Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
Vom Netzwerk:
die Bobby DeCosta an Lacey geschrieben hatte. Seine genauen Pläne hatte er zwar nicht offenbart, aber sein Ziel war klar.
    Erst hatte Jack geglaubt, DeCosta hätte sich Melody geholt, weil sie Laceys Platz einnehmen sollte. Aber jetzt wusste er, dass Melody nur der Köder gewesen war, mit dem er Lacey angelockt hatte.
    Und Jack hatte ihm die erhoffte Beute auf einem Silbertablett serviert.
    Er würde Lacey zurückholen. Er hatte versprochen, sie zu beschützen, und dieses Versprechen würde er halten. Alles andere war einfach undenkbar. Energisch schob Jack die Bilder einer blutüberströmten schwangeren Frau aus seinem Kopf.
    Alex konzentrierte sich stumm auf die glatte Straße. Jack war so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er sein Handy anfangsgar nicht hörte. Dann ignorierte er das Klingeln. Es hörte auf, fing aber gleich darauf noch einmal an.
    Er drückte die Lautsprechertaste. »Was ist?«
    »Er hat Kontakt aufgenommen.« Callahan setzte die knappe Botschaft mit gepresster Stimme ab.
    »Was? Wie?«
    »Er weiß, dass wir kommen. Er hat gesehen, wie die Polizei und das Sondereinsatzkommando sich in Stellung bringen, und die Zentrale angerufen. Die haben ihn durchgestellt. Er will verhandeln.«
    »Verhandeln? Wie viel brauchen Sie? Ich kann das Geld besorgen. Wie viel verlangt er?« In Jack flackerte ein Funke Hoffnung auf. Geld konnte er auftreiben. Über Geld konnte man reden.
    Callahan ließ eine Sekunde vergehen. Dann sagte er: »Er will kein Geld, Harper.«
    »Was dann?« Der Funke erlosch.
    Alex wich einer gefrorenen Pfütze auf der Ausfahrt nach Lakefield aus. Jack wurde auf seinem Sitz zur Seite geworfen und ließ beinahe das Handy fallen.
    »Wo sind Sie grade?« Callahan wechselte das Thema.
    »Etwa fünfzehn Minuten hinter Ihnen.«
    »Verdammt. Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen wegbleiben. Wenn ich Sie am Einsatzort sehe, reiße ich Ihnen eigenhändig den Arsch auf. Dass Sie uns im Weg rumstehen, fehlt gerade noch. Wenn es sein muss, lasse ich Sie in Handschellen abführen.«
    »Wenn er kein Geld will, was dann?« Jack ignorierte die Drohungen.
    »Er verlangt einen Austausch. Dr. Campbell gegen Sie.«
    »Geht klar«, blaffte Jack ohne Zögern.
    Wieder ließ Callahan sich mit der Antwort Zeit. »Das ist gequirlte Scheiße. Er will uns bloß hinhalten. Ich frage mich, wie er auf eine derart idiotische Idee kommt. Er kann sich doch denken, dass wir auf dieser Basis nicht verhandeln.«
    »Sie vielleicht nicht. Ich schon.« Jack legte auf.
    Alex sah ihn schweigend an.
    »Hast du sie mitgebracht?«, fragte Jack.
    »Im Handschuhfach.«
    Jack öffnete die Klappe. Er kniff den Mund zusammen, zögerte einen Moment und griff dann zu. Die teure Heckler & Koch gab er Alex. Er selbst behielt die Glock. Mit ihrem Gewicht und dem Gefühl einer Waffe in seiner Hand musste er sich erst wieder vertraut machen. Jack versuchte, nicht auf die dumpfe Übelkeit tief unten in seinem Bauch zu achten. Diese Waffe hatte er früher im Polizeidienst getragen und vor Jahren bei Alex deponiert.
    Er legte das Magazin ein und lud durch.
    Mason starrte ungläubig auf das Display seines Handys. Dort blinkte noch die Gesprächsdaueranzeige für das kurze Telefonat mit Harper. Der Kerl war so besessen von Dr. Campbell, dass seine Denkfähigkeit litt. Bobby DeCosta hatte keinerlei Interesse an Jack Harper. Er spielte nur mit ihnen.
    »Was hat er gesagt?« Ray lenkte mit einer Hand und schaute von der Straße zu Mason, als befänden sie sich auf einer vergnüglichen sonntäglichen Spritztour. Früher hatte diese gefährliche Marotte Mason nervös gemacht. Aber inzwischen hatte er sich daran gewöhnt. Rays Blickfeld war phänomenal groß.
    »Willst du raten?«
    »Er will sich mit wehenden Fahnen ausliefern.«
    Mason schnaubte. Hinter Rays bulligem Äußeren verbarg sich ein weiches, romantisches Herz. Und ein Hang zum Kitsch. »Das Sondereinsatzkommando wird ihn nicht durchlassen. Die haben Unterhändler angefordert und bringen gleichzeitig die Scharfschützen in Stellung.«
    »Weiß Harper das?«
    Mason sah ihn an. »Du glaubst doch nicht etwa, dass er wirklich bis zum Äußersten geht?«
    »Hast du nicht gesehen, wie er diese Frau anschaut? Der Mann steckt drin bis über beide Ohren. Er denkt nicht mehr klar. Er würde sich, ohne zu zögern, zwischen sie und eine Kugel werfen.«
    »Aber er macht doch wohl keine Dummheiten«, murmelte Mason.
Oder doch?
    Nach kurzem Schweigen sagte Ray: »Du warst noch nie richtig verliebt,

Weitere Kostenlose Bücher