Verdeckte Fouls
an.
»Ich, Bob Andrews, habe Hausverbot im Sporthotel!«
»Hausverbot? Die haben dir die Rote Karte gezeigt?«, fragte Peter ungläubig.
»Hast du dich wie immer danebenbenommen?«, witzelte Justus, doch dann wurde er ernst: »Sag, Bob, sie verdächtigen dich?«
»Ja, ich glaube schon. Dieser Mr Toll hatte mich doch in den Umkleidekabinen erwischt, als die Katze aufgesprüht worden ist. Das wird es sein. Eine Begründung wurde mir nicht gegeben. Ich habe meinen Vater eingeschaltet. Er wird protestieren.«
»Deinen Vater beschäftigen wir inzwischen ja ganz ordentlich«, bemerkte Justus.
Peter meldete sich zu Wort. »Ich habe heute auch eine interessante Begegnung gehabt.« Er erzählte von seinem Gespräch mit Julio, von der Geschichte des verlorenen Bruders und von dem Treffen DaElbas mit einem Spielervermittler.
Justus kaute an seiner Unterlippe. Nach ein paar Sekunden ließ er wieder von sich hören. »Ein weiteres Motiv erscheint am Horizont: Abwerbung.«
Bob runzelte die Stirn. »Wie, Abwerbung?«
»Es könnte doch sein, dass ein anderer Verein Julio DaElba verpflichten will. Das Problem ist nur, dass sich DaElba bei Borussia sehr wohlfühlt. Er will dort gar nicht weg. Geld lockt ihn auch nicht besonders und sportlich sieht alles glänzend aus. Also muss der andere Verein für Unruhe bei Borussia sorgen. Versuchen, Trainer und Star zu entzweien. Damit sich DaElba leichter von seinem Team löst. Und offenbar funktioniert’s ja auch.«
Bob nickte. »Da sind die Journalisten noch nicht draufgekommen.«
»Was nicht heißt, dass wir die Eifersuchtstheorie verwerfen sollten«, gab Justus zu bedenken. »Wir müssen in alle Richtungen denken.«
»Auch die Geschichte mit dem verschwundenen Bruder ist interessant«, murmelte Bob.
Justus klopfte ihm auf die Schulter. »Sie geht dir ans Herz, wie?«
Bob atmete hörbar durch. »Und wenn’s so ist, warum nicht?«
Justus lächelte Bob an und drehte sich zu Peter um. »Hast du eigentlich die Liste der Spieler zusammen, die vorzeitig ausgewechselt worden sind?«
Peter nickte und reichte Justus ein Blatt Papier.
»Klinger, Strasser, Sommer, Lukas, Kunze, Ruzzero, Kuhn«, las dieser vor.
»Das müssten sie sein«, sagte Peter. »Ich denke nicht, dass ich einen vergessen habe. Sie alle waren vorzeitig in der Umkleidekabine und hatten die Gelegenheit, das Trikot zu besprühen.«
»Aber geben sie sich nicht gegenseitig ein Alibi?«, fragte Bob.
Peter schüttelte den Kopf. »Da waren immer ein paar Minuten dazwischen. Die Spieler sind in der Regel sofort in das Mannschaftsgebäude gegangen, haben kurz geduscht, sich umgezogen und sind dann wieder rausgekommen. Jeder von ihnen kann durchaus ein paar Minuten allein in der Umkleidekabine gewesen sein.«
Justus schrieb unter die Liste der Verdächtigen noch den Namen des Marketingmanagers. Dann malte er ein Fragezeichen hinzu, falls es einer weiteren Person gelungen sein sollte, unbeobachtet in die Kabinen zu gelangen. »Schade, Bob, dass du nicht die ganze Zeit über auf die Kabinentür geachtet hast.«
»Ab und zu habe ich auch Peter angefeuert«, erwiderte der dritte Detektiv. »Um ihn auf Trab zu bringen. Aber warte mal. Da war doch ein Mann, der das Spiel mit einer Videokamera aufgenommen hat. Da könnte ein Hinweis drauf sein – sofern die die Bänder überhaupt aufheben.«
»Außerdem sind dort überall Kameras installiert«, stimmte Peter zu. »Irgendeinen nützlichen Anhaltspunkt haben die mit Sicherheit aufgezeichnet.«
Kellys Entdeckung
Pünktlich um sechs Uhr früh erreichte Kelly das Sporthotel. Was tat man nicht alles, um den drei ??? zu helfen. Der Bedienstete an der Einlasskontrolle griff zum Telefon und rief Mrs Scull an, die Kelly abholen kam. Zusammen besichtigten sie das Hotel. Dann stellte Mrs Scull Kelly das andere Zimmermädchen vor: Doria Eichhorn, eine Deutsche, die vor wenigen Jahren mit ihren Eltern nach Amerika eingewandert war. Sie lachte Kelly freundlich an.
»Also, Kelly«, schloss Mrs Scull die Vorstellung ab, »Sie wissen jetzt Bescheid. Zuerst bereiten Sie das Frühstück mit vor, und wenn dann die Gäste herunterkommen, sind die Zimmer an der Reihe. Doria wird Ihnen am Anfang helfen. Vor allem: Pfoten weg von den Privatsachen! Private Dinge der Gäste gehen uns nichts an. Wenn Ihnen aber trotzdem etwas auffällt, so melden Sie es mir bitte sofort. Sie haben ja vielleicht mitbekommen, dass es in den letzten Tagen hier etwas Unruhe gegeben hat.« Kelly nickte.
Mrs Scull
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