Verbotener Kuss
anvertrauen, Caleb. «
Darüber dachte er nach, sagte aber nichts dazu. » Wie ist es passiert? «
» Ich habe nicht vor, in die Einzelheiten zu gehen, du Perversling. Es ist… einfach geschehen, aber jetzt ist es vorbei. Ich musste es jemandem erzählen, aber versprich mir, nichts zu verraten. «
» Natürlich, das täte ich nie. Wie kannst du dir deswegen überhaupt Gedanken machen? «
» Ich weiß, aber ich fühle mich besser, es noch einmal gesagt zu haben. Okay? «
» Alex… du magst ihn echt gern, oder? «
Ich kniff die Augen zusammen. » Ja. «
» Ist dir klar, wie falsch das ist? «
» Ja, aber… er ist so anders als jedes Reinblut. Er denkt nicht wie die anderen. Er ist nett, und wenn man ihn erst mal kennt, ist er echt witzig. Er lässt sich von mir nichts gefallen und irgendwie mag ich das an ihm. Keine Ahnung. Ich mag ihn einfach. «
» Dir ist doch klar, dass das überhaupt nichts bringt « , gab Caleb zurück. » Dass es zu nichts führen kann. «
Diese Erkenntnis schmerzte mehr, als ich ertragen konnte. Ich seufzte. » Ich weiß. Können wir… über etwas anderes reden? «
Caleb verstummte. Nur die Götter wussten, was er dachte. » Hast du in letzter Zeit Seth gesehen? «
Ich stützte mich auf einen Ellbogen. » Nein. In Nashville hat er mich nicht besucht und heute war ich eigentlich noch nirgends. Warum? «
Er gab sich große Mühe, eine lässige Geste zu machen. Mit seinen angeknacksten Rippen geriet der Versuch ein bisschen schief. » Ich dachte, du hättest ihn gesehen, weil… «
» Weil was? «
» Ich weiß, dass ich in dem Ferienhaus immer wieder weggetreten bin, Alex. Aber deine Mom hat gesagt, du seist ein zweiter Apollyon. « Er beobachtete mich genau.
Mein Magen verkrampfte sich und ich ließ mich wortlos wieder aufs Bett fallen. Caleb behielt mich immer noch im Auge. Wartete. Ich holte tief Luft und sprudelte alles auf einmal hervor. Bevor ich ihm erzählte, dass Seth der Göttermörder werden würde, holte ich einmal Luft. Als ich fertig war, starrte Caleb mich an, als hätte ich plötzlich drei Köpfe. » Was? «
Blinzelnd schüttelte er den Kopf. » Es ist nur… das sollte eigentlich nicht möglich sein, Alex. Ich erinnere mich noch an meine Unterrichtsreihe Geschichte und Zivilisation aus dem letzten Jahr. Wir haben über die Apollyons gesprochen und darüber, was Solaris widerfahren ist. Das ist… wow. «
» Wow ist jetzt nicht gerade das Wort, nach dem ich suche. « Ich schob mich hoch und schlug die Beine übereinander. » Ich meine, das ist ziemlich cool. Oder? Statt mit achtzehn legal Zigaretten kaufen zu dürfen, werde ich dann entweder eliminiert, oder Seth saugt mich vollkommen aus. «
» Aber… «
» Nicht dass ich rauchen möchte. Aber wahrscheinlich könnte ich es mir angewöhnen. Vielleicht, ganz vielleicht habe ich ja lange genug Energie, um Akasha einzusetzen. Ich habe nämlich gesehen, wie Seth es benutzte, und es war verdammt cool. Damit würde ich gern einen oder zwei Daimonen behandeln. «
Caleb zog eine finstere Miene. » Du nimmst das Ganze überhaupt nicht ernst. «
» O doch. Ich nenne das gern meine Art, mit dem Unmöglichen umzugehen. «
Meine Strategie beeindruckte ihn nicht. » Du hast gesagt, Solaris sei umgebracht worden, weil der Erste Apollyon den Rat angegriffen hat, stimmt’s? Nicht weil sie war, was sie war? «
Ich hob die Schultern. » Dann vermute ich mal, dass ich okay bin, solange Seth nicht verrückt spielt. «
» Warum hat Solaris sich nicht gegen ihn gestellt? «
» Weil sie sich in ihn verliebt hat– vielleicht war das auch nur eine faule Ausrede. «
» Dann verlieb dich eben nicht in Seth! «
» Die Gefahr besteht nun wirklich nicht. «
Er schien nicht ganz überzeugt. » Ich dachte, ihr beiden gehört zusammen oder so etwas. «
» Aber nicht auf diese Art! « Ich zwang mich, ruhiger zu sprechen. » Es ist, als würden unsere Energien aufeinander reagieren. Nichts weiter. Ich bin einfach geschaffen, um… keine Ahnung … ihn zu vervollständigen. Wie verdammt lahm klingt das denn? «
Er warf mir einen besorgten Blick zu. » Was hast du vor? «
» Was soll ich schon vorhaben? Ich werde mein Leben bestimmt nicht beenden… oder mein Leben aufgeben, nur weil vielleicht etwas passieren könnte. Vielleicht kommt etwas echt Schlimmes dabei heraus, vielleicht etwas Supergutes oder… einfach gar nichts. Keine Ahnung, aber ich weiß, dass ich mich darauf konzentrieren werde, eine… « Verblüfft über meine
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