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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wollen.«
    »Über Geschmack läßt sich nicht
streiten«, gab ich zu. »Wie geht es Slade ?«
    »Okay. Er hat einen
Brummschädel, aber er ist sowieso von Natur aus ein Brummschädel«, knurrte Polnik .
    »Na, so was«, rief ich und
schlug ihm auf die Schulter. »Das ist gut — das ist sehr gut! Nur so weiter,
und eines Tages werden Sie ebenso Lieutenant sein wie ich!«
    Er brummte etwas in seinen
Bart, was ich nicht verstand. Ich vermutete, es sei egal, und drang nicht
darauf, daß er es wiederholte.
    »Sie und Slade suchen am besten weiter nach Dufay.« Dann beantwortete ich die ungestellte Frage in seinen Augen: »Ich möchte mich hier
ein wenig mit der Rothaarigen unterhalten.«
    Er
nickte mürrisch. »Das habe ich mir gedacht.« Er drehte sich um und marschierte
den Korridor hinunter. Möglicherweise wäre das, was er vor sich hin brummte,
interessant gewesen — nicht sehr schmeichelhaft, nur einfach interessant.
    Ich
klopfte an die Tür, und die Rothaarige öffnete sie.
    »Darf
ich hineinkommen?« fragte ich.
    »Ich wäre
enttäuscht, wenn Sie’s nicht tun würden.« Sie schien nichts gegen meine
Bestandsaufnahme ihrer Aktivposten einzuwenden zu haben. Sie trat beiseite.
»Ich habe nämlich gelauscht, ob Sie weggehen würden. In diesem Fall hätte ich
Sie gerufen.«
    Ich
ging an ihr vorbei und schloß die Tür hinter mir. »Ich bin froh, daß ich Ihnen
diese Mühe erspart habe.«
    »Es
wäre keine Mühe gewesen«, sagte sie liebenswürdig. »Wollen Sie den dritten Grad
bei mir anwenden?« Sie erschauerte aufs angenehmste. »Ich habe alles darüber
gelesen und...«
    »Nichts
dergleichen«, erklärte ich hastig. »Ich dachte nur, Sie wären vielleicht
bereit, mir ein paar Fragen zu beantworten.«
    »Möchten
Sie gern, daß ich sie mit Ja beantworte?« Sie lächelte freundlich. »Ich halte
Sie für einen großartigen Burschen — so wie Sie Caroline behandelt haben. Es
war an der Zeit, daß es ihr einmal von jemandem besorgt wurde. In den letzten
paar Monaten war sie unerträglich.«
    »Inwiefern?«
fragte ich.
    »In
jeder Beziehung«, sagte sie. »Sie hat uns hier alle von oben herab behandelt
und mit Geld um sich geschmissen.«
    »Sie
muß wohlhabende Eltern haben«, sagte ich.
    »Vermutlich
ja«, sagte sie. »Obwohl Caroline nie von ihren Eltern spricht.«
    »Ist
sie zu stolz dazu?«
    »Ich
weiß es nicht.« Die Rothaarige rümpfte nachdenklich die Nase. »Was das
anbetrifft, so spricht Caroline überhaupt nicht von sich — nur davon, was sie
für ein Kleid oder für Schmuck ausgegeben hat — über solche Dinge.«
    »Danke«,
sagte ich und öffnete die Tür. »Vielen Dank.«
    »He«,
sagte sie, »warten Sie eine Minute! Ich dachte, Sie wollten mir einige Fragen
stellen?«
    »Sie
haben bereits alle Fragen beantwortet«, sagte ich. »Außerdem finde ich, daß Sie
eine Wucht sind. Wie alt sind Sie?«
    »Achtzehn«,
sagte sie atemlos.
    »Besuchen
Sie mich mal, wenn Sie zweiundzwanzig sind«, sagte ich, »dann könnten wir uns
verabreden.«
    »Aber
bis dahin bin ich verheiratet«, sagte sie verzagt.
    »Bringen
Sie Ihren Mann mit«, sagte ich. »Und dann setzen wir ihn in irgendeiner Bar
ab.«
    »Ich
hasse ihn bereits«, sagte sie, »und ziehe eine Scheidung in Betracht.«
    Wir
grinsten einander an, und ich trat in den Korridor hinaus und schloß die Tür
hinter mir. Ich warf erneut einen Blick auf meine Uhr
und stellte fest, daß es zwei Uhr zwanzig war. Die lange Nacht begann, sich in
einen langen Morgen zu verwandeln.
     
    Ich
ging in Miss Bannisters Büro zurück, schloß sorgfältig die Tür und bedauerte
die Tatsache, daß kein Schlüssel da war. Ich kramte in den Aktenschränken nach,
und nach etwa zehn Minuten fand ich, was ich suchte — die Liste der
Schülerinnen, ihre Heimatadressen und die Namen ihrer Eltern. Ich suchte nach
Caroline Partingtons Namen und stellte fest, daß sie
eine Waise war. Unter ihrer Heimatadresse war eine Wohnung in New York
angegeben, und dahinter stand in Klammern »Schwester«.
    Ich
legte die Akte wieder zurück, ging zu Carolines Zimmer und klopfte.
    »Wer
ist draußen?« rief sie.
    »Wheeler«,
sagte ich. »Ich möchte Ihnen Ihr Diamantenhalsband zurückbringen.«
    »Ja?«
sagte sie kühl. »Das hat bis morgen Zeit.«
    »Es
ist morgen.«
    »Dann
kann es bis nach dem Frühstück warten!«
    »Ich
möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Wir
haben nichts zu besprechen, Lieutenant, jedenfalls nicht auf die Art und Weise,
mit der sie mich vor kurzem behandelt haben.«
    »Tut
mir

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