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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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mich, weil ich nicht wusste, wo das jetzt hergekommen war.
    Er wusste es offensichtlich auch nicht. » Etwas bedeuten? Alex, du bist zu lange draußen in der normalen Welt gewesen. Du weißt doch, wie unser Leben aussieht. Etwas von Bedeutung gibt es für uns nicht. «
    Ich seufzte. » Ja, ich weiß. «
    » Wir werden entweder Gardisten oder Wächter– aber nicht Ehemänner, Ehefrauen oder Eltern. « Stirnrunzelnd unterbrach er sich. » Flüchtige Affären und Freundinnen. Das kriegen wir. Viel mehr lassen unsere Pflichten nicht zu. «
    Caleb hatte recht. Als Halbblut geboren zu sein, machte jede Chance auf eine normale, gesunde Beziehung zunichte. Unsere Pflicht verhindert enge Bindungen– alles, was wir nicht gern aufgeben oder hinter uns lassen würden. Nach unserem Abschluss konnten wir überallhin geschickt werden, und auch von dort konnte man uns jederzeit abkommandieren und an einen anderen Ort versetzen.
    Es war ein hartes, einsames Leben, aber es hatte einen Sinn.
    Ich trat nach einem kleinen Kieselstein, der ins dichte Unterholz flog. » Nur weil wir kein normales Leben mit Häuschen, Garten und Kindern führen können, heißt das noch nicht… « Die Haut auf meiner Stirn krauste sich, als mich plötzlich ein kalter Hauch überlief. Er kam aus dem Nichts, und aus Calebs verwirrter Miene schloss ich, dass auch er es spürte.
    » Ein Junge und ein Mädchen, einer mit einer strahlenden und kurzen Zukunft, der andere voller Schatten und Zweifel. «
    Als wir die kratzige, uralt klingende Stimme hörten, blieben wir beide stehen und wandten uns um. Gerade eben war die Steinbank noch unbesetzt gewesen, aber nun saß jemand dort. Und sie war alt, so alt, dass sie eigentlich längst hätte tot sein müssen.
    Auf ihrem Kopf türmte sich ein dichter, strahlend weißer Haarschopf, ihre Haut war schwarz wie Kohle und von tiefen Falten durchzogen. Durch ihre gebeugte Haltung wirkte sie noch älter, aber ihre Augen blickten scharf. Wach und intelligent.
    Ich hatte sie noch nie gesehen, aber instinktiv wusste ich, wer sie war. » Grandma Piperi? «
    Sie legte den Kopf zurück und lachte unbändig. Ich rechnete fast damit, dass sie durch das Gewicht ihres Haars umkippen würde, aber sie hielt sich aufrecht. » Oh, Alexandria, du wirkst so verblüfft! Hast du geglaubt, mich gäbe es in Wirklichkeit gar nicht? «
    Caleb stieß mich ein paarmal mit dem Ellbogen an, aber ich starrte sie unentwegt weiter an. » Sie wissen, wer ich bin? «
    Der Blick aus ihren dunklen Augen richtete sich auf Caleb. » Natürlich. « Sie fuhr mit den Händen über ein Kleidungsstück, das wie eine Kittelschürze aussah. » Ich erinnere mich auch an deine Momma. «
    Ungläubig trat ich einen Schritt auf das Orakel zu, aber der Schock hatte mir die Sprache verschlagen.
    » Ich erinnere mich an deine Momma « , fuhr die Alte fort und schaukelte mit dem Kopf vor und zurück. » Drei Jahre ist es her, dass sie zu mir kam, ja. « Sie hielt inne, und ihr Blick fiel wieder auf Caleb. » Was tust du hier, Kind? «
    Unbehaglich und mit weit aufgerissenen Augen trat er von einem Fuß auf den anderen. » Wir waren… auf dem Rückweg zu unseren Wohnheimen. «
    Grandma Piperi lächelte und die papierdünne Haut um ihren Mund dehnte sich. » Willst du die Wahrheit hören– deine Wahrheit? Was die Götter mit dir vorhaben? «
    Caleb wurde blass. Die Wahrheit hatte den Nachteil, dass sie einem für gewöhnlich auf den Verstand schlug. Ganz egal, ob es verrücktes Gerede war oder nicht.
    » Was haben Sie meiner Mom gesagt, Grandma Piperi? « , fragte ich.
    » Was würde es ändern, wenn ich es dir sagen würde? Schicksal ist Schicksal, verstehst du? Genau wie Liebe eben Liebe ist. « Sie kicherte, als hätte sie etwas Komisches gesagt. » Was von den Göttern geschrieben steht, wird geschehen. Das meiste ist schon passiert. Es ist so traurig, wenn sich Kinder gegen ihre Erzeuger wenden. «
    Ich hatte keine Ahnung, wovon sie redete, und hielt sie ziemlich sicher für unzurechnungsfähig. Aber ich musste wissen, was Piperi gesagt hatte– wenn überhaupt. Vielleicht hatte Caleb ja recht, und ich sollte damit abschließen. » Bitte! Ich muss wissen, was Sie zu ihr gesagt haben. Warum ist sie fortgegangen? «
    Sie neigte den Kopf zur Seite. » Möchtest du nicht etwas über deine Wahrheit hören, Kind? Denn das ist wichtig. Willst du nichts über Liebe wissen? Darüber, was verboten, und darüber, was vom Schicksal bestimmt ist? «
    Ich ließ die Arme sinken und

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