.
    Die Tränen rannen ihr ungehemmt über

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