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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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Lebensversicherung hatte sie auch.« Es war, als ob in Laceys Augen ein Vorhang fiel, und Jack kam sich schäbig vor, weil er sie gedrängt hatte, die schmerzhaften Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit ans Licht zu zerren.
    »Und dein Dad?«
    Lacey wedelte mit der Hand. »Dad hat selbst Geld. Er wusste, dass Mum mich als Begünstigte ihrer Lebensversicherung eingesetzt hatte und dass sie, schon als ich noch ganz klein war, für mich ein Treuhandkonto eröffnet hatte. Sie stammte aus einem alten Holz-Adelsgeschlecht.« Ein winziges Lächeln huschte über Laceys Gesicht.
    »So was gibt es nur hier im Nordwesten.« Jack wusste, wovon sie sprach. Bevor die Konjunktur und die Holzindustrie mächtig Schlagseite bekommen hatten, hatten die Holzbarone riesige Vermögen angehäuft, und die meisten hatten sich rechtzeitig vor dem Zusammenbruch aus der Branche zurückgezogen. Jetzt verstand er, warum Lacey Studenten unterrichtete und für das gerichtsmedizinische Institut arbeitete, anstatt ihre eigene Zahnarztpraxis zu betreiben. Sie musste nicht arbeiten. Sie konnte sich aussuchen, womit sie ihre Zeit verbrachte. Jack nahm an, dass der ›größere Betrag‹ eine eher zurückhaltende Bezeichnung für die Summe war, die Laceys Mutter ihr vermacht hatte.
    »Dann hast du Frank also nie gesagt, dass du quasi im Geld schwimmst. Aber deine Familie kannte er doch sicher. Hat er denn nicht gesehen, dass ihr Geld hattet?«
    »Vermutlich nicht. Frank hat immer nur das gesehen, was er sehen wollte. Und meine Eltern haben ihren Reichtum nie zur Schau gestellt.« Lacey verdrehte die Augen. »Meine Mutter fuhr zwölf Jahre lang denselben scheußlichen Kombi. Ich habe diesen Wagen gehasst.«
    »Und wie ging es mit euch weiter?«
    »Wir haben uns auseinandergelebt. Frank war andauernd frustriert. Ich war andauernd an der Uni. Er wurde ein anderer Mensch. Den verantwortungsbewussten, mitfühlenden Mann, den ich geheiratet hatte, gab es nicht mehr. Er fing an zu viel und zu oft zu trinken.« Lacey hustete und Jack nahm das als Zeichen, dass sie über Franks Alkoholproblem nicht weiter reden wollte. Schade eigentlich.
    »Er hat dich geschlagen.« Das war keine Frage.
    Eine Sekunde lang sah sie Jack in die Augen, dann starrte sie an ihm vorbei. »Ja. Nachdem DeCosta mich mit Schlägen und Tritten fast umgebracht hatte, war Franks Faustschlag in mein Gesicht der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Er hat es nur ein einziges Mal getan, aber das hat mir gereicht. In so einem Fall gibt es für mich keine zweite Chance. Von meinem Geld erfuhr er erst nach der Scheidung. Er hasst mich, weil ich ihm mein Vermögen verheimlicht habe und er keine Abfindung bekam.«
    Jack schloss kurz die Augen. Er stellte sich Laceys Gesicht mit blaugeränderten Augen und aufgeplatzten Lippen vor. Wut kochte in ihm hoch. Doch er hielt sie im Zaum. »Du musstest dein Geld nicht mit ihm teilen?«
    Lacey blinzelte mit gespielter Unschuld. »Ich war eine arme Zahnmedizinstudentin. Was hätte ich denn teilen sollen? Als Mom starb, legte ich das Geld im Namen meines Vaters an. Tief im Inneren muss ich bereits geahnt haben, dass die Sache mit Frank nicht gutgehen würde.«
    Kluges Mädchen. »Das würde erklären, warum er an dem Abend meinte, es gäbe eine ›Million Gründe‹, unhöflich zu dir zu sein. Er sprach von deinem Geld.«
    Lacey nickte. »Und Celeste ist sicher, dass ich ihren Mann um seinen Anteil betrogen habe. Sie können mich beide nicht ausstehen.«
    »Warum hast du ihm denn dann überhaupt Geld gegeben?« Jack wurde klar, dass sie seine ursprüngliche Frage vergessen hatte.
    »Er hatte Schulden bei einigen ziemlich unangenehmen Leuten. Das Geld ging an sie, nicht an ihn.«
    »Du hast seine Kredite abgelöst?«
    »Kredite würde ich das nicht nennen«, sagte Lacey trocken. »Es waren eher Schlingen, die sich unerbittlich um seinen Hals zusammenzogen. Die Leute, die die Enden der Stricke in den Händen hielten, wurden langsam ungeduldig.«
    »Er hat gespielt?«
    »Üble Angewohnheit. Kann einem das Genick brechen. Vielleicht könnte man mir vorwerfen, ich hätte ihn bei dieser Dummheit auch noch unterstützt. Aber das passierte nicht während unserer Ehe. Diese Sucht entwickelte sich erst danach. Ich hätte ihn selbst damit klarkommen lassen können. Aber ich konnte das Geld entbehren. Er schwor, mit dem Spielen sei endgültig Schluss.«
    Jack schnaubte.
Klar.
»Glaubst du, er hat wieder dieselben Probleme?«
    »Ich kann nur raten. Aber ich

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