Verdammnis
es mit Zalatschenko, fand aber auch nichts Brauchbares.
Frustriert legte sie sich ins Bett und schlief zwölf Stunden durch. Als sie aufwachte, war es elf Uhr vormittags. Sie setzte Kaffee auf und ließ sich Wasser in ihre Jacuzzi-Wanne laufen. Dann goss sie Badeessenz dazu, holte sich Kaffee und belegte Brote ins Bad und frühstückte in der Wanne. Plötzlich wünschte sie sich, sie hätte Gesellschaft von Mimmi. Aber sie hatte ihr ja noch nicht einmal gesagt, wo sie wohnte.
Gegen zwölf Uhr stieg sie aus dem Bad, trocknete sich ab und zog einen Morgenrock an. Dann setzte sie sich wieder vor den Computer.
Die Namen Dag Svensson und Mia Bergman führten zu besseren Resultaten. Über Google konnte sie sich rasch ein Bild davon machen, was die beiden in den letzten Jahren getan hatten. Sie lud sich Kopien von Dags Artikeln herunter und fand auch ein Bild von ihm. Sie war nicht sonderlich überrascht festzustellen, dass es sich um den Mann handelte, den sie vor ein paar Tagen mit Mikael Blomkvist in der »Mühle« gesehen hatte. Der Name hatte ein Gesicht bekommen und umgekehrt.
Über und von Mia Bergman fand sie auch mehrere Beiträge. Vor ein paar Jahren hatte sie mit einem Bericht über die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen vor Gericht einige Aufmerksamkeit erregt. Ihre Arbeit zog sowohl eine ganze Reihe von Leitartikeln als auch rege Diskussionen in den Internetforen von Frauenrechtsorganisationen nach sich. Einige dieser Beiträge hatte Mia Bergman selbst ins Netz gestellt. Lisbeth Salander las sie aufmerksam durch.
Gegen zwei Uhr nachmittags öffnete sie Asphyxia 1.3 , klickte diesmal jedoch nicht MikBlom/laptop , sondern MikBlom /office an, Mikael Blomkvists Computer in der Millennium -Redaktion. Aus Erfahrung wusste sie, dass er dort kaum etwas speicherte, was wirklich von Interesse war. Er benutzte ihn manchmal, um damit im Internet zu surfen, aber ansonsten arbeitete er fast ausschließlich auf seinem iBook. Er hatte jedoch Administratorrechte für die gesamte Millennium -Redaktion. Schnell bekam sie alle nötigen Informationen und Passwörter für das interne Millennium -Netzwerk.
Um auf die anderen Computer in der Redaktion zugreifen zu können, reichte die kopierte Festplatte auf dem Server in Holland nicht aus; Mikael Blomkvists Computer musste dafür angeschaltet und an das interne Netzwerk angeschlossen sein. Sie hatte Glück. Mikael befand sich offensichtlich an seinem Arbeitsplatz und hatte seinen Bürocomputer in Betrieb. Sie wartete zehn Minuten, konnte aber keine Anzeichen von Aktivität feststellen.
Sie musste vorsichtig zu Werke gehen. Während der nächsten Stunde hackte sich Lisbeth Salander vorsichtig von Computer zu Computer und speicherte E-Mails von Erika Berger, Christer Malm und einer ihr unbekannten Mitarbeiterin namens Malin Eriksson. Schließlich fand sie auch Dag Svenssons Bürocomputer, laut Systeminformation ein älterer Macintosh PowerPC G3 mit nur 750 MB Festplatte, also ein Überbleibsel aus grauer Vorzeit, der wahrscheinlich nur von vorübergehenden Mitarbeitern für die Textverarbeitung genutzt wurde. Er war eingeloggt, was bedeutete, dass Dag Svensson in diesem Augenblick in der Millennium -Redaktion saß. Sie speicherte sich seine E-Mails und durchsuchte die Festplatte. Dabei stieß sie auf einen Ordner, der schlicht und einfach »Zala« hieß.
Dem blonden Riesen war unbehaglich zumute. Er hatte genau 203 000 Kronen in bar bekommen, unerwartet viel für die drei Kilo Methamphetamin, die er Magge Lundin Ende Januar geliefert hatte. Ein ziemlich guter Verdienst für die paar Stunden Arbeit - das Amphetamin vom Kurier holen, es eine Weile aufbewahren, an Magge Lundin liefern und danach 50 Prozent des Gewinns einkassieren. Es stand außer Zweifel, dass der Svavelsjö MC jeden Monat so eine Summe umsetzen könnte, und Magge Lundins Bikergang war nur eins von drei ähnlichen Geschäften. Die anderen beiden wickelte er in der Gegend von Göteborg beziehungsweise Malmö ab. Insgesamt konnte die Bande jeden Monat mehr als eine halbe Million Kronen Reingewinn einstreichen.
Trotzdem war ihm unwohl, als er am Straßenrand parkte und den Motor abstellte. Seit fast dreißig Stunden hatte er keinen Schlaf mehr gekriegt und fühlte sich benommen. Er machte die Tür auf, streckte seine Beine und urinierte in den Straßengraben. Es war eine kühle und sternklare Nacht. Er stand an einem Feld unweit von Järna.
Die Nachfrage auf dem schwedischen Markt war unglaublich
Weitere Kostenlose Bücher