Verdi hören und sterben: Ein Roman aus Venedig und dem Veneto (German Edition)
Außerdem setzen an sieben Stellen Gondeln (traghetti) über den Canal Grande. Die Venezianer nennen den Canal Grande (übrigens der einzige Kanal Venedigs, der nicht Canale, sondern ohne »e« Canal heißt) »Canalazzo« – nach den vielen Palästen (Palazzi), die ihn säumen. Tatsächlich kann man bei einer Fahrt mit dem Vaporetto die Fassaden von über 200 Palästen und ihre unterschiedlichen Stilrichtungen (von der byzantinischen Architektur über die Gotik und die Renaissance bis zum Barock) bewundern. Meist tragen sie die Namen von großen Adelsfamilien, mit einem bescheidenen Ca’ davor (von Casa).
Cansiglio
Dieser nördlichste Golfplatz des Veneto wurde bereits 1956 als 9-Loch-Platz gegründet und 1995 auf 18 Loch erweitert. Der Platz wird von Bergen umgeben, hat ein Rough, das Kenner an die schottischen Highlands erinnert, und stellt aufgrund seiner häufigen Hanglagen hohe Ansprüche an die technischen Fertigkeiten der Spieler (geöffnet von Mai bis Oktober).
Tambre d’Alpago (Belluno), Loc. Pian del Cansiglio, Tel. 0438/585398, Fax 0438/585398
Caorle
Der Urlaubsort an der adriatischen Küste war im Mittelalter ein versteckter Fischereihafen, in dem sich die Bewohner vor Angriffen aus dem Hinterland sicher fühlten. Bis zum Niedergang des Orts, der durch die fortwährende Versumpfung der Lagune herbeigeführt wurde, war Caorle Bischofssitz, wovon noch heute der große Dom zeugt. Zu den ersten Touristen in Caorle soll Ernest Hemingway gezählt haben, der sich im heutigen Urlaubsgetümmel vermutlich nicht mehr wohl fühlen dürfte.
Pra’ delle Torri (Porto S. Margherita)
Carpaccio
Der Maler Vittore Carpaccio wurde um 1460 in Venedig geboren (gest. 1526). Er ist ein Vertreter der Frührenaissance und konzentrierte sich auf Zyklen von Heiligenlegenden. In der Galleria dell’Accademia sind seine Bilder zur Ursula-Legende zu bewundern, die er für die Bruderschaft Scuola di Sant’ Orsola geschaffen hat. Carpaccios Bilder zeichnen sich durch eine klare Farbgebung aus.
Carpaccio
Das hauchdünn aufgeschnittene Rindsfilet, mit einer Soße aus Senf und Mayonnaise, wurde von Giuseppe Cipriani in Venedigs legendärer Harry’s Bar erfunden. Wie es heißt, um einer auf Diät befindlichen Contessa etwas Schmackhaftes servieren zu können. Und inspiriert von einer Ausstellung mit Werken des Renaissancemalers Vittore Carpaccio, der in besonderer Weise die Farben Rot und Weiß zu kombinieren verstand – ganz so wie bei diesem Gericht. Sein Sohn Arrigo Cipriani sagt, worauf es beim »echten« Carpaccio ankommt: Es besteht aus hauchdünnen Scheiben von rohem Rindfleisch (Contrefilet), das vor dem Aufschneiden zwar gut gekühlt, aber nicht gefroren sein darf. Die Scheiben werden auf einem Teller ausgelegt, leicht gesalzen und 5 Minuten in den Kühlschrank gestellt. Die Sauce wird »à la Kandinsky« in einem unregelmäßigen Gittermuster über das Fleisch geträufelt. Die Salsa Carpaccio besteht in der Harry’s Bar aus Mayonnaise, die mit Worcestersauce und Zitronensaft vermischt und mit etwas Milch verdünnt ist. Mit Salz und frisch gemahlenem weißem Pfeffer abgeschmeckt.
Casanova
Der gebürtige Venezianer Giacomo Girolamo Casanova (1725–1798), Chevalier de Seingalt, hätte eigentlich Priester werden sollen, entschied sich dann aber für ein ungleich freizügigeres Leben, das von unbändiger Abenteuerlust und leidenschaftlichen Affären geprägt wurde. Casanova hatte unzählige Professionen. Er war u.a. Sekretär, Alchimist, Spieler, Magier, Spion und Diplomat. 1755 wurde er in Venedig wegen Magie, Freimaurerei, Gotteslästerung und Unzucht zu fünf Jahren Kerker verurteilt. Aber schon ein Jahr später gelang ihm seine spektakuläre Flucht aus den Bleikammern des Dogenpalastes. Casanova reiste durch ganz Europa, war Freund und Berater hoch gestellter und gekrönter Häupter und Liebhaber unzähliger Frauen (u.a. der Marquise de Pompadour). Im Alter arbeitete er zurückgezogen als Bibliothekar des Grafen von Waldstein auf Schloss Dux, wo er die meiste Zeit damit verbrachte, seine Memoiren (in französischer Sprache) zu schreiben. Casanova, dessen Name zum Synonym wurde, war freilich wesentlich mehr als ein oberflächlicher Charmeur. Er war ein außerordentlich gebildeter Mann, mit perfekten Umgangsformen, literarischen Talenten, voller Esprit und der Fähigkeit genauer Beobachtung und Schilderung seiner Zeit.
Casa Vecia
Gourmet-Restaurant bei Abano
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