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Verbrannte Träume.

Verbrannte Träume.

Titel: Verbrannte Träume. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hammesfahr Petra
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dazu, glaube ich. Und seine Nase sah aus, als wäre sie auch schon einmal gebrochen gewesen. Ich weiß nicht, wie es kam und ob es nur an seiner Stimme oder an seiner Nase lag, aber auf den zweiten Blick war er mir sympathisch. Ich mußte plötzlich denken, daß er wahrscheinlich gerne in Discos ging. Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr in einer gewesen. Wir gingen selten aus, und wenn, dann höchstens in ein gutes Restaurant. Bisher hatte ich das toll gefunden. Ich hatte mir nie viel aus Discos gemacht. Man ging hin, weil man dort immer ein paar Leute traf und weil man nicht wußte, wo man sonst hingehen sollte. Aber manchmal war ich mir blöd vorgekommen, da herumzuhampeln. Trotzdem, es hatte etwas gehabt. Das Lachen, obwohl es keinen Grund gibt. Einen blöden Witz machen über Leute, die man nicht kannte. Der Typ sah aus, als könnte er das auch. Mit ins Haus nehmen wollte ich ihn trotzdem nicht. Es hätte nur Ärger mit Ulli gegeben. Ich schüttelte auf seine Frage den Kopf und erklärte:
    »Nein, wirklich nicht. Herr Meuser ist viel unterwegs. Er kommt zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause. Soll ich etwas ausrichten? Vielleicht höre ich ihn, wenn er heimkommt.«
    Er schüttelte ebenfalls den Kopf, starrte noch ein paar Sekunden lang die Haustür und das Schlüsselbund in meiner Hand an, als könnte er sich nicht entscheiden, ob er mir die Schlüssel auf der Stelle wegnehmen oder einen günstigeren Zeitpunkt abwarten sollte. Dann drehte er sich um und ging zu dem Kadett. Es wunderte mich, daß es sein Auto war, paßte nicht zusammen, der gepflegte Wagen und seine Aufmachung. Ich wartete noch, bis er losgefahren war, ehe ich ins Haus ging, schaute rasch in den Briefkasten, er war leer. Dann ging ich hinauf. Unsere Wohnung war offen geschnitten, hinter der Eingangstür lag links eine kleine Eßdiele, das Wohnzimmer schloß sich an. Nach rechts lag ein schmaler Flur, auf den die Türen von Küche, Schlafzimmer, Dusche, Abstellkammer und dem kleinen Raum mündeten, den Ulli als Arbeitszimmer nutzte. Die Türen von Küche und Schlafzimmer standen offen. Ich machte Licht und brachte die Taschen in die Küche. Auf dem Tisch lag ein Reklamezettel, eine Postwurfsendung. Ich sah sie zwar, dachte jedoch nicht darüber nach, wie sie auf den Tisch gekommen war. Ich zog meinen Mantel aus, brachte ihn in die Abstellkammer, die wir auch als Garderobe benutzten, hängte ihn dort auf einen Bügel, damit er trocknen konnte. Dann ging ich in die Dusche. Mein Haar war pitschnaß. Ich wickelte mir ein Handtuch um den Kopf, trocknete mir das Gesicht ab. Wie befürchtet, war mein Make-up total verschmiert. Ich sah aus wie ein Clown, dem gerade einer den Wassereimer an den Kopf geworfen hat. Ich wunderte mich, daß der Typ vor der Haustür keinen Lachkrampf bekommen hatte, ging ins Schlafzimmer, zog Schuhe und Strümpfe aus. Und nirgendwo deutete etwas darauf hin, daß Ulli daheim war. Der Wäschekorb war nicht mit seinen Hemden vollgestopft, und sein Koffer stand nicht neben der Schlafzimmertür. Anschließend wollte ich mich um die Lebensmittel kümmern. Und auf dem Weg in die Küche sah ich, daß sich die Gardine vor der Balkontür bewegte. Mein Gott, bin ich erschrocken. Es sah aus wie ein Luftzug. Aber die Balkontür war geschlossen, das wußte ich genau. Und dann kam der Schuh unter der Gardine vor. Im ersten Moment konnte ich mich nicht rühren, habe nur aufgeschrien. Dann erkannte ich, daß es Ulli war, der hinter der Gardine stand und hinunter auf die Straße schaute. Mehr als die Straße konnte er nicht sehen, seinen Parkplatz auf keinen Fall und bestimmt nicht, wer unten vor der Haustür stand. Dafür hätte er hinaus auf den Balkon gehen müssen. Er amüsierte sich, daß er mich zu Tode erschreckt hatte. Ich fand es nicht so witzig. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, wollte er wissen, ob jemand vor dem Haus gewesen sei. Als ob er in der letzten Viertelstunde taub gewesen wäre. Der Typ hatte Sturm geläutet, das konnte er nicht überhört haben. Und warum sonst stand er hinter der Gardine? Ulli ließ sich detailliert beschreiben, wie der Typ ausgesehen hätte, fragte zweimal, ob der mir während der letzten Tage schon mal aufgefallen wäre. Oder vielleicht nicht der, sondern etwas anderes. Fremde, die das Haus beobachteten, irgendwas in der Wohnung, was nicht so gewesen wäre, wie es hätte sein müssen, oder komische Telefonanrufe. Als ich ihm sagte, daß der Typ mit dem roten Kadett weggefahren sei, ging er auf den

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