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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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setzen sollte. Die beiden hatten ihm immer wieder das Leben schwergemacht und seine Pläne ein paarmal fast durchkreuzt. Aber das reichte nicht aus, um sie zu eliminieren. Brody hatte so schön über seinen Kreuzzug geschrieben.Robert liebte die Artikel über seine Taten und über die Unfähigkeit der Polizei, die ahnungslos im Dunkeln tappte. Und Harper hatte ihn immer wieder vor Herausforderungen gestellt und damit zu neuen Höchstleistungen angespornt. Harpers Mietshaus hatte er ganz bewusst als Ablageplatz für die Knochen ausgesucht, um die Ermittlungen in die falsche Richtung zu lenken. Immerhin hatte Harper eine Zeitlang zum Kreis der Verdächtigen im College-Girl-Killer-Fall gehört. Er stützte die Hand gegen den Kaminsims und verzog das Gesicht. Dass Harper und Lacey Campbell zusammen im Bett landen würden, war allerdings nicht Teil seines Plans gewesen.
    Kelly Cates hatte ebenfalls für eine Überraschung gesorgt. Er kniff die Lippen zusammen. Vielleicht hatten die Morde ihr Angst gemacht und sie versteckte sich jetzt. Immerhin war sie auf ihre ganz eigene verquere Art in die ursprünglichen College-Morde verwickelt.
    Sie hatte gute Gründe, nervös zu sein.

D REIUNDDREISSIG
    Es ging ihr gut. Seiner Schwester ging es gut.
    Jack setzte sich auf die Gehsteigkante, vergrub den Kopf in den Händen und kämpfte gegen den Schwindel an. Erst der Schock über Laceys Verschwinden, dann die Erleichterung, dass Melody sich nicht mehr in den Klauen des Killers befand – das Gefühlschaos drohte, ihn zu überwältigen. Gleich als er Frank Stevenson aus dem Haus hatte kommen sehen, hatte er gewusst, dass Lacey in höchster Gefahr war.
    Er hatte sie allein gelassen.
    Die Schuldgefühle nahmen ihm fast den Atem. Warum hatte er nicht darauf bestanden, dass sie mitkam? Warum hatte er keinen Uniformierten als Wächter vor den Truck gezerrt? Rückblickend gab es unzählige Dinge, die er hätte tun können. So wie beim letzten Mal, als er eine Frau im Stich gelassen hatte. Wenn er und Cal damals nur … Wenn. Ja, wenn.
    Er hatte Lacey versprochen, er würde sie beschützen.
    Aber er hatte kläglich versagt und sie würde dafür vielleicht mit dem Leben bezahlen. Die Wut brannte bitter in seiner Kehle, sein Blickfeld verengte sich.
Langsam bis zehn zählen.
    In der vergangenen Nacht hatte sie ihn fast um den Verstand gebracht. Diese dickköpfige Frau hatte sich in sein Herz geschlichen und dort eingenistet. Als sie sich geliebt hatten, hatten ihre Augen ihm ein stummes Versprechen gegeben, und seine Augen hatten dasselbe getan.
    Eine Zukunft ohne Lacey Campbell wollte er sich schon gar nicht mehr vorstellen.
    Er durfte sie nicht verlieren. Er hatte sie doch gerade erst gefunden.
    Jacks Magen rebellierte. Er musste gegen den Brechreiz ankämpfen.
    Es war ein paar Grad unter null und er saß in einem Schneehaufen und schwitzte, als wäre er im Sprint einen Marathon gelaufen.
    Er musste etwas tun.
    Die Polizei hatte ziemlich lang gebraucht, um dieses Haus zu finden. Sie hatten nicht noch eine Woche Zeit, um auch Laceys Versteck aufzuspüren. Vielleicht nicht einmal einen Tag.
    Jack hörte Stimmen. Niedergeschlagen drehte er sich zu den Detectives um. Callahan sah aus, als würde er demnächst Feuer speien, und Lusco machte ein Gesicht, als wollte er am liebsten um sich schlagen. Die beiden waren gute Männer. Der Fall lag ihnen wirklich am Herzen und sie gaben ihr absolut Bestes, um diesen gerissenen Killer dingfest zu machen. Jack stemmte sich hoch und verzog das Gesicht. Sein Hosenboden hatte sich mit Eiswasser vollgesogen.
    Wenn er Lacey finden wollte, musste er sich zusammenreißen.
    »Und jetzt?« Er sah zu, wie die Männer um seinen Truck herumgingen und sich das Fahrzeug genau ansahen. Glaubten sie, der Killer hätte einen Pfeil in den Schnee gemalt? Damit sie wussten, in welche Richtung er verschwunden war? Er hatte bereits nachgesehen. Keine erkennbaren Fußabdrücke. Gar nichts.
    Lusco zückte sein Handy und einen Bleistift. Callahan trat zu Jack und linste ihn unter der Krempe seines Cowboyhutes hervor prüfend an.
Vermutlich versuchte er abzuschätzen, inwieweit er noch zurechnungsfähig war.
    »Keine Angst. Diesmal gehe ich nicht in die Knie.« Jack brachte ein dürftiges Lächeln zustande.
    Callahan musterte ihn noch einmal eingehend. Dann nickte er. Wirklich überzeugt schien er nicht zu sein.
    »Ray überprüft gerade, ob noch andere Immobilien auf den Namen Robert Costar eingetragen sind. So nennt sich

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