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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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und klug, wirklich klug. Du hast den besten Charakter, den ich… «
    » Okay. « Lachend hob er die Hände. » Ich hab’s verstanden, und ja, ich habe Spaß. Deine Ausbildung macht Spaß und ist ganz bestimmt nicht langweilig. «
    Ich murmelte etwas Unzusammenhängendes, weil ich wieder dieses komische Flattern in der Brust hatte. Das Training war vorbei. Ich wäre gern bei ihm geblieben, doch es gab keinen Anlass, noch länger in seiner Nähe herumzuhängen. Ich ging zur Tür.
    » Alex? «
    Mein Magen zog sich zusammen. » Ja? «
    Er stand wenige Meter von mir entfernt. » Ich fände es besser… wenn du das da nicht mehr zum Training anhättest. «
    Oh. Das hatte ich ganz vergessen! Ich trug die zweifelhaften Shorts, die Caleb für mich besorgt hatte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er es überhaupt bemerkte. Als ich Aiden ansah, war mir klar, dass es ihm doch aufgefallen war. Ich setzte eine übertrieben unschuldige Miene auf. » Lenken dich diese Shorts etwa ab? «
    Er schenkte mir ein Lächeln, was selten genug vorkam. Jede Zelle meines Körpers wurde warm. Ich vergaß sogar die schreckliche Aufgabe, für die ich trainierte. Ein Lächeln von ihm hatte immer diese Wirkung auf mich.
    » Nicht die Shorts lenken mich ab. « Er ging an mir vorbei und blieb an der Tür stehen. » Aber in der nächsten Übungsstunde trainierst du vielleicht mit den Dolchen, falls noch Zeit bleibt. «
    Für einen Moment waren meine frivolen Shorts und alles andere vergessen. » Echt jetzt– meinst du das ehrlich? «
    Es gelang ihm nicht, ernst zu bleiben, und sein Grinsen wirkte ausgesprochen spitzbübisch. » Ein paar Übungen mit den Waffen können nicht schaden, aber wir sollten nicht übertreiben. Du bekommst ein Gefühl dafür, wie du damit umgehen musst. «
    Ich warf einen Blick nach hinten, zur Wand. Bisher hatte ich die Waffen nicht einmal anfassen dürfen und nun ließ er mich tatsächlich damit trainieren. Das war wie die Entlassung aus dem Kindergarten. Ach was, es war wie Heiligabend.
    Ohne nachzudenken, schoss ich auf Aiden zu und umarmte ihn. Er fühlte sich offensichtlich überrumpelt und erstarrte auf der Stelle. Es war nur eine schlichte Umarmung, aber die Spannung zwischen uns stieg um einige Grad. Plötzlich fragte ich mich, wie es sich anfühlen mochte, wenn ich den Kopf an seine Brust legte wie an jenem Tag, als er aus Lake Lure zurückgekehrt war. Oder wenn er die Arme um mich legen und mich festhalten würde, aber nicht um mich zu trösten. Oder wenn ich ihn noch einmal küssen würde wie an jenem Abend… Würde er meinen Kuss erwidern?
    » Du bist viel zu hübsch, um dich so anzuziehen. « Sein Atem strich über mein Haar. » Und du bist viel zu aufgeregt, um mit Messern zu arbeiten. «
    Errötend trat ich zurück. Was? Aiden hielt mich für hübsch? Ich brauchte eine Weile, um damit klarzukommen. » Ich bin blutrünstig. So bin ich nun mal. «
    Aiden senkte den Blick, und ich beschloss, möglichst bald den Laden aufzusuchen und einen Haufen winziger Shorts zu kaufen.

15. Kapitel

    K urz vor Sonnenuntergang begann die Trauerfeier für die in Lake Lure Ermordeten, und… na ja, sie war ätzend wie alle Trauerfeiern. Gemäß der altgriechischen Tradition bestand sie aus drei Teilen. Alle Leichen– jedenfalls jene, die man gefunden hatte– wurden aufgebahrt, bevor die Feier anfing. Ich blieb im hinteren Teil des Bestattungsinstituts und vermied die Nähe zu den Toten. Lieber erwies ich ihnen die letzte Ehre aus sicherer Entfernung.
    Die drei Toten aus der Familie Dikti, Leas Vater und ihre Stiefmutter sowie die Wachen waren in Leinen gewickelt und mit goldenem Stoff geschmückt. Von dort aus ging der Trauerzug los, und er war lang. Man hob die Toten auf Scheiterhaufen und trug sie die Hauptstraße entlang. Für Touristen war die Götterinsel an diesem Tag gesperrt und auf den Straßen drängten sich rein- und halbblütige Trauergäste.
    Die Studentinnen des Covenant stachen aus der Menge hervor. Wir waren diejenigen, die schwarze Strandkleider oder Partykleider trugen. Keine von uns besaß etwas Angemessenes für eine Trauerfeier. Ich hatte ein schwarzes Schlauchkleid und schwarze Flipflops angezogen. Etwas anderes in dieser Farbe besaß ich nicht.
    Ich hielt mich an Caleb und Olivia und erhaschte nur auf dem Friedhof einen kurzen Blick auf Lea und Dawn. Die Schwestern hatten das gleiche kupferfarbene Haar und waren unwahrscheinlich schlank, und Dawn war sogar mit verquollenen Augen absolut

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