Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
Vom Netzwerk:
Weiß«. Die meisten Gäste hielten sich auch daran. Nur hier und da entdeckte er ein feuerrotes Kleid. Für Frauen, die einmal im Mittelpunkt stehen wollten, gab es kaum eine günstigere Gelegenheit als eine Schwarz-Weiß-Party.
    Die Einnahmen des Abends sollten dem Projekt »Rollende Zahnklinik« zugutekommen. Die flexibel einsetzbare Zahnarztpraxis bestand aus zwei umgerüsteten Wohnmobilen. Eine gemeinnützige Organisation sicherte in den einkommensschwachen Gebieten des Staates auf diese Weise eine kostenfreie zahnmedizinische Grundversorgung.
    Die Zähne der Gäste, mit denen Jack sich unterhielt, waren makellos. Er ging zur Bar und bestellte sich einen Drink.
    »Jack. Komm. Ich möchte dir jemanden vorstellen.« Melody schob ihm die Hand unter den Arm. Es gab kein Entkommen. Seine Schwester sah blendend aus. Mit ihren zweiundvierzig Jahren war sie immer noch schlank und faltenlos. Jack nahm an, dass sie der Natur gelegentlich ein bisschen auf die Sprünge half. Melody war groß, hatte dunkelbraunes Haar und Augen, denen recht viele Männer nicht widerstehen konnten. Sie war zweimal geschieden. Beide Ehemänner hatten sich als Glücksritter erwiesen, die nur auf ihr Geld aus waren.
    Jack sah sich noch einmal erfolglos nach Lacey um, dann setzte er für Melodys Gäste ein höfliches Lächeln auf. Der grauhaarige Herr und seine Begleiterin wurden ihm als die Gründer der Hilfsorganisation vorgestellt. Jack gab sich alle Mühe, nicht gebannt auf die schiefen gelben Zähne des Mannes zu starren. Er revidierte sein Urteil über den perfekten Zustand der Zähne sämtlicher Anwesender und plauderte mit den Hamptons, während Melody strahlend an seinem Arm hing und sich in ihrem Erfolg sonnte.
    Plötzlich spürte Jack, dass seine Schwester der Unterhaltung nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit folgte. Als er sich unauffällig umschaute, wen sie ins Visier genommen hatte, kollidierte sein Blick mit einem braunen Augenpaar in knapp fünf Metern Entfernung. Die Augen sahen erst ihn an, dann Melody.
    Einem Moment lang stockte ihm der Atem. Lacey trug ein schlichtes schwarzes Neckholder-Kleid. Es ließ die Schultern frei und betonte ihre Kurven perfekt. Ihr Haar hatte sie zu einem lockeren Knoten aufgesteckt, die Diamanten in ihren Ohren mussten noch größer sein als Melodys. Jacks Blick wanderte nach unten zu dem Saum, der knapp über dem Knie endete, und weiter über die wohlgeformten Waden zu den nadelspitzen Stöckelabsätzen, für die sie eigentlich einen Waffenschein brauchte. Lacey sah schlichtweg umwerfend aus. Doch an ihrem Blick merkte er, dass sie immer noch sauer auf ihn war.
    Im Moment war ihm das egal. Er wollte die Finger in ihr Haar graben, den Knoten lösen, es über ihre Schultern fließen sehen. Ein einziger kleiner Handgriff in ihrem Nacken würde das Kleid bis zu den Mörderschuhen hinabgleiten lassen. Jack schluckte. Er versuchte, das elektrische Knistern zu ignorieren, das seine Nervenenden unter Strom setzte und seinen Griff um das Glas fester werden ließ.
    Lacey hatte nicht ahnen können, dass er auch hier war. Ihn plötzlich dastehen zu sehen, musste ein Schock sein. Gut. Es schadete nicht, wenn sie sich ein wenig überrumpelt fühlte. Besser hätte er dieses unverhoffte Zusammentreffen gar nicht einfädeln können. Jetzt musste er sie nur noch auf die Tanzfläche komplimentieren, sich zerknirscht entschuldigen und dann … Dann konnte alles Mögliche passieren.
    »Verdammt.«
    Lacey wandte sich ab. Das Rückendekolletee, das bis knapp über ihren Hintern reichte, bot Jack eine atemberaubende Aussicht. Seine Hormone führten einen Kriegstanz auf. Nur – wer war der hochgewachsene Mann, der ihr einen Drink reichte und sie am Arm nahm?
    War denn das die Möglichkeit?
Jacks Herz kam ins Stottern. Jetzt prostete ihm dieser Widerling auch noch stumm zu. »Wer ist das? Wen starrst du denn so an?« Melodys schwesterlicher Beschützerinstinkt erwachte.
    »Ich kenne diese Leute«, murmelte Jack. Sollte der nervige Reporter nicht auf einer Recherchereise sein? Auf der Gästeliste standLacey jedenfalls gemeinsam mit ihrem Vater. Naiverweise war Jack davon ausgegangen, dass die beiden auch zusammen kommen würden.
    Melody musterte das Paar eingehend. Jack wusste, dass sie versuchte, den Preis von Laceys Kleid und den Wert ihres Schmucks zu schätzen. »Der Mann kommt mir bekannt vor. Ich glaube, er arbeitet für eine Zeitung. Ihn habe ich schon mal gesehen, aber seine Begleiterin nicht.« Melodie

Weitere Kostenlose Bücher