Verbotener Kuss
Ging er zu den Feiern und blieb? Oder ging er hin, ließ sich kurz blicken und verschwand wieder? Irgendwie hoffte ich, dass er bleiben und Spaß haben würde. Der war ihm zu gönnen, nachdem er den ganzen Tag mit mir zusammengesperrt gewesen war.
» Alex? «
» Ja? « Jackson lachte leise und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich packte sie und stieß sie in seinen Schoß. Unbeeindruckt streckte er die Hand abermals nach mir aus. » Ich hatte dich gerade gefragt, ob du etwas zu trinken willst. Zarak hat es mit dem geistigen Zwang total übertrieben und uns Vorräte für den Rest des Sommers verschafft. «
Das war gut zu wissen. » Nein, alles in Ordnung. Ich habe keinen Durst. «
Irgendwann wurde Jackson mein Mangel an Interesse langweilig, und er verzog sich. Erleichtert wandte ich mich zu Caleb um. » Wenn ich das nächste Mal auch nur ein Wort an einen Typen richte, darfst du mir eine knallen. Ernsthaft. «
Nachdenklich starrte er in seinen Becher. » Was war mit ihm? Ist er dir zu nahe gekommen? « Ein erbitterter Ausdruck trat auf sein Gesicht, und er starrte Jackson mit zusammengekniffenen Augen hinterher. » Muss ich ihn zusammenschlagen? «
» Nein! « Ich lachte. » Es ist bloß… ich weiß nicht. « Ich richtete mich auf und sah Jackson mit dem Halbblutmädchen zusammenstehen, auf das ich vorhin schon einen Blick erhascht hatte. Sie war eine hübsche Brünette, unglaublich kurvenreich, und besaß karamellfarbene glatte Haut. » Jackson törnt mich einfach nicht an. «
» Wer macht das schon? « Sein Blick blieb an Jacksons Begleiterin hängen.
» Wer ist das Mädchen? « , fragte ich. Seufzend drehte er sich um. » Olivia. Ihr Familienname ist griechisch und unaussprechlich. Ihr Vater ist ein Sterblicher, ihre Mutter ein Reinblut. «
Ich beobachtete das Mädchen weiter. Sie trug Designerjeans, für die ich einen Mord begangen hätte. Auch sie wich ständig Jacksons neugierigen Händen aus. » Wieso sehe ich sie zum ersten Mal hier? «
» Sie war bei ihrem Dad. Glaube ich. « Er räusperte sich. » Sie ist wirklich… irgendwie nett. «
Ich warf ihm einen scharfen Blick zu. » Du magst sie, oder? «
» Nein! Nein, natürlich nicht. « Seine Stimme klang irgendwie erstickt.
Olivia schien Caleb geradezu magisch anzuziehen, und meine Neugier wuchs. Rote Flecken hatten sich auf seinen Wangen gebildet. » Klar. Du bist überhaupt nicht an ihr interessiert. «
Caleb nahm einen tiefen Zug von seinem Drink. » Sei still, Alex! «
Ich öffnete den Mund, doch meine Worte erstarben, als wie aus dem Nichts Deacon St. Delphi heranschlenderte. » Was in aller Welt…? «
Caleb folgte meinem Blick. » Also, das ist jetzt interessant. «
Deacon am Strand zu sehen, war keine große Überraschung, aber ihn hier am Abend der Sonnenwende anzutreffen, wenn alle Reinblütigen zusammensteckten, war der Hammer.
Es war so… unrein von ihm.
Deacon ließ seinen kühlen Blick über die Halbblüter schweifen, und als er uns entdeckte, breitete sich ein boshaftes Grinsen auf seinem Gesicht aus. Er kam näher und zog ein glänzendes Silberfläschchen aus der Jeanstasche. » Fröhliche Sommersonnenwende! «
Caleb verschluckte sich fast an seinem Drink. » Gleichfalls. «
Deacon setzte sich auf die Stelle, die Jackson geräumt hatte. Die schockierten Blicke bemerkte er nicht. Ich räusperte mich. » Was… machst du denn hier? «
» Was? Drüben auf der Hauptinsel ist mir langweilig geworden. Dieser ganze Zirkus kann einen schlagartig nüchtern machen. «
» Das dürfen wir nicht zulassen. « Ich nahm seine rot geränderten Augen wahr. » Bist du überhaupt jemals nüchtern? «
Darüber schien er nachzudenken. » Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. So ist es… einfacher. «
Mir war klar, dass er von seinen Eltern redete. Ich wusste nicht recht, wie ich darauf reagieren sollte, und wartete darauf, dass er weitersprach.
» Aiden hasst es, dass ich so viel trinke. « Er betrachtete seinen Flachmann. » Er hat recht, ganz klar. «
Ich spielte mit meinem Haar und drehte es zu einem dicken Strang zusammen. » Recht womit? «
Deacon legte den Kopf in den Nacken und starrte zu den Sternen am Nachthimmel hinauf. » Mit allem, aber besonders mit dem Weg, den er gewählt hat. « Er unterbrach sich und lachte. » Wenn er das nur wüsste, was? «
» Fällt denn keinem auf, dass du weg bist? « , fragte Caleb, bevor ich etwas sagen konnte.
» Und hier herüberkomme und euch den ganzen Spaß verderbe? « Deacons
Weitere Kostenlose Bücher