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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Machen
Sie auf! Ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Es ist schon spät, Lieutenant,
und...«
    »Machen Sie auf«, sagte ich,
»bevor ich die Tür aufbreche!«
    Das Geräusch eines sieh im
Schloß drehenden Schlüssels ertönte, und dann öffnete sich die Tür.
    Miss Tomlinson stand mit
feuerrotem Kopf da.
    »Augustus war so aufgeregt«,
sagte sie. »Deshalb dachte ich, ich sollte vielleicht schnell zu ihm gehen und
einen Augenblick mit ihm reden, Lieutenant. Er hat die Tür nur für den Fall
verschlossen, daß einer der anderen Lehrer hereinkommen wollte. Wir wollen
keine sie schluckte, »nun ja, schmutzigen Vermutungen, wenn Sie wissen, was ich
meine.«
    »Ich habe eine schwache
Vorstellung«, sagte ich. »Aber wir >Public-School<-Typen halten nicht
viel von solchen Dingen. Sie wissen schon: Rugby, kalte Bäder, Überlandausflüge
und natürlich Kricket — . Unser Geist ist noch zu sehr damit beschäftigt, als
daß er sich mit ungesunden Vermutungen und solchem Quatsch abgeben könnte.«
    Sie schoß mit einem Gesicht,
dessen Färbung noch eine Schattierung unter Scharlachrot war, an mir vorbei und
rannte den Korridor entlang.
    Dufay blinzelte nervös. »Was
ist, Lieutenant?«
    »Ich habe mit Miss Bannister
gesprochen«, sagte ich, trat ins Zimmer und schloß die Tür hinter mir. »Oder
vielmehr hat sie mit mir gesprochen.«
    »Ja?« sagte er. »Über mich?«
    »Über Sie.«
    »Wirklich, Lieutenant, ich
verstehe nicht, inwiefern ich für Sie von Interesse sein könnte — oder auch
Miss Bannister, abgesehen von der Arbeit hier am College.«
    »Lassen Sie das schon, Dufay.
Miss Bannister hat ein sehr spezielles Interesse an Ihnen, und zwar ein völlig außerplanmäßiges, genau wie
Sie an ihr — und ich spreche von finanziellen Dingen, nicht von romantischen,
falls Sie mich für nicht ganz klar halten sollten.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen
nicht folgen, Lieutenant.«
    »Ich glaube, Sie sind mir um
Nasenlänge voraus, Freund«, sagte ich. »Ich spreche von diesem unglückseligen
Lapsus Miss Bannisters, aus dem Sie Kapital schlagen. Ich spreche — um mich
grob auszudrücken — von Erpressung, von dem Geld, das Sie aus ihr herausgeholt
haben. Ich habe mich hoffentlich verständlich gemacht?«
    Er schüttelte mit verwirrtem
Gesichtsausdruck den Kopf. »Das ist Griechisch für mich.«
    »Okay«, sagte ich. »Dann lasse
ich Ihnen fünf Minuten Zeit zum Übersetzen, sonst schicke ich Sie zur Polizei
und lasse Sie wegen Erpressung festnehmen.«
    Sein Schnurrbart zitterte wie
eine Hängebrücke.
    »Ich glaube, Sie sind verrückt,
Lieutenant«, sagte er, »einfach in mein Zimmer hereinzuplatzen und mich der
Erpressung zu beschuldigen!«
    »Sie haben noch vierdreiviertel
Minuten, Dufay«, sagte ich. »Wenn Ihnen die Adjektive ausgehen, bevor die Zeit
um ist — fragen Sie mich nur.«
    »Sie sind verrückt«, sagte er.
»Ein Manisch-Depressiver!«
    Jemand klopfte an die Tür. Irgend etwas muß mit mir und den Türen los sein — jedesmal , wenn ich vor einer stehe, klopft jemand dagegen.
    »Lieutenant!« Es war erneut Slade ,
    »Halten Sie den Kaffee warm«,
sagte ich mit großer Anstrengung. »Ich trinke ihn später.«
    »Ach was, Kaffee, Lieutenant!
Der Sheriff ist am Telefon und führt sich auf wie ein Wilder.«
    Das war etwas anderes.
    »Kommen Sie herein«, sagte ich.
    Slade öffnete die Tür und stürzte
herein, wobei er sich begierig umblickte und dann enttäuscht dreinschaute, als
er sah, daß nur Dufay und ich im Zimmer waren.
    »Passen Sie auf diesen Burschen
auf, bis ich wieder zurück bin«, sagte ich.
    »Soll ich ihn nicht zu den
anderen in den Heizungsraum stecken?« fragte er erwartungsvoll.
    »Es ist ein Wunder, daß sich
der Intelligence Service Sie nicht unter den Nagel
gerissen hat«, sagte ich. »Sie wären genau der Richtige, um ein amtliches
Geheimnis zu wahren!«
    Ich ging in Miss Bannisters
Büro zurück. Sie war verschwunden, aber der Duft ihres Parfüms lag noch im
Raum. Ich nahm den Telefonhörer und meldete mich.
    »Wheeler!« Das Wort beulte mein
Trommelfell aus. »Ich reiche eine Dienstbeschwerde gegen Sie ein — was soll das
heißen, einen Doktor, eine Ambulanz und zwei Wärter und dazu einen
Polizeifotografen herbeizuzitieren — alles wegen einer Leiche, die keine Leiche
war!«
    »Der Doktor trinkt zuviel , glaube ich«, sagte ich. »Ich habe hier eine Leiche
für ihn — mit einem Messer im Rücken.«
    »Bei der ist er schon mit der
Autopsie fertig«, rief Lavers .,
    »Hm«, sagte

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