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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vorfinden, überlegte ich. Ich versuchte es erst in ihrem Büro.
Es war leer. Ich überlegte mir, daß es ohnehin interessanter wäre, sich in Miss
Bannisters Appartement hinter ihren Röcken zu verstecken als in ihrem Büro.
    Ich kehrte in den Flügel mit
den Wohnräumen zurück. Caroline lehnte noch immer an der Wand vor ihrer Tür.
    »Wenn Sie mir erzählten, das
Dach fiele ein, wenn Sie hier weggingen, würde ich Ihnen wahrscheinlich
glauben«, sagte ich.
    »Das Dach muß irgendwo undicht
sein«, sagte sie. »Schon wieder so ein Tropf.«
    »Wo ist Miss Bannisters
Zimmer?« fragte ich sie freundlich. »Und wenn Sie jetzt noch einmal komisch
daherreden, nehme ich Ihren Arm und reiße ihn aus, das schwöre ich!«
    »Nummer achtundzwanzig«, sagte
sie. »Um die Ecke herum und den Korridor entlang bis zum Ende.« Sie blickte
mich an, und zum erstenmal , seit ich sie gesehen
hatte, waren ihre Augen weit offen. »Himmel!« sagte sie. »Sie haben mich aber
wirklich beinahe erschreckt!«
    »Manchmal erschrecke ich über
mich selbst«, sagte ich. »Meistens beim Rasieren — dabei bekomme ich immer
einen ehrlichen Eindruck von mir selbst, wenn ich es am wenigsten erwarte.«
    Ich ging den Korridor entlang
und hörte das Geräusch von Pantoffeln, die eilig hinter mir herschlurften .
Ich blickte zurück und sah Caroline, die hinter mir herrannte.
    »Sie gehen sofort an Ihre Wand
zurück«, sagte ich. »Wer hat schon gern, wenn das Dach einfällt!«
    »Lassen Sie mich mitkommen«,
sagte sie atemlos. »Ich weiß, daß es aufregend werden wird.«
    »Nein«, sagte ich.
    »Es ist mir egal, was Sie
sagen«, erklärte sie. »Ich komme trotzdem mit.«
    Ich blieb vor der nächsten Tür
stehen und bumste dagegen. Zwanzig Sekunden später wurde sie von einer
Rothaarigen in einem Baby-Doll-Pyjama geöffnet, der erkennen ließ, daß sie in
der Tat eine Puppe, hingegen aber unvorstellbar weit von einem Baby entfernt
war. Und ich habe Vorstellungen auf diesem Gebiet.
    »So was«, sagte sie verschlafen,
»das ist doch dieser Verbrecherjäger persönlich!«
    »Haben Sie einen Schlüssel zu
Ihrem Zimmer?« fuhr ich sie an.
    »Natürlich.«
    »Geben Sie ihn mir — schnell!«
    »Aber was...?« Sie fummelte
einen Augenblick lang an der Innenseite des Schlosses herum und reichte mir
dann den Schlüssel.
    »Gehen Sie zurück!« herrschte
ich sie an.
    Sie wich schnell zurück, die
Hand am Mund. »Was haben Sie vor?« sagte sie mit zitternder Stimme.
    Caroline trat neben mich. »Was
haben Sie vor, Lieutenant?« fragte sie interessiert. »Was ist los?«
    »Nichts ist los«, korrigierte
ich sie. »Sie bin ich gleich los.«
    Ich packte ihren Arm, so daß
sie das Gleichgewicht verlor, und gab ihr einen Stoß. Sie stolperte hilflos
vorwärts ins Zimmer hinein und in die Arme der rothaarigen Puppe.
    Ich schlug die Tür zu, steckte
den Schlüssel ins Schloß und drehte ihn um. Dann zog ich ihn heraus, steckte
ihn in meine untere Hosentasche und setzte meinen Weg den Korridor entlang
fort.
    Ich fand Nummer achtundzwanzig
und blieb einen Augenblick lang vor der Tür stehen, während ich überlegte, ob
ich klopfen sollte. Ich beschloß, es zu unterlassen.
    Sachte drehte ich am Türknauf.
Die Tür bewegte sich, und so stieß ich sie heftig auf und trat schnell ein.
    Das Wohnzimmer war leer und
ebenso das Schlafzimmer — bis auf Miss Bannister. Sie stand inmitten des
Zimmers, ein erstarrtes lebendes Bild, einen Unterrock halb über den Kopf
gezogen. Mit einem Ruck glitt der Unterrock über ihren Kopf und fiel auf den
Boden. Sie blickte mich mit starrer Entrüstung an.
    Sie trug nichts unter dem
Unterrock. Das dekolletierte Abendkleid, das die Fülle ihres Busens hatte ahnen
lassen, hatte nicht getrogen — er war voll und von vollkommener Rundheit. Ihre
Taille war schmal und verbreiterte sich in einer weichen Linie zu
wohlgerundeten Hüften. Ihre Beine waren lang und vollkommen geformt. Einen
Augenblick lang blieb sie starr vor Überraschung stehen. »Was wollen Sie — ?«
    »Sie geben ein reizendes Bild
ab, Miss Bannister«, sagte ich.
    Meine Worte schienen sie aus
ihrem Trancezustand zu erlösen. Sie blickte an sich herab, realisierte, daß sie
nackt war, und errötete aufs vorteilhafteste. Sie griff nach einem über der
Lehne eines Stuhles liegenden Morgenrock, zog ihn an und band ihn um die Taille
fest zu. Dies störte mich nicht im geringsten — ich habe ein fotografisch
genaues Gedächtnis!
    Voller Zorn sagte sie: »Was
fällt Ihnen eigentlich ein,

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