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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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anvertraut.«
    Armstrong legte eine bedeutungsvolle Pause ein, bevor er wieder das Wort ergriff. » Ich glaube, es sind Gerüchte über die Schwangerschaft an ihr Ohr gedrungen.«
    » Ja, das erwähnte sie gestern Abend.«
    » Du machst dir keine Vorstellungen, wie dankbar ich dir bin, dass ihr zwei euch nie aufeinander eingelassen habt«, meinte Armstrong und rieb sich über die Bartstoppeln auf der Wange.
    James biss die Zähne zusammen.
    » Ich weiß, dass ich es mir niemals habe anmerken lassen, aber eine Zeitlang hat es mir vor Angst beinahe den Verstand geraubt. Kannst du dir das vorstellen?«, fragte Armstrong, lachte kurz und zog die Brauen hoch. » Du liebe Güte, Missy ist einfach umwerfend, und du hattest schon immer ein sehr feines Auge. Und zusammen mit der Tatsache, dass sie in dich verschossen war, verstehst du vielleicht meine Sorge. All diese Umstände hätten direkt in die Katastrophe führen können. Dem Himmel sei Dank, dass du standhaft geblieben bliebst. Künftig wird nichts mehr daraus werden. Vielleicht geht sie jetzt an die Planung ihres eigenen Lebens. Heiraten. Sich einrichten und eine Familie gründen.«
    Später konnte James sich nicht mehr daran erinnern, was er darauf erwiderte, denn die Worte fühlten sich an wie Kugeln, die seine Brust durchlöcherten. Hatte er gleichmütig genickt? Vielleicht sogar geschluckt oder geblinzelt? Egal. Wenige Minuten später verließ er das Haus des Freundes. Die Fechtpartie, für die sie sich eigentlich verabredet hatten, war vergessen.

15
    M issy hatte dem Klavierspiel niemals die nötige Zeit und auch nicht die erforderliche Aufmerksamkeit gewidmet, um dieses Instrument einigermaßen zu beherrschen. Anstatt die Tonleitern in F-Dur und C-Moll zu lernen, hatte sie sich mehr in der Kunst der Tagträumerei geübt und Fantasien gesponnen, in denen James der unbestrittene Held war.
    Als Thomas später am Tag im Haus der Familie auftauchte, fand er sie im Morgenzimmer vor dem schwarz lackierten Klavier, wo sie ihre lang vergessenen Fähigkeiten erprobte. Um sich abzulenken, denn es dürfte schwer sein, an James zu denken, solange sie sich auf irgendwelche Notenkombinationen konzentrierte.
    » Du leidest unter Langeweile, kann das sein, Missy?«, fragte Thomas. Mit leisem Gelächter setzte er sich neben sie auf die Klavierbank. » Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich dich das letzte Mal am Piano gesehen habe.« Er spreizte die Finger und spielte ein paar Akkorde.
    Missy nahm die Finger von den Tasten und drehte sich zu ihm. » Ist auch nicht weiter schlimm.«
    » Da kann ich dir nur zustimmen. Du bist nicht besonders gut.« Er lächelte ihr spöttisch zu, während er die Finger über die Tasten fliegen ließ und eine heitere Melodie das Zimmer erfüllte. Thomas konnte zweifellos viel besser spielen als sie.
    » Nun, was war so wichtig, dass du mich unbedingt aufsuchen musstest?«
    Missy atmete tief durch und erhob sich. Wenn sie stand, hatte sie das Gefühl, sich besser beherrschen zu können. » Ich möchte, dass du mich bis zu Ende anhörst und meine Bitte nicht gleich rundheraus abschlägst.«
    Er ließ die Finger auf den Tasten ruhen und schaute auf, während er langsam und geräuschvoll ausatmete. » Irgendwie habe ich geahnt, dass deine Eröffnungen mir nicht gefallen werden. Alles, was du auf so besondere Weise einleitest, ruft meine sofortige Ablehnung hervor.«
    » Bitte gestatte mir, dass ich zu Ende spreche«, beharrte sie lächelnd.
    Wieder seufzte Thomas, diesmal resigniert, bevor er nickte. » Mich beschleicht das Gefühl, dass ich einen Drink vertragen könnte.«
    Missy grübelte über die passenden Worte nach. Sie musste es genau auf den Punkt bringen, um überhaupt auf seine Zustimmung hoffen zu dürfen. » Ich würde sehr gerne Tante Camille besuchen.«
    Es brauchte ein paar Sekunden, bis ihre Worte bei ihm ankamen, und als es so weit war, schüttelte Thomas heftig den Kopf. » Nach Amerika? Vollkommen ausgeschlossen!«, rief er.
    » Wie kannst du mir die Reise verbieten, wo du mit Alex um die Welt gezogen bist, als du gerade erst siebzehn warst– vier ganze Jahre jünger, als ich es jetzt bin?« Die Frage schien ihn kalt erwischt zu haben, denn es dauerte einen Moment, bis ihm eine Antwort einfiel.
    » Ja. Aber ich bin ein Mann, und du bist eine junge Lady«, bemerkte er schließlich.
    » Damals konnte man dich wirklich kaum als Mann bezeichnen, und ich bin andererseits nicht mehr so jung. Was glaubst du: Es gibt sogar Leute,

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