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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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erst mit den standesamtlichen Registern abgleichen und danach zum Telefonhörer greifen sollen. Höflicher wäre es auf jeden Fall gewesen. Aber dazu hätte er erst einmal wissen müssen, wie man so etwas anstellte. Computer waren ihm ein Mysterium.
    Mason überprüfte sämtliche Zellengenossen und alle Bekannten, die DeCosta innerhalb und außerhalb des Gefängnisses gehabt hatte. Er suchte jemanden, dem DeCosta vertraut hatte. Vielleichthatte er einer bestimmten Person seine Jagd- und Mordmethoden offenbart oder es gab einen Spinner, der ihn rächen wollte, weil er zu mehrmals lebenslänglich verurteilt worden war. Jeder noch so kleine Hinweis auf einen weiteren Killer konnte wichtig sein. Aber bislang liefen Masons Bemühungen ins Leere. Ray hatte bei dem Versuch, DeCostas Familie ausfindig zu machen, hoffentlich mehr Glück.
    Mason rieb sich die Augen. Er hatte es so satt, diese Liste anzustarren. Diese Ansammlung gescheiterter Existenzen. Die Mehrheit der Männer saß im Knast. Einige waren irgendwann entlassen worden, aber schon innerhalb eines Jahres wieder eingefahren. Die Gespräche mit ihnen verliefen alle nach demselben Muster:
    »Sie sind ein Cop? Scheiße, Mann. Und warum sollte ich mit Ihnen reden?«
    Den Spruch hatte Mason inzwischen in den unterschiedlichsten Variationen gehört. Gefolgt vom Aufknallen des Hörers.
    Nur ein einziger Knastbruder wollte sich mit ihm unterhalten. Aus der rauchigen Stimme und der reichlichen Verwendung des Wortes »fabelhaft« schloss Mason, dass er es mit einer Tunte zu tun hatte, die mehr als nur ein bisschen für DeCosta geschwärmt hatte. Sein Gesprächspartner erklärte ihm wortreich, wie sehr er den Mann bewunderte und wie entzückt er gewesen sei, als er und DeCosta Zellengenossen geworden waren. Voller theatralischer Verzweiflung berichtete er, wie DeCosta ihn hatte abblitzen lassen, um gleich anschließend in einem deutlich heitereren Ton die Vorzüge seines derzeitigen Freundes so detailgenau zu beschreiben, dass Mason ganz heiß wurde. Hinterher war ihm, als hätte er sich im Schlamm gesuhlt.
    Alles in allem hatte dieser Anruf Mason nichts weiter eingebracht als das dringende Bedürfnis, seiner Heterosexualität Ausdruck zu verleihen. Er legte eine Pause ein und flirtete mit den Baristas im Starbucks unten an der Ecke. Jetzt saß er wieder am Schreibtisch, trank aus seinem Kaffeebecher und fühlte sich gereinigt.
    Er sah sich ein Fax von seinem Kumpel, Special Agent Jeff Hines aus dem FBI-Büro in Portland, an. Mason hatte Jeff umUnterstützung bei der Erstellung eines Täterprofils gebeten. Doch das FBI erstickte in Arbeit. Im Augenblick hatte die Terrorismusbekämpfung Priorität und das Büro konnte ihm erst in einem Monat jemanden schicken.
    Aber so lang konnte er nicht warten.
    Um ihm wenigstens einen kleinen Gefallen zu tun, hatte Jeff einen kurzen Blick auf die beiden aktuellen Mordfälle geworfen und den Killer in die Kategorie »planvoll vorgehender Einzeltäter« eingeordnet. Was bedeutete, dass er nicht dumm war, über soziale Kompetenz verfügte und die Morde systematisch vorbereitete. Jeff tippte sogar auf einen hochintelligenten Profi mit maskuliner Ausstrahlung. Möglicherweise handelte es sich um eine charismatische Persönlichkeit, einen Menschen, der seine Emotionen während der Tat unter Kontrolle hatte, sich aber sehr für die Darstellung seiner Verbrechen in den Medien interessierte. Er war das Gegenteil des »willkürlich agierenden« Serienmörders, der in einem plötzlichen Anfall von Gewalttätigkeit tötete und über eine unterdurchschnittliche Intelligenz verfügte.
    Und das sollte ihm nun weiterhelfen? Mason zerknüllte das Fax.
    Er wollte die Adresse des Arschlochs auf dem Schreibtisch liegen haben.
    Ray schob sich auf seinen Bürosessel und bettete die Stirn auf einen Aktenstapel. Die Krawatte hatte er in eine Jacketttasche gestopft, seine Manschetten waren voller Tintenflecke. Anscheinend lief es bei ihm auch nicht besser. Mason hatte ihm die undankbare Aufgabe zugeschoben, die Leute zu suchen, die er selbst nicht auf Anhieb gefunden hatte. Das bedeutete jede Menge Onlinerecherchen in irgendwelchen Registern und viel geduldige Puzzlearbeit. Aber Rays Computerkenntnisse waren nun mal viel besser als Masons. Mason schätzte sich schon glücklich, wenn es ihm gelang, seine E-Mails zu lesen.
    »Ich kann seine Familie nicht finden.« Rays Worte klagen gedämpft aus einem Stapel von Gefängnisakten.
    »Was soll das heißen?«
    »Dass

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