Verdammnis
haben.«
»Deswegen arbeite ich auch hier«, meinte Monika Nilsson.
Alle lachten, bis auf Mikael.
»Er war der Einzige, der verrückt genug war, den Posten des verantwortlichen Herausgebers zu übernehmen«, grinste Erika Berger. »Wir bringen die Story im Mai. Und gleichzeitig wird Ihr Buch erscheinen.«
»Ist das Buch schon fertig?«, wollte Mikael wissen.
»Nein. Der Entwurf steht schon, geschrieben ist aber erst knapp die Hälfte. Wenn Sie einverstanden wären, mir für das Buch einen Vorschuss zu zahlen, könnte ich mich ausschließlich diesem Projekt widmen. Die Recherchen sind so gut wie abgeschlossen. Ich will nur noch ein paar Dinge verifizieren und mit jedem Freier, den ich namentlich nenne, ein persönliches Gespräch führen.«
»Wir machen es genauso wie mit dem Wennerström-Buch. Fürs Layout brauchen wir eine Woche« - Christer Malm nickte - »und zwei Wochen für den Druck. Die Gespräche führen wir im März und April. Der Artikel wird ungefähr fünfzehn Seiten umfassen. Wir möchten das Manuskript also bis zum 15. April komplett fertig haben, sodass wir noch alle Quellen überprüfen können.«
»Wie regeln wir das vertraglich?«
»Hm, ich habe noch nie einen Vertrag über ein Buch abgeschlossen, da muss ich wohl erst noch mal mit unserem Anwalt reden.« Erika Berger runzelte die Stirn. »Aber ich würde Ihnen eine projektbezogene Anstellung über vier Monate vorschlagen, von Februar bis Mai. Allzu hohe Gehälter bezahlen wir hier allerdings nicht.«
»Das geht in Ordnung für mich. Ich brauche nur einen gewissen Basislohn, damit ich mich ausschließlich auf den Text konzentrieren kann.«
»Ansonsten gilt als Faustregel: Fifty-fifty von den Einnahmen aus dem Buch, sobald unsere Kosten gedeckt sind. Wie finden Sie das?«
»Klingt gut«, meinte Dag Svensson.
»Die Arbeit teilen wir auf«, bestimmte Erika. »Malin, ich hätte gern, dass du die Redaktion für das Themenheft übernimmst. Ab nächstem Monat ist das deine Hauptaufgabe: Du arbeitest mit Dag Svensson zusammen und redigierst das Manuskript. Lottie, das bedeutet, dass ich dich vorübergehend als Redaktionssekretärin brauche, von März bis einschließlich Mai. Du musst also kurzfristig Vollzeit arbeiten, und je nach Bedarf können Malin oder Mikael dich unterstützen.«
Malin Eriksson nickte.
»Mikael, ich will, dass du das Buch redigierst.« Sie sah Dag Svensson an. »Mikael macht kein großes Aufhebens darum, aber er ist wirklich unglaublich stark in der Textarbeit und top im Recherchieren. Er wird jede Silbe Ihres Buches unter die Lupe nehmen und sich wie ein Habicht auf jedes Detail stürzen. Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass Sie das Buch bei uns herausbringen wollen, aber denken Sie daran, dass alles zu 100 Prozent wasserdicht sein muss. Alles andere können wir uns nicht leisten.«
»Und ich würde es auch gar nicht anders haben wollen.«
»Gut. Aber kommen Sie auch damit klar, dass Ihnen ständig jemand über die Schulter gucken und Sie das ganze Frühjahr hindurch nach Strich und Faden kritisieren wird?«
Dag Svensson schaute zu Mikael hinüber und grinste.
»Schießen Sie los.«
»Wenn es ein Themenheft werden soll, brauchen wir mehrere Artikel. Mikael - ich möchte, dass du über die wirtschaftlichen Aspekte des Mädchenhandels schreibst. Um wie viel Geld geht es da eigentlich jedes Jahr? Kann man Belege dafür finden, dass ein Teil dieser Gelder vielleicht in der Staatskasse landet? Monika - ich möchte, dass du dich allgemein über sexuelle Übergriffe informierst. Sprich mit Frauenhäusern, Wissenschaftlern, Ärzten und Behörden. Ihr zwei und Dag, ihr schreibt die wichtigsten Artikel. Henry - ich möchte ein Interview mit Dags Freundin Mia Bergman, das kann Dag ja schlecht selbst machen. Porträt: Wer ist sie, was erforscht sie, wie lautet ihr Fazit? Dann möchte ich noch, dass du dir die Fallstudien aus den polizeilichen Ermittlungsberichten besorgst. Christer - denk darüber nach, wie wir das Heft illustrieren können.«
»Ich hab noch einen Vorschlag«, sagte Dag Svensson. »Ein paar wenige Polizisten leisten wirklich verdammt gute Arbeit. Vielleicht sollten wir auch welche von denen interviewen.«
»Haben Sie Namen?«, erkundigte sich Henry Cortez.
»Natürlich, und Telefonnummern auch«, erklärte Dag Svensson.
»Sehr gut«, meinte Erika Berger. »Das Thema unseres Maihefts heißt also Mädchenhandel. Wir müssen herausstellen, dass Mädchenhandel ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist,
Weitere Kostenlose Bücher