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Verdammnis

Verdammnis

Titel: Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stieg Larsson
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du gerade sagen, du trainierst doch wie eine Geisteskranke.«
    »Das mach ich, weil ich das Training genieße. Es gibt mir einen Kick, fast wie beim Sex. Solltest du vielleicht auch mal ausprobieren.«
    »Ich boxe«, erwiderte Lisbeth.
    »Blödsinn - du hast höchstens alle zwei Monate mal geboxt, und auch bloß deswegen, weil du es so geil fandst, die blöden Typen zu verdreschen. Das ist nicht die Art Training, die man betreibt, damit es einem gut geht.«
    Lisbeth zuckte die Achseln. Mimmi setzte sich rittlings auf sie.
    »Lisbeth, du bist so ausschließlich mit dir selbst beschäftigt, so fixiert auf deinen Körper. Kapier doch einfach mal, dass ich gerne mit dir ins Bett gehe, und zwar nicht, weil du so und so aussiehst, sondern weil du dich so und so verhältst. In meinen Augen bist du einfach unglaublich sexy.«
    »Du auch. Deswegen komm ich ja auch zu dir zurück.«
    »Nicht aus Liebe?«, fragte Mimmi mit gespielt gekränkter Stimme.
    Lisbeth schüttelte den Kopf.
    »Bist du momentan mit irgendjemand zusammen?«
    Mimmi zögerte kurz, dann nickte sie.
    »Vielleicht. Irgendwie. Eventuell. Das ist alles ein bisschen kompliziert.«
    »Du musst es mir nicht erzählen.«
    »Ich weiß. Aber es macht mir nichts aus, darüber zu reden. Es ist eine Frau an der Uni, ein bisschen älter als ich. Sie ist seit zwanzig Jahren verheiratet, ihr Mann weiß nichts davon. Vorort, Einfamilienhaus und so weiter. Klassische Schranklesbe.«
    Lisbeth nickte.
    »Ihr Mann ist ziemlich viel unterwegs. Das Ganze läuft seit Herbst und wird langsam ein bisschen langweilig. Aber sie ist wirklich sexy. Und dann bin ich natürlich noch mit der üblichen Clique unterwegs.«
    »Was ich eigentlich fragen wollte: Darf ich dich wieder besuchen?«
    Mimmi nickte.
    »Ich würde mir echt wünschen, dass du dich wieder meldest.«
    »Auch wenn ich wieder ein halbes Jahr verschwinden sollte?«
    »Dann halte doch einfach Kontakt mit mir. Und ich denke auf jeden Fall an deinen Geburtstag.«
    »Keine Forderungen?«
    Mimmi seufzte lächelnd.
    »Weißt du, du bist echt der Typ Lesbe, mit dem ich zusammenwohnen könnte. Wenn ich meine Ruhe haben wollte, würdest du mich immer in Frieden lassen.«
    Lisbeth schwieg.
    »Abgesehen davon, dass du eigentlich gar keine Lesbe bist. Du bist vielleicht bisexuell. Aber vor allem bist du wohl einfach sexuell - du magst Sex, und das Geschlecht ist dir dabei relativ gleichgültig.«
    »Ich weiß nicht, was ich bin«, erwiderte Lisbeth. »Aber jedenfalls bin ich wieder in Stockholm und ziemlich schlecht in zwischenmenschlichen Beziehungen. Um die Wahrheit zu sagen, kenne ich hier keinen einzigen Menschen. Du bist die erste Person, mit der ich gesprochen habe, seit ich wieder hier bin.«
    Mimmi musterte sie mit ernstem Blick.
    »Willst du denn wirklich Leute kennenlernen? Du bist der anonymste und unzugänglichste Mensch, den ich überhaupt kenne.«
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Aber deine neuen Brüste sind wirklich sexy.«
    Mimmi legte ihr einen Finger unter die Brustwarze und zog an der Haut.
    »Sie stehen dir. Nicht zu groß und nicht zu klein.«
    Lisbeth seufzte erleichtert.
    »Und sie fühlen sich an wie echte Brüste.«
    Sie drückte die Brust so kräftig, dass Lisbeth nach Luft schnappte. Sie sahen sich an. Dann beugte sich Mimmi zu ihr hinab und gab Lisbeth einen tiefen Kuss. Lisbeth erwiderte ihn und schlang ihre Arme um Mimmi. Der Kaffee wurde kalt.

7. Kapitel
    Samstag, 29. Januar - Sonntag, 13. Februar
     
     
     
     
    Am Samstagvormittag gegen elf bog ein blonder Riese zwischen Järna und Vagnhärad nach Svavelsjö by ein. Die Gemeinde bestand aus ungefähr fünfzehn Häusern. Er hielt vor dem letzten Gebäude, das ungefähr hundertfünfzig Meter außerhalb lag. Ein heruntergekommenes ehemaliges Industriegebäude, in dem früher eine Druckerei untergebracht war. Svavelsjö MC stand auf einem Schild. Obwohl der Verkehr kaum der Rede wert war, sah der Mann sich sorgfältig um, bevor er die Tür des Wagens öffnete und aus dem Wagen stieg. Die Luft war kalt. Er zog sich braune Lederhandschuhe an und nahm eine schwarze Sporttasche aus dem Kofferraum.
    Es machte ihm nichts aus, dass ihn jeder beobachten konnte. Die alte Druckerei lag so frei, dass kaum jemand ein Auto parken konnte, ohne bemerkt zu werden. Wenn irgendeine staatliche Behörde das Gebäude überwachen wollte, müsste sie ihre Mitarbeiter mit militärischer Tarnkleidung ausrüsten und sie mit Teleskopen auf der anderen Seite des angrenzenden Feldes in

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