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Verdammte Deutsche!: Spionageroman (German Edition)

Verdammte Deutsche!: Spionageroman (German Edition)

Titel: Verdammte Deutsche!: Spionageroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Seyfried
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plötzlich zurück: » Sie haben es doch verpatzt, Sie unfähiger Clown, Sie! Und dann noch vor Zeugen, goddammit!« Er schlägt mit der Faust mit solcher Wucht auf den Schreibtisch, daß die Federhalter aus dem Tintenstand springen. » Also halten Sie den Mund, und scheren Sie sich raus, bevor mir der Kragen platzt!«
    Der Captain geht zornig dazwischen. » Ruhe, meine Herren, aber auf der Stelle! Was ist das für ein Benehmen? Gleich werden Sie sich auch noch duellieren wollen, was!«
    Ein krampfhafter Hustenanfall schüttelt ihn, er muß sich am Schreibtisch festhalten, bis er sich wieder in der Gewalt hat.
    » Kann so was nicht dulden«, krächzt er, » benehmen Sie sich gefälligst wie Gentlemen!«
    Ein langes, peinliches Schweigen entsteht. Le Queux macht keinen Versuch zu gehen. Melvilles finsteres Gesicht wandelt sich langsam, Muskel für Muskel, in eine Maske der Gleichgültigkeit.
    Drummond, zuerst erschrocken über den aggressiven Ausbruch, spürt eine irre Lust, laut loszulachen. Er muß die Zähne zusammenbeißen und die Fäuste ballen, um es zu unterdrücken. Was ist das für ein Geheimdienst? Ein Haufen Narren. Und er ist auch einer, weil er mitspielt.
    London, Irongate Wharf, 11. Oktober 1912, Freitag
    Mit einem leichten Stoß legt der belgische Fährdampfer von Ostende nach London an der Irongate Wharf unterhalb der Towerbridge an. Die starken Eichenpfähle der Dalben ächzen gequält, Taue fliegen auf den Kai, werden von Männern im blauen Arbeitszeug aufgenommen und um die Poller geschlungen.
    Seiler wartet mit den anderen Passagieren, bis die Stelling freigegeben wird. Er trägt nur einen großen Handkoffer und eine Reisetasche bei sich, die der britische Zoll bereits nach Gravesend auf dem Schiff abgefertigt hat.
    Endlich ertönt ein Gong, es ist soweit. Die Mitreisenden schuffeln langsam vorwärts, und er nimmt sein Gepäck auf und folgt ihnen auf die hölzerne Rampe. Jetzt muß er nur noch heil durch die Polizeikontrolle kommen.
    Ein wenig nervös tritt er in die Ankunftshalle. Vor dem Durchlass im Trennzaun wartet bereits eine Reihe Ankömmlinge, die einer nach dem anderen von einem Zivilbeamten befragt und dann durchgewunken werden. Zwei Constables stehen ihm mit aufmerksamen Blicken zur Seite. Weiter hinten wartet ein zweiter Zivilist, der ab und zu Karten konsultiert, die er in der Hand hält. Seiler vermutet, daß es Steckbriefe oder Photographien gesuchter Personen sind. Ob eine Aufnahme von ihm dabei ist? Aber woher sollten sie eine haben?
    Kurz bevor sie in Gravesend anlegten, hat er die blaue Uniform eines holländischen Handelsschiffsoffiziers angezogen, komplett mit Mütze und zwei dünnen Goldstreifen am Ärmel. Sein Gesicht ziert ein dunkelblonder Schnurrbart, der aufgeklebt ist und ihn älter erscheinen läßt. Die Verkleidung hat Reimers besorgt. Von einer Brille hat er ihm abgeraten, denn Schiffsoffiziere haben in der Regel gute Augen.
    » Morning, Sir!« Jetzt ist er an der Reihe.
    » Woher kommen Sie?«
    » Von Amsterdam.«
    » Wie lange werden Sie in London bleiben?«
    » Nur ein paar Tage. Ich reise nach Bristol weiter.«
    Ein prüfender Blick ins Gesicht von dem Beamten. » Ihr Englisch ist sehr gut, Sir.«
    » Danke sehr. Meine Eltern stammen aus Hampshire, ich bin aber in Holland geboren und aufgewachsen.«
    » All right. Gute Weiterreise, Sir!« Der Mann wendet sich schon dem nächsten Passagier zu.
    Der Zivilist mit den Lichtbildern in der Hand, wenn es denn welche sind, mustert ihn nur kurz. Erleichtert verläßt Seiler die Halle und geht auf der Wharf am Tower vorbei, über den Hill zur Einmündung der Great Tower Street. Dort wird er den Motorbus nach Charing Cross nehmen und in eins der Hotels gehen.
    London, Gatti’s Café, 12. Oktober 1912, Samstag
    In Gatti’s Café wartet Seiler auf Vivian, in Zivil und ohne Schnurrbart. Er hat sich ein Zimmer im Charing Cross Hotel genommen und ihr einen kurzen Brief geschrieben, in dem er ihr seine Ankunft mitteilte und sie bat, ihn heute, am Samstag, hier zu treffen. Den übergab er dem Hotel mit der Bitte, ihn durch einen Boten zustellen zu lassen.
    Pünktlich um vier Uhr kommt sie durch die Tür, in eine nasse Regenpelerine gehüllt, den tropfenden Schirm am Arm. Sie schaut sich um, entdeckt ihn und kommt freudestrahlend auf ihn zu. » Adrian! Wie schön!« Auf einen Begrüßungskuß müssen sie hier im Café verzichten, aber sobald sie sich gesetzt hat, nimmt sie seine Hand und drückt sie fest.
    Beim Tee erzählt er

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